Zuerst die Parodontitistherapie, dann die Rekonstruktion:
Fortlaufendes Aktualisieren einer diagnostischen Gemengelage mit Fokus auf das zahnmedizinische Therapieziel
First the Periodontal Therapy, then the Reconstruction: Continuous Update of the Diagnostic Situation with a Focus on the Dental Treatment Goal
Gregor Gutschea, Joshua A. Akersb, Markus Tröltzschc, Boros Gabord, Menne Nicoe
a Zahnarztgruppe, Sanitätsversorgungszentrum Cochem
b Speciality Dental Clinic, Dental Health Activity Rheinland-Pfalz, Landstuhl Regional Medical Center
c Praxis Dr. Dr. Tröltzsch, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Ansbach
d Klinik für Zahnmedizin, Spezialambulanz Oralchirurgie und Implantologie,Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
e Zahnarztpraxis und Fachpraxis für Parodontologie, Koblenz
Zusammenfassung
Wie einzelne zahnmedizinische Fachdisziplinen interagierend im klinischen Alltag gekoppelt sein sollten und welche Relevanz diesem interdisziplinären Aspekt zukommt, wird anhand einer Kasuistik mit einem Krankheitsverlauf von über drei Jahren verdeutlicht. Chronische destruktive Erkrankungen wie die Parodontitis, deren unmittelbare und weitläufige Effekte kardinale Folgen für jegliche weitere Therapieschritte haben, müssen nicht nur fachlich korrekt durchgeführt werden, sondern sicher und erfolgreich abgeschlossen sein. Zeitfenster für die Rekonvaleszenz oralchirurgischer und implantologischer Therapiephasen können effizient genutzt werden. Damit ein therapeutischer Planungsentwurf valide und zuverlässig zum anvisierten Ziel führt, ist nicht nur eine fachliche Expertise in vielen Teilbereichen der Zahnmedizin notwendig, sondern auch ein motivierbarer Patient, der intrinsisch agiert.
Schlüsselwörter: Integrative Zahnmedizin, Systematik, Parodontitis, Ästhetische Zahnmedizin
Summary
The relevance of interdisciplinary collaboration in everyday clinical practice is illustrated by a case history of a disease progression spanning over three years. Chronic destructive diseases, such as periodontitis, impact any further treatment steps with their immediate and far-reaching effects. Therefore, they must be carried out correctly and completed safely and successfully. Time windows for the convalescence of oral surgery and implant therapy phases can be used efficiently A therapeutic planning design that is valid and reliable will lead to the intended goal. This design requires professional expertise in many areas of dentistry and a patient who is intrinsically motivated.
Keywords: integrative dentistry; systematics; periodontitis; esthetic dentistry
Hintergrund
Eine erfolgreiche und nachhaltige zahnmedizinische Rehabilitation ist allein durch die zielorientierte Koordination aller beteiligten Fachdisziplinen realisierbar. Die zahlreichen Interaktionen der zahntragenden Gewebe, der kompletten Mundhöhle mitsamt den Übergängen zu benachbarten anatomischen Strukturen und deren physiologischen Funktionen zeigen, dass eine langfristig erfolgreiche, zahnerhaltende Lösung nur integrativ angegangen werden kann.
Die Komplexität oraler Diagnosen und das Fachwissen lässt heutzutage eine überstürzte zahnmedizinische „08/15“-Behandlung (klassisch die Extraktion/Amputation) ebenso wenig zu wie eine zusätzliche unbedachte Gabe eines weiteren Arzneimittels bei einem metabolisch kompromittierten Patienten mit Polymedikation [37].
Alleinige Schmerztherapie ist mit dem Eliminieren derselben aktuell beendet, wobei allerdings die pathologische Ursache seltenst beseitigt sein dürfte, geschweige denn, dass ein potenziell schädliches Moment für andere Strukturen und deren Funktionen zukünftig ausgeschlossen wäre [1].
Eine gute zahnmedizinische Therapie ist immer holistisch und integrativ. In der archaisch aufgeteilten universitären Situation separat agierender Lehrstühle kommt die umfassende Analyse mannigfaltiger, gemeinsamer Schnittmengen, wie auch die interaktive Kooperation oft zu kurz. Ebenso unterbleibt, gerade bei parodontologischen und oralchirurgischen Therapien, oft eine notwendige Partizipation medizinischer Fachgebiete [18][27][31].
Als Zahnarzt sollte man die Fachdisziplinen nicht voneinander trennen, wenn ein übergeordnetes großes Therapieziel nur auf systematischem Weg mit interagierenden Methoden aus verschiedenen Sparten erreicht werden kann. Als Beispiel sei die klassische präprothetisch-kieferorthopädische „Vor“-Behandlung genannt.
Die Zahnmedizin hat sich in den letzten Jahren rasant fortentwickelt. Manche Themenbereiche erfuhren eine beachtliche Evolution, regenerative Methoden sind fest verankert, zuverlässige Adhäsivtechniken haben sich etabliert, erfolgreiche Protokolle wurden durch Evidenz untermauert und einige Paradigmen verloren ihre Relevanz. Innovative Schritte wurden in vielen Fächern gegangen, wie zum Beispiel in der: Kieferorthopädie und Logopädie [17], Parodontologie [23], Oralchirurgie [2][16], Augmentations- und Implantattherapie [2], Psychologie und Bruxismusbehandlung [6] sowie Funktionsdiagnostik und CMD-Therapie [5].
Das war nicht immer so. Vor Jahrzehnten hatten sich Denkweisen bei Zahnärzten kultiviert, die heute bizarr anmuten. Mit „Drill – Fill – Bill“ war die Arbeit erledigt und aus dem Sinn. In Zuweiserpraxen mit oralchirurgischem Schwerpunkt war ein „never come back patient“ die Höchste der beruflichen Vervollkommnung.
In der nachfolgenden Kasuistik wird eine zahnmedizinische Rehabilitation einer stark parodontal erkrankten Patientin beschrieben. Es gibt ein klares Therapieziel, das nur mit planerischer Konsequenz und engagierter Mitarbeit des Patienten erreicht werden kann. Eine stringente Adhärenz an die systematischen Behandlungsschritte ist unabdingbar, da die kontinuierliche Reevaluation der Teilschritte zu alternativen, vielleicht auch zu zusätzlichen Interventionen führen kann.
Ähnliche berufsbedingte Schwierigkeiten mag es für Soldaten geben, die nur selten einen dauerhaften, vertrauensvollen Bezug zu einem Truppenzahnarzt aufbauen können. Entweder wechselt der Soldat/Patient den Standort oder der Zahnmediziner wird versetzt, abkommandiert bzw. ist auf Lehrgang. Gelegentlich kommen beide hemmenden Sachverhalte gleichzeitig vor. Die Tatsache, dass Zahnärzte nur in seltenen Ausnahmefällen eine deckungsgleiche Qualifikation und Routine vorweisen, mag die Kontinuität bei jeglichem Behandlerwechsel beeinträchtigen. Ein Tempoverlust ist selten gänzlich zu vermeiden, jedoch können die Umstände durch eine exakte, wenn auch zeitaufwändige Dokumentation und klar definierte Projektierung egalisiert bzw. reduziert werden.
Falldarstellung
Die 39 Jahre alte Patientin war 162 cm groß und 58 kg leicht. Sie war verheiratet, ist wieder liiert und Mutter. Sie stellte sich bei ihrem Hauszahnarzt in fast wöchentlichen Abständen mit nicht genau lokalisierbaren starken Schmerzen vor. Es konnte keine Ursache gefunden werden. Eine zur Zweitmeinung aufgesuchte Zahnärztin überwies die Patientin zu uns, wo sie sich Wochen später vorstellte. Sie wirkte sehr ängstlich, unsicher, redete leise in kurzen Sätzen und vermied direkten Blickkontakt.
Allgemeinmedizinische Anamnese und Ausgangsbefund
Frau S. gab an metabolisch gesund zu sein und keine Dauermedikamente einzunehmen. Sie rauchte etwa seit dem 17. Lebensjahr (21 Packyears (PY)) [28].
Orale Befunde
Im Oberkiefer war die Zahnreihe geschlossen, im Unterkiefer lückig. Der Zahnbogen im Oberkiefer war weit, im Vergleich zum Unterkiefer breiter und in der Front aufgefächert. In der Okklusion waren aufgrund der Diskrepanz der Zahnbogenweiten nur wenige Kontakte im Bereich der Prämolarenhöcker vorhanden. Die Bewegungen des Unterkiefers waren wenig taktil und kaum reproduzierbar. Die parodontalen Befunde sind in den Grafiken zusammengefasst (Abbildung 1).
Gingivale Mundschleimhaut-Befunde
Die Gingiva war vestibulär erythematös, lingual erosiv und ödematös verändert. Palatinal war sie blass livide und im Bereich des Gaumens zeigte sich eine Leukokeratose. Die Zähne waren bis Grad III unphysiologisch gelockert. Die Sondiertiefen reichten von 2 bis 9 mm. Zahnhälse waren bis zu 3 mm freiliegend und die Furkationen horizontal bis zu Grad III geschädigt [15].
Der Entzündungsindex Bleeding on Probing (BoP) lag bei 69 % [19]. Die Zunge war stellenweise farblich stark belegt, Zungenbelag-Index = 7 [44]. Das Röntgenbild, Panoramaschichtaufnahme des ehem. Hauszahnarztes zeigte ein umfangreiches Knochendefizit in horizontaler Ebene mit lokal tiefen, vertikalen Defiziten. Der Limbus alveolaris lag bei mehrwurzligen Zähnen apikal des intraradikulären Fornix. An Molaren waren zahlreiche Transluzenzen (klinisch Caries) und Inkongruenzen beim Übergang von Füllungsmaterial zum Zahn erkennbar (Abbildung 1).
Abb. 1: Ausgangsbefunde: Parodontalstatus (oben) und Röntgen (Panoramaschichtaufnahme des Hauszahnarztes, unten)
Diagnosen
Es lag eine schwere, generalisierte aggressive Parodontitis sowie ein konservierend und prothetisch festsitzend versorgtes, lückiges Kauorgan (bei fehlendem Zahn 46) vor. Nach der aktuellen Klassifikation handelte es sich um eine Parodontitis Stadium IV, Grad C [32]. Die Prognose für den Erhalt der Zähne 18, 17, 16, 26, 27, 28 und 38 war hoffnungslos. Sie waren parodontologisch betrachtet als nicht erhaltungsfähig einzustufen [22]. Da die sichere Infektionskontrolle im Bereich von durchgängigen Furkationen (Zähne 37, 36, 47, 48) definitiv schwieriger als bei einwurzeligen Zähnen, aber nicht unmöglich ist [15, wurden im Unterkiefer die Molaren zunächst als fraglich (jedoch nicht unmöglich) erhaltungsfähig belassen und nachfolgend antiinfektiös therapiert.
Therapieverlauf
Parodontitistherapie (Stufe I) - Mundhygienetraining
Die Patientin betrieb bisher eine gute Plaqueentfernung – PI 6-fach = 27 % [25]. Beläge wurden visualisiert und deren Entfernung trainiert (Anfärbelösung, Schallzahnbürste, Interdentalbürste).
Subgingivale Sulkusproben wurden an den Zähnen 11, 26, 37, 47 entnommen und gepoolt ausgewertet [14]. Die Auswertung wies die Anaerobier Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythensis und Treponema denticola sowie ebenso den fakultativ anaeroben Aggregatibacter actinomycetemcomitans in hoher Anzahl nach [3].
Frau S. wurde informiert, dass Tabakrauch der größte vermeidbare Risikofaktor für eine Persistenz der Parodontitis darstellt [4]. Zum Rauchstopp wurden ihr Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ausgehändigt.
Nach einer einmonatigen Trainingsphase hatte sich die Mundhygiene erheblich verbessert, PI 6-fach = 2 %. Am Rauchverhalten hatte sie nichts geändert Kohlenmonoxid-text [CO] = 14 ppm [42]. An den Oberkieferfrontzähnen 13–23 wurde ein adhäsiver, permanenter Splint (Schienung) aus Compositematerial zur Stabilisation geklebt (diese und alle folgenden Restaurationen wurden gefertigt mit: Phosphorsäuregel 37 %; GC, G-ænial Bond, G-ænial Flow, G-ænial Composite).
Oralchirurgische Phase – Zahnamputationen
Zwei Wochen später erfolgte das oralchirurgische Entfernen der Zähne 18, 17, 16 unter Lokalanästhesie (Articain 4 %) und zwei Wochen später der Zähne 26, 27, 28 und 38.
Antiinfektiöse Parodontitistherapie (Stufe II) – Subgingivales Instrumentieren
Vier Wochen nach den Extraktionen folgte die antiinfektiöse Parodontitistherapie (Stufe II) in Form eines Full Mouth Scalings, FMS [43]. Die begleitende adjunktive antibiotische Therapie bestand aus Amoxicillin 500 1–1-1 und Metronidazol 400 1–1-1 für 7 Tage [40].
Zur Reevaluation (ideal 3–6 Monate nach Stufe II) wurde eine Risikoanalyse für eine erfolgreiche Langzeittherapie (Stufe IV) durchgeführt [29].
Der Entzündungsindex BoP reduzierte sich von 69 % auf 12 %. Seit drei Monaten war sie Nichtraucherin ([CO] = 3 ppm) und verwendete seither Nikotinpräparate.
Das Therapieergebnis war an fast allen Zähnen gut, lediglich an 45, 47 und 48 mangelhaft [35]. Es wurde ein 3-monatiges Intervall zur Stufe IV vereinbart. So konnte das Risiko für Zahnverlust 5,6-fach reduziert werden [7]. Anschließend wurden die Zähne 35, 36, 37 mit direkten Compositerestaurationen versorgt.
Parodontalchirurgie (Stufe III)
Sechs Monate nach antiinfektiöser Therapie (Stufe II) erfolgte die regenerative Parodontalchirurgie (Stufe III) in der Oberkieferfront. Das Zuwarten war als vorteilhaft anzusehen, da die Patientin zwischenzeitlich zur Exraucherin wurde. Nicht- bzw. Exraucher zeigen bis zu 50 % bessere Ergebnisse [36]. Unter lokaler Anästhesie wurde ein modifizierter Papilla-Preservation-Flap nach Cortellini präpariert [9]. Nach Degranulation wurden die Defekte regenerativ behandelt (Emdogain® (30 mg/dl)) [33] und ein horizontal gleichmäßiges Niveau modelliert (Cerabone® 0,5–1 mm Ø) [39]. Vertikale Matratzennähte (Hu-Friedy, Polypropylene 6–0) ermöglichten ein plastisches Ausformen der Gingivapapillen.
Ein Jahr nach Stufe II zeigte sich eine komplette Elimination von Aggregatibacter actinomycetemcomitans und Porphyromonas gingivalis [38] (Abbildung 2 unten). Der Entzündungsindex war bei 13 % BoP stabil und die Mundhygiene mit 11 % PI 6-fach überdurchschnittlich gut.
Abb. 2: Subgingivale periopathogene Bakterien vor antiinfektiöser Therapie (Stufe II) und 15 Monate danach.
Implantatchirurgie
Der anfänglicheWunsch der Patientin nach Implantatkronen in ihrem breiten buccalen Korridor wurde wegen des ehemals bestehenden Tabakkonsums verworfen. Die Kombination der zwei stärksten Risikofaktoren für eine Periimplantitis (nicht therapierte Parodontitis und Tabakrauchkonsum) verbot dies zunächst als Therapiemöglichkeit [20]. Jetzt konnte im Bereich 16 ein Implantat (Camlog Promote Plus 4,3 mm Ø x 11 mm) mit einem internen Sinuslift unter antibiotischer Abschirmung (2 g Amoxicillin 1 h prä OP) [13] inseriert werden. In Regio 26 wurde ein durchmesserstarkes Implantat (Camlog Promote Plus 5,0 mm Ø x 9 mm) in Verbindung mit einem internen Sinuslift inseriert.
Die Freilegung erfolgte zwei Monate postoperativ. Die Verschlussschrauben wurden durch 4 mm hohe Gingivaformer ersetzt sowie die fixierte Gingiva periimplantär positioniert. Zum mesialen Zahn hin erfolgte ein Papillenaufbau (6–0 PTFE), Flap n. Palacci [26]. Vier Monate danach wurden die Implantate für die Kronenrestaurationen abgeformt (3M, Espe, Impregum®). Die Verbindung zur Krone (e-max) wurde über ein Titan Abutment mit Platformswitch hergestellt, damit ein langfristig stabiles periimplantär-restauratives Interface erhalten werden kann.
Frau S. blieb stabiler Nichtraucher und zeigte mit einem PI 6-fach von 9 % eine sehr gute Mundhygiene. Der Anblick der Frontzähne gefiel ihr nicht (Abbildung 3), sie fragte nach einer ansprechenden Lösung.
Abb. 3:Frontalansicht mit Maximallächeln
Restaurative Therapie
Planende Therapiekonzeption
Im Laufe der Therapie kam es zu einer Veränderung des dentalen Displays. Die anfängliche verspannte und starre Mimik hatte sich tendenziell gelockert und die Oberlippe liftete sich mehr nach cranial. Nachdem sich im Verlauf der letzten Monate röntgenologisch ein zusätzliches knöchernes Attachment von 2 bis 4 mm konsolidiert hatte, bestand die Möglichkeit, die Gingiva an den Zähnen 12 und 11 nach koronal zu liften. Ein kompletter weichgewebiger Papillenaufbau war bei der umfangreichen Wurzeldenudation unmöglich bzw. fraglich langzeitstabil. Um die störenden „schwarzen Dreiecke“ zu beseitigen, boten sich Veneers an den Zähnen 12, 11, 21, 22 an. Eine Verblockung von Veneers (en bloc) hätte bei der erhöhten Mobilität der Zähne vermutlich zu materialtechnischen Problemen geführt (Torques, Scherkräfte). Komplette Kronenblöcke hatten sich zwar über Jahrzehnte für die dauerhafte Versorgung bewährt. Dafür muss jedoch ein großer Teil gesunden Zahnschmelzes geopfert werden.
Die Einbeziehung der Eckzähne hätte neben stabilisierenden auch ästhetische Vorteile gebracht. Optimiert werden konnte der Anblick durch die Aufteilung der Verblockung in 2 Blöcke: Zähne 13–11 und Zähne 21–23. So wäre die natürlich prominente Wirkung der mittleren Frontzähne nicht durch eine interdentale werkstoffliche Verbindung beeinträchtigt worden.
Definitiver Plan
Es sollte eine Überkronung der Zähne in der Oberkieferfront von 13 bis 23 mit vorheriger therapeutischer Langzeitrestauration erfolgen, um bei einer möglichen zukünftigen Veränderung der Mimik modifizierend reagieren zu können [30]. Nach etwa 3 Monaten Tragedauer wollte man eine potenzielle Veränderung im dentalen Display befunden und den Plan aktualisieren.
Die unterstützende Parodontitistherapie (U, Stufe IV) fand weiterhin konsequent statt, wobei sich die optimalen Mundhygienewerte weiter stabilisierten. Frau S. wurde empfohlen, von dem schnell wirkenden Nikotin-Inhaler auf Nikotinpflaster mit Depoteffekt umzusteigen. Frontale Fotos und ein modelliertes WaxUp dienten der Visualisierung und brachten die Patientin zum Entschluss die Kronenversorgung ohne weitere Weichgewebsplastik anfertigen zu lassen (Abbildung 4).
Abb. 4: Details der Frontzähne und Ansichten des planerischen Wax Up (Frontal, seitlich links und rechts)
Therapeutische Restauration
Die Zähne 13–23 wurden zur Aufnahme einer temporären Langzeitrestauration anatoform präpariert, abgeformt und ein Arbeitsmodell hergestellt. Ein chairside gefertigter Kronenblock aus Kunststoff (DMG, Luxatemp®, Luxatemp Glaze&Bond) wurde, zur Sofortversorgung temporär zementiert (GC, Freegenol®). Ein laborgefertigtes temporäres Langzeittherapeutikum ersetzte nachfolgend das Chairside-Provisorium.
Nach 3 Monaten Tragedauer teilte Frau S. mit, sie habe sich beim Sprechen nur noch selten die Hand vor den Mund gehalten und habe auch den Eindruck, nicht mehr zu lispeln.
Vier Monate später wurden die Präparationen mit zirkulär abgerundeten Stufen auf supra- oder isogingivaler Höhe optimiert. Die Achsenneigung betrug im Idealfall ± 5°, wobei an wenigen Stellen abgewichen werden musste, um die Parallelität der Achsen und das kantfreie Einfügen zu gewährleisten. Die schädelgerechte Oberkieferübertragung wurde mit einem Gesichtsbogen (Artex®) durchgeführt. Der Plan zur Farbgestaltung sah vor den Body in B1, den cervikalen Bereich in B2 und den Bereich hin zur Schneide sowie die Mamelons in B1 zu halten. Die Schneidekanten sollten in transluzentem grau-blau gefertigt und leichte attritionsbedingte Schäden imitiert werden.
Das zahntechnische Labor stellte 2 Kronenblöcke von 13–11 und von 21–23 aus Lithiumdisilikat-Glaskeramik, gepresst und bemalt her. Der Lineangle wurde stärker betont und nach zentral zu verlegt, um die Zahnkronen schmaler erscheinen zu lassen. Ein ausgeprägteres und ästhetisch empfundenes Längenverhältnis von 1’er zu 2’er lehnte die Patientin kategorisch mit dem befürchteten Hasezähnenszenario ab [8].
Parodontal kompromittierte aufgefächerte Frontzähne haben funktionelle und ästhetische Limitationen. Um einen nach anterior geneigten Zahn optisch aufzurichten, wählt man einen steileren Winkel zur Okklusionsebene. Will man nachfolgend ein ideales Zahn-zu-Zahn-Breitenverhältnis (OK Inzisivi 50 %–74 %) bewahren, wirkt die frontale Gesamtansicht auffallend plump. In vielen Fällen ist das ein Kompromiss, der bei kleinen, schmalen Menschen an die ästhetischen Grenzen der fazialen Harmonie stoßen kann [21].
Abb. 5:Labortechnische Arbeit – Oberkieferkronen aus e-max Werkstoff
Frau S. hatte ein schmales Lippenprofil und ein dünnes periorales Gewebe, das subnasal nicht mehr komplett von Knochen gestützt wurde. Durch die Parodontitis büßte ihr Processus alveolaris vertikal bis zu 10 mm ein. So konnte dann der Eindruck entstehen, dass die Zahnkronen zwar schön prominent sichtbar sind, jedoch in der Tiefe des Wurzelbereiches die Basis fehlt. Die plastisch-ästhetische Chirurgie hat eine Reihe von Möglichkeiten, diese Zonen auch ohne Füllstoffe zu verbessern [24].
Die beiden Kronenblöcke wurden nach mechanischer und chemischer Konditionierung mit 9 %-iger Flusssäure (Ultradent; Porcelain Etch) und Silanisierung (Ultradent; Silane) eingeklebt (GC, G-ænial Bond, G-ænial Cem) [12].
Es wurde ein adhäsiver Verbund gewählt, da mit einer festen Verbindung zukünftigen Veränderungen unkompliziert begegnet werden kann, ohne dass die Kronen entfernt werden müssen [11]. Selbst im Fall einer Nichterhaltungsfähigkeit einer dieser Pfeilerzähne könnte die entsprechende Wurzel amputiert und der Knochendefekt mit einer Socket-Preservation aufgefüllt werden [34]. Die beiden restlichen Zähne würden die Restauration sicher tragen – gleichgültig, ob als klassische Endpfeilerbrücke oder als Freiendbrücke.
Abb. 6: Entspannte Mundöffnung mit gutem Lippensupport 13 bis 23 – Ansicht von frontal seitlich.
In der Kontrollsitzung nach einer Woche wurden die Klebefugen der Restauration erneut auf Überschüsse abgetastet, gereinigt und poliert. Wesentlich war, der Patientin eine Reflektion zu ermöglichen. Ein positives Feedback von Familie und Freunden ist wichtig und billigen die lange Behandlungsdauer, vielen persönlichen postoperativen Einschränkungen und die unzähligen gefahrenen Kilometer.
Die Situation wurde nach Fertigstellung abgeformt (GC, Aroma Fine Plus – Fast Set) und eine Wächterschiene für den Oberkiefer hergestellt.
Ferner wurde eine Panoramaschichtaufnahme, PSA zur Implantatkontrolle (10 Monate nach Kronenversorgung, 16 bzw. 18 Monate nach Implantatinsertion, 8 Monate nach Implantatkronenrestauration) angefertigt.
Frau S. wird weiterhin (lebenslang) zur unterstützenden Parodontitistherapie, UPT kommen. Ziel ist es, alle vorhandenen Zähne und Implantate gesund zu erhalten [10].
Abb. 7: Parodontaler Abschlussbefund und Röntgenverlaufskontrolle
Resümee
Betrachtet man das Endergebnis, zeigt sich, dass viele interagierende Behandlungsschritte systematisch nacheinander folgen müssen. Das gelingt strategisch gut, wenn allein ein Zahnarzt zeitoptimierend das komplette zahnmedizinische Spektrum bearbeitet. Regelmäßige Updates und Evaluationen zeigen den Weg, um Funktion und/oder Ästhetik zu verbessern. Eine risikoorientierte, lebenslange unterstützende Parodontitistherapie (Stufe IV) garantiert einen bestmöglichen, langfristigen Zahnerhalt und verhindert überraschende Schmerztherapien.
Für Patienten sind solche integrative Therapien zweifach belastend. Einerseits für die angegriffene Seele, andererseits durch beruflich hohe Ausfallquoten.
Eine PSI-Sonde (PSI = Parodontaler Screening Index), deren Anwendung im Befundkomplex einer Routineuntersuchung und eine nachfolgend konsequente Therapie kann die orale Integrität eines Menschen bewahren und zahlreiche, aufwändige und kostenintensive Behandlungen gar nicht erst notwendig werden lassen.
Rahmenbedingungen der Behandlung
Zu allen Terminen dieser Behandlungsstrecke fuhr die Patientin 1640 km. Bei Operationsterminen wurde sie von einer Begleitperson gefahren. So entstanden realistische Fahrtkosten von 904,80€ (ADAC: Autokosten Herbst-Winter 2024).
Der Verdienstausfall summiert sich bei insgesamt 14 postoperativen Krankheitstagen und Behandlungen an 21 Tagen inklusive Fahrtzeiten auf 152 Stunden, was in etwa dem Monatslohn ihres Berufes entspricht. (Bundesagentur für Arbeit: Entgeltatlas 2025).
Die eigentlichen Therapiekosten liegen weit darüber.
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Bildquellen: alle Bilder Gregor Gutsche
Manuskriptdaten
Zitierweise
Gutsche G, Akers JA, Tröltzsch M, Boros G, Nico M: Zuerst die Parodontitistherapie, dann die Rekonstruktion: Fortlaufendes Aktualisieren einer diagnostischen Gemengelage mit Fokus auf das zahnmedizinische Therapieziel. WMM 2025; 69(7–8): 338-344.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-566
Für die Verfasser
Oberfeldarzt Dr. Gregor Gutsche
Zahnarztgruppe Sanitätsversorgungszentrum Cochem
An der Hauptwache, 56812 Cochem
E-Mail: dr.gutsche@paro-koblenz.de
Manuscript Data
Citation
Gutsche G, Akers J, Tröltzsch M, Boros G, Menne N: [First the Periodontal Therapy, then the Reconstruction: Continuous Update of the Diagnostic Situation with a Focus on the Dental Treatment Goal]. WMM 2025; 69 (07–08): 338-344.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-566
For the Authors
Lieutenant Colonel (MC) Dr. Gregor Gutsche
Dentistry Section Medical Clinic Cochem
An der Hauptwache, D-56812 Cochem
E-Mail: dr.gutsche@paro-koblenz.de