TIME TO SAY GOODBYE
Abschied als Chefredakteur der WMM
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
mit der Ausgabe 8/2022 verabschiede ich mich als Chefredakteur der Wehrmedizinischen Monatsschrift von Ihnen. Mein Nachfolger ist Generalarzt a. D. Professor Dr. Horst-Peter Becker, der ab der Ausgabe 9/2022 diese Fachzeitschrift inhaltlich gestalten wird.
Als mich der damalige Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Patschke, im März 2013 anlässlich meiner Verabschiedung in den Ruhestand fragte, ob ich nicht „so für 2 bis 3 Jahre“ die Redaktion der WMM übernehmen wolle, ahnte ich nicht, dass daraus fast 8 Jahre werden sollten. Nach 87 Print-Ausgaben mit mehr als 3 900 Druckseiten und mehr als einem Dutzend Supplements sowie einer reinen Online-Ausgabe zur SARS-CoV-2-Pandemie (2020) wird es Zeit, die redaktionelle Verantwortung für die WMM an einen jüngeren „Chef“ abzugeben.
Schwerpunkte 2014–2022
Was ist aus Sicht des scheidenden Chefredakteurs aus diesen fast 8 Jahren besonders anzumerken? Was wurde erreicht und was (noch) nicht? Ich persönlich finde folgende Punkte besonders erwähnenswert.
Peer-Review
Im Jahre 2015 wurde für die WMM das Peer-Review-Verfahren etabliert. Regelmäßig durchlaufen 2–4 Beiträge je Ausgabe ein formales Begutachtungsverfahren. Auf Grund des breiten fachlichen Spektrums wurde kein festes Editorial-Board eingerichtet. Vielmehr werden regelmäßig Gutachterinnen und Gutachter, meist von außerhalb der Bundeswehr – z. B. Angehörige des Wehrmedizinischen Beirats – themenbezogen um ihre Bewertung eines Beitrags gebeten. Ich möchte an dieser Stelle allen Gutachterinnen und Gutachtern der vergangenen Jahre herzlich für ihre Unterstützung und – auch im Namen der Autorinnen und Autoren – für ihre konstruktive Kritik danken. Ein „Oh Gott, 3 Seiten Anmerkungen!“ wechselte bei letzteren nach dem Lesen der Review-Anmerkungen und einer kritischen Durchsicht der eigenen Arbeit sehr häufig in ein „Daran hätte ich ja auch denken können!“
Corporate Design
Eine Herausforderung war die Umstellung des Formats der WMM auf das heutige Layout im Juli 2019, welches nach den Vorgaben des „Corporate Design“ der Bundeswehr entwickelt wurde. Die WMM war das erste Periodikum im Bereich des Bundesministeriums der Verteidigung, das die Designvorgaben konsequent umsetzte. Das Format hat in der Zwischenzeit auch in digitaler Form einen großen Wiedererkennungswert und lässt trotz des engen „Design-Korsetts“ auch für wissenschaftliche Arbeiten ausreichenden Gestaltungsspielraum.
Supplements
Im Jahre 2015 wurde das Supplement in der Heftmitte als Gestaltungselement eingeführt. Damit können ausgewählte Themen in einem eigenen Format als Block dargestellt und auch als Sonderdruck (ggf. online) veröffentlicht werden. Dieses bietet sich z. B. auch für die Befassung mit Themenfeldern außerhalb im eigentlichen Sinne wissenschaftlicher Artikel an. Die Möglichkeiten des Supplements wurden regelmäßig genutzt, zuletzt mit einer Zusammenfassung der Beiträge zum Heinz-Gerngroß-Förderpreis 2021 der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. in der Dezemberausgabe 2021.
E-Paper
Mit der Ausgabe 10–11/2019 erfolgte der Aufbruch der WMM ins digitale Zeitalter. Mich persönlich hat es besonders gefreut, dass das Thema dieser Ausgabe „Volanti subvenimus – 60 Jahre flugmedizinische Forschung“ lautete, hatte ich doch fast 38 meiner mehr als 42 Dienstjahre im Sanitätsdienst der Luftwaffe abgeleistet. Das E-Paper der WMM (wmm-online.de) erfreut sich einer äußerst positiven Resonanz und hat regelmäßig mehr als 140 000 Seitenaufrufe im Monat. Alle Artikel der Printausgabe sowie zusätzliche Beiträge (z. B. in Englischer Sprache) sind hier zu finden und können auch durchsucht werden (einschließlich Volltextsuche). Die Literaturverweise sind bis zur Quelle direkt verlinkt, zusätzliche Abbildungen sowie Videosequenzen runden den Inhalt ab. „Full responsive“ wird die Darstellung an das jeweilige Endgerät (PC/Tablet/Smartphon) angepasst – sicher eine Publikationsform mit großem Potenzial.
Ein Highlight war die Corona-Ausgabe im April 2020, die ausschließlich als E-Paper erschien und bis zum Herbst 2020 kontinuierlich mit weiteren Artikeln gefüllt wurde. Im Bedarfsfall können im E-Paper ferner einzelne Beiträge schon vor dem Erscheinen der Print-Ausgabe als „published ahead print“ veröffentlicht werden, wenn diese für eine Qualifikation (z. B. Bachelor-Arbeit, Amtstierarzt-Prüfung) kurzfristig benötigt werden.
DOI
Nach Überwindung zahlreicher administrativer Hürden wurde im März 2022 „FiRe!“, der Fachpublikationsserver des Fachinformationszentrum der Bundeswehr (FIZBw), freigeschaltet, wo ausgewählte Beiträge aus der WMM zusätzlich publiziert werden. Damit kann für einen Beitrag ein Digital Object Identifier (DOI) vergeben werden, über den dieser aufgerufen werden kann. FIRe! ist unter https://opus4.kobv.de/opus4-fizbw/home aufrufbar. Ich möchte an dieser Stelle dem Team des FIZBw sehr herzlich für die Mühe(n) und die Beharrlichkeit danken, die zu diesem Erfolg geführt haben, der auch von anderen Bereichen der Bundeswehr genutzt werden kann und wird.Die Vergabe eines DOI gehört heute zu den Standards bei wissenschaftlichen Publikationen und wird hoffentlich auch dabei helfen, ein Ziel zu erreichen, das während meiner Redakteurszeit nicht erreicht wurde – die Aufnahme in die Reihe der bei PubMed gelisteten Fachzeitschriften.
Listung der WMM bei PubMed noch offen
Die Anerkennung einer Publikation im Promotions- bzw. Habilitationsverfahren setzt meist die Registrierung der jeweiligen Zeitschrift bei PubMed voraus. Mit der Etablierung des Peer-Review-Verfahrens, englischem Titel, Summary und Keywords sind im Grunde die formalen Bedingungen für eine Registrierung erfüllt. Ich bin guter Hoffnung, dass auch das in absehbarer Zeit gelingen wird, zumal das FIZBw diesen Schritt mit der dort vorhandenen Fachexpertise für Bibliothekswesen und Dokumentation unterstützen will.
Résumé
Ich möchte die vergangenen fast 8 Jahre als Chefredakteur der WMM nicht missen. Die Arbeit – manchmal auch unter erheblichem Zeitdruck – war nicht immer ganz stressfrei, aber es hat in allererster Linie Freude gemacht. Freude, sich mit jungen und älteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen, von diesen zu lernen und umgekehrt den einen oder anderen Rat zur Gestaltung einer Publikation geben zu können. Es hat mir viel bedeutet, mit unserem wissenschaftlichen Nachwuchs im Sanitätsdienst zu diskutieren, als Mentor den einen oder anderen Ratschlag zu geben, zuzuhören und von den jungen Menschen auch zu lernen – und das kann man tatsächlich. Und gelegentlich konnte man auch aufmuntern, wenn der Handtuchwurf nicht mehr weit schien, und die Begeisterung für die Wissenschaft doch wieder aufleben lassen.
Der Austausch mit den Gutachterinnen und Gutachtern war teilweise anstrengend, aber immer getragen vom Ringen um das korrekte Ergebnis und die Vermeidung von Fehlern. Und dass aus den zivilen Kliniken und Instituten der Reviewer auch die eine oder andere Arbeit für die WMM eingereicht wurde, hat mich besonders gefreut.
Es war mir eine Ehre, für unseren Sanitätsdienst die Wehrmedizinische Monatsschrift über einen so langen Zeitraum gestalten zu dürfen – wobei die inhaltliche Gestaltung natürlich durch die Autorinnen und Autoren erfolgte. Ich bedanke mich bei diesen und allen, die an der Erstellung der WMM beteiligt waren (und auch weiter sind) und die man nur im Kleingedruckten des Impressums findet. Es war eine tolle Zusammenarbeit und viele Kontakte werden sicher weiterhin bestehen bleiben.
Ich freue mich, dass mit Generalarzt a. D. Prof. Dr. Becker ein Experte die WMM-Redaktion übernimmt, der – anders als ich selbst – einen wissenschaftlichen Background hat und bei Heinz Gerngroß in Ulm durch eine harte Schule gegangen ist. Ich werde ihm am Anfang zumindest noch bei der Erstellung der Online-Ausgabe etwas „assistieren“ – so ganz kann ich es ja doch noch nicht lassen.
Bleiben Sie als Leserinnen und Leser Ihrer WMM treu. Das digitale Format unter wmm-online.de begleitet Sie weltweit und hilft, die Verbindung zu unserem Sanitätsdienst zu halten. Es lohnt sich.
Ihr
Peter Mees
Redaktion: Generalarzt a. D. Prof. Dr. med. Horst Peter Becker, MBA, Scharnhorststr. 4b, D-10115 Berlin, Mobil +49 171 215 0901, E-Mail: hpbecker@beta-publishing.com
Herausgeber: Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr im Auftrag des Inspekteurs/der Inspekteurin des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Von-Kuhl-Straße 50, 56070 Koblenz, Telefon: +49 261 896 13210, E-Mail: pizsanitaetsdienst@bundeswehr.org
Wissenschaftliche Beratung: Die Begutachtung von Original- und Übersichtsarbeiten sowie Kasuistiken im Rahmen des Peer-Review-Verfahrens erfolgt durch in dem Fachgebiet des jeweiligen Beitrags wissenschaftlich ausgewiesene Expertinnen und/oder Experten, die – dem Einzelfall entsprechend – in Abstimmung zwischen Redaktion und Herausgeber ausgewählt und beauftragt werden.
Verlag: Beta Verlag & Marketinggesellschaft mbH, Celsiusstraße 43, 53125 Bonn, Telefon +49 228 91937 10, Telefax +49 228 91937 23, E-Mail: info@beta-publishing.com ; Geschäftsleitung: Heike Lange; Objektleitung: Peter Geschwill; Produktionsleitung: Thorsten Menzel.
Druckversion: Druckvorstufe: PIC Crossmedia GmbH, Hitdorfer Straße 10, 40764 Langenfeld, E-Mail: info@pic-crossmedia.de; Druck: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), Zentraldruckerei Köln/Bonn.
Online-Version (E-Paper): Erstellung mit PIC MediaServer, PIC Crossmedia GmbH, Langenfeld; E-Paper und Autorenhinweise sind unter www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de und www.wehrmed.de aufrufbar.
Rechtliche Hinweise: Die Zeitschrift (Druckversion und E-Paper) und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind in allen Publikationsformen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar. Dieses gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle namentlich gezeichneten Beiträge – soweit sie nicht ausdrücklich mit einem * gekennzeichnet sind – geben die persönlichen Ansichten der Verfasserin, des Verfassers oder der Verfasser wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt den Auffassungen der Redaktion oder des Herausgebers. Manuskriptsendungen an die Redaktion erbeten. Erscheinungsweise mindestens achtmal im Jahr.
Für Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Sanitätsoffiziere der Bundeswehr, die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. sind, erhalten die „Wehrmedizinische Monatsschrift“ über ihre Dienststellen.
Datenschutz: Es gelten die Datenschutzbestimmungen der Beta Verlag & Marketing GmbH, abrufbar unter https://www.beta-publishing.com/datenschutz.