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Physiologie/Sportmedizin PDF

Frauen im Militär – Wie Funktionsfitness die Leistungsgrenzen erweitert

Women in the Military – Enhancing Operational Capability Through Functional Fitness

Tom Brandta, Annette Schmidta

a Universität der Bundeswehr München, Institut für Sportwissenschaft

Zusammenfassung

Die gezielte Entwicklung von körperlicher Leistungsfähigkeit und Belastungsresilienz ist essenziell für den Aufbau kriegsfähiger Streitkräfte. Besonders relevant erscheint dahingehend die steigende Zahl von Frauen in traditionell männlich dominierten, physisch anspruchsvollen Tätigkeitsfeldern. Vor dem Hintergrund anhaltender Debatten über ihre Integration und deren Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Truppe wurde eine SWOT-Analyse durchgeführt. Diese diente der Identifikation von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowie der Formulierung gezielter Maßnahmen, um das Leistungspotenzial von Frauen optimal zu nutzen und die Chancengleichheit weiter zu fördern.

Neben einer erheblichen Erweiterung des Rekrutierungspotentials kann die Integration von Frauen die Kohäsion, die Motivation und das Maß individueller Förderung in militärischen Einheiten steigern. In Gefechtsszenarien präsentieren sich eine höhere psychische Belastbarkeit und spezifische Fähigkeiten in der Aufklärung als wertvoll. Eine kleinere Statur lässt zudem auf physiologische und ergonomische Vorteile schließen, etwa bei der Toleranz hoher Beschleunigungskräfte (z. B. Kampfflugzeuge) sowie während der Arbeit in beengten Räumen (z. B. Kampfflugzeuge, Gefechtsfahrzeuge). Andererseits verfügen Frauen durchschnittlich über mehr Körperfett, weniger belastbare Knochen, eine geringere Ausdauerleistungsfähigkeit und vor allem eine wesentlich schlechtere Kraftfähigkeit, was sich schließlich auch negativ auf die Leistung in militärspezifischen Fitnesstests auswirkt. Diese Schwächen begünstigen eine schnellere Ermüdung, eine erhöhte körperliche Beanspruchung sowie ein gesteigertes Verletzungsrisiko und reduzieren die Wahrscheinlichkeit, physische Eignungskriterien für anspruchsvolle Tätigkeiten zu erfüllen. Eine Chance, diesen Schwächen und Risiken zu begegnen, bietet insbesondere die Weiterentwicklung von Assessment- und Trainingskonzepten mittels wissenschaftlicher Methoden. Dadurch ließe sich die Anzahl der Soldatinnen, die die Kriterien für körperlich anspruchsvolle Dienstposten erfüllen, bereits nach wenigen Wochen mehr als verdreifachen.

Funktionales Fitnesstraining (FFT) ist ein Trainingskonzept, das sich vorrangig empfiehlt, um sowohl die Kraft als auch weitere Leistungsvoraussetzungen (Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination) zu verbessern. Skalierbarkeit, Zeiteffizienz und ein niedriges Verletzungsrisiko sind weitere Argumente für die Integration von FFT in den Dienstsport zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Belastungsresilienz. Zur Verbesserung der Funktionsfitness ist es zudem essenziell, wissenschaftlich fundierte und tätigkeitsbezogene Anforderungsprofile zu definieren. Die in dieser Arbeit skizzierten Implikationen für Praxis und Wissenschaft sollen dazu ermutigen, neuartige Konzepte zu erproben und die Forschungsbemühungen zu intensivieren, damit Soldatinnen ihr volles Potenzial entfalten und in Zukunft mit ihren vielfältigen Stärken noch besser zur Kriegsfähigkeit moderner Streitkräfte beitragen können.

Schlüsselwörter: Funktionales Fitnesstraining, Anforderungsprofile, SWOT-Analyse, Anaerobes Gefechtsfeld, Kraft, Resilienz, Verletzungsrisiko

Summary

Systematic training of physical fitness and resilience is essential for building combat-ready armed forces. This is particularly relevant considering the increasing number of women entering traditionally male-dominated, physically demanding occupational fields. Given the ongoing debates regarding their integration and its impact on overall force effectiveness, a SWOT analysis was conducted. This analysis aimed to identify strengths, weaknesses, opportunities, and threats, as well as to develop strategies to fully leverage the performance potential of female soldiers and further promote equity.

Beyond significantly expanding the recruitment potential, the integration of women could enhance unit cohesion, motivation, and individualized support within military units.

In combat scenarios, greater psychological resilience and specific reconnaissance skills have proven valuable. Additionally, smaller body size may offer physiological and ergonomic advantages, such as increased tolerance to high acceleration forces (e.g., fighter jets) and improved maneuverability under confined conditions (e.g., fighter jets, combat vehicles). However, on average, women have a higher body fat percentage, lower bone density, reduced endurance capacity, and, most notably, significantly lower muscular strength. These differences negatively impact performance in military fitness tests, leading to faster fatigue, increased physical stress, and a heightened risk for injury. As a result, women are less likely to meet the physical eligibility criteria for demanding military roles. A key opportunity to address these weaknesses and mitigate associated risks lies in advancing assessment and training concepts based on scientific methodologies. Consequently, the number of female soldiers meeting the criteria for physically demanding roles could be more than tripled within just a few weeks.

Functional fitness training (FFT) emerges as a particularly effective approach, as it is designed to improve muscular strength while also enhancing other key performance factors, such as endurance, flexibility, and coordination. Scalability, time efficiency, and low injury risk of FFT further support its integration into military physical training to improve physical fitness and resilience to physical stressors. Furthermore, defining scientifically validated, task-specific physical performance standards is crucial for optimizing functional fitness.

The implications outlined in this paper serve as a call to action for both practitioners and researchers to explore innovative training concepts and intensify research efforts. By doing so, female soldiers can fully realize their potential and, in the future, contribute even more effectively to the combat readiness of modern armed forces through their diverse strengths.

Keywords: functional fitness training; physical performance profiles; SWOT analysis; anaerobic battlefield; muscular strength; resilience; injury risk

Einleitung

Hohe physische und psychische Belastungen sind seit jeher zentraler Bestandteil des Militärdienstes. Dazu gehört u. a. das Absolvieren grundlegender soldatischer Tätigkeiten wie Gepäckmärsche mit 20–70 kg, Verwundetentransporte sowie die repetitive Handhabung von Waffen und Gerät über längere Zeiträume [49][55]. Hinzu kommen weitere Stressoren wie unzureichende Nährstoffzufuhr, Schlafmangel, Hitze, Kälte oder Höhe [37]. Eine gute und auf die spezifische Tätigkeit ausgerichtete körperliche Leistungsfähigkeit (KLF) gilt daher als Grundvoraussetzung für eine effektive Auftragserfüllung sowie physiologische und psychologische Belastungsresilienz [37][51]. Die einwirkende, objektiv messbare Belastung in realen Einsatz- und Kriegsszenarien lässt sich jedoch nur bedingt beeinflussen. Daher bedarf es im Zuge der Aufstellung kriegsfähiger Streitkräfte zwangsläufig der konsequenten Entwicklung körperlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten, um ein Ungleichgewicht von externer Belastung und individueller Leistungsfähigkeit zu verhindern und so auf dem Gefechtsfeld des 21. Jahrhunderts zu bestehen.

Allerdings unterliegen die Anforderungen an Soldatinnen und Soldaten (Sdt) im Zuge technischer Weiterentwicklungen sowie wechselnder Einsatzszenarien einem ständigen Wandel. Daneben verändern sich auch die körperlichen Voraussetzungen rekrutierten Personals, was sich u. a. in einer stetigen Zunahme von Körpergröße und -gewicht seit dem Ersten Weltkrieg zeigt [31]. Wesentlich bedeutsamer erscheint jedoch die steigende Integration und damit Anzahl von Frauen im Militär, was insbesondere in den körperlich anspruchsvollen Tätigkeitsfeldern von Kampfeinheiten deutlich wird [27][45]. Historisch gesehen galten Kampfeinheiten lange Zeit als Domäne der Männer. So öffnete das US-Militär erst im Jahr 2016 sämtliche Dienstposten auch für Frauen. In Deutschland können Frauen seit 2001 alle militärischen Laufbahnen einschlagen [2][27]. Dennoch liegt der Anteil der Soldatinnen in der Bundeswehr weiterhin unter 15 % [2].

Auch die Integration von Frauen im Militär wird immer noch kontrovers diskutiert und wirft Fragen nach den Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Streitkräfte auf [2][27]. Bezogen auf die physische Leistungsfähigkeit sind vor allem militärische Vorgesetzte gefordert, der Integration von Frauen im Militär Rechnung zu tragen und bedürfen klarer Handlungsempfehlungen, um geschlechtsspezifischen Unterschieden im Dienst adäquat zu begegnen und so die Stärken von Soldatinnen optimal zu nutzen [29][56].

Mit der vorliegenden Arbeit werden daher die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Integration von Soldatinnen in körperlich anspruchsvollen, militärischen Tätigkeitsfeldern analysiert (SWOT-Analyse). Zunächst werden dazu die körperlichen Anforderungen an Sdt sowie Leistungsdeterminanten für das Bestehen auf dem Gefechtsfeld des 21. Jahrhunderts dargestellt. Ferner wird in diesem Kontext aufgezeigt, welche Maßnahmen zur Bewältigung etwaiger Schwächen und Risiken ergriffen werden sollten, um das Potenzial der von Soldatinnen eingebrachten Stärken im Militär bestmöglich zu nutzen.

Das Gefechtsfeld des 21. Jahrhunderts –
Anforderungen und Leistungsdeterminanten

Angesichts sich verändernder Einsatz- und Kriegsrealitäten unterliegen die körperlichen Anforderungsprofile von Sdt einem stetigen Wandel. Dies betrifft neuartige verwendungsbezogene Tätigkeiten moderner Gefechtsfelder ebenso wie grundlegende soldatische Tätigkeiten [55].

Das Tragen von Zusatzlasten während eines Gepäckmarsches gilt für Sdt seit jeher als essenzielle, omnipräsente körperliche Aufgabe [31]. Dabei scheinen Sdt maßgeblich von einer gut ausgeprägten Maximalkraft, Kraftausdauer und Muskelmasse zu profitieren [53][55]. Darüber hinaus erwies sich bei Märschen mit Zusatzlasten von 20–45 kg Gewicht eine hohe absolute maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (VO2max; ml/min) als leistungsförderlich [34][44][55].

Noch höhere Lasten treten bei Verwundetentransporten auf, die zwar kürzer einwirken, aber mit Intensitäten von 92–98 % der maximalen Herzfrequenz (HFmax) verbunden sind. Auch hier sind eine hohe Maximal- und Griffkraft sowie absolute VO2max vorteilhaft. Eine gute anaerobe Kapazität sowie ein günstiges Verhältnis zwischen fettfreier Masse und der Summe aus Fettmasse und Zusatzlast erscheinen ebenfalls förderlich [39][55].

Im Gegensatz dazu werden Tätigkeiten der Kategorie manuelle Handhabung von Waffen und Gerät (z. B. Beladen von Waffensystemen, Schanzen) häufig repetitiv über längere Zeiträume bei sub-maximaler Intensität absolviert [14][50][55]. So erreichen Sdt beim Schanzen 68 % ± 4 der HFmax und 51 % ± 9 der VO2max, während das Herstellen der Feuerbereitschaft einer 122 mm-Feldhaubitze bei 50 % ± 3 der HFmax und 37 % ± 6 der VO2max lag [43]. Vaara et al. verweisen diesbezüglich ebenfalls auf einen starken positiven Zusammenhang mit der Maximal- und Schnellkraft sowie auf schwächere Korrelationen mit der Kraftausdauer. Zudem nennen die Autoren moderate und schwache Zusammenhänge mit der absoluten und relativen VO2max [55].

Den hohen Stellenwert einer guten Kraftfähigkeit für häufig ausgeführte militärische Aufgaben stellten auch Nindl et al. fest und schlussfolgerten, dass Maximal- und Schnellkraft die entscheidenden Fitnesskomponenten für die erfolgreiche Durchführung soldatischer Tätigkeiten sind [36]. Angesichts der Notwendigkeit, im modernen Gefecht kurzzeitig hohe Leistungen abzurufen, sprechen Kraemer und Szivak gar vom „Anaerobic Battlefield“ und mahnen, dass bestehende, auf aerobe Ausdauer ausgelegte Trainingsphilosophien dieser Entwicklung nicht gerecht werden [33].

Zweifelsfrei müssen Sdt auch weiterhin über eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit bzw. Ermüdungsresistenz verfügen, um während längerer Einsätze wiederholt hohe Leistungen zu erbringen [33][36]. Darüber hinaus wird empfohlen, weitere motorische Grundeigenschaften wie z. B. die Beweglichkeit zu berücksichtigen [49]. Sdt sind folglich auf eine ganzheitliche KLF angewiesen, wobei der Kraftfähigkeit eine besondere Relevanz zugeschrieben wird [33].

Weiterhin sind Sdt darauf angewiesen, ihre KLF ganzjährig und jederzeit abrufen zu können und dabei auch auf unvorhersehbare Belastungen zu reagieren [51]. Hinzu kommen extreme mentale Stressoren durch mitunter monatelange Einsätze unter lebensfeindlichen Bedingungen [37]. Faktoren wie fehlende Anforderungsprofile, große Trainingsgruppen, heterogene körperliche Leistungsvoraussetzungen, geringe Planbarkeit und defizitäre infrastrukturelle Voraussetzungen erschweren es zusätzlich, trainingswissenschaftliche Prinzipien anzuwenden [29][56]. Gemäß Kraemer und Szivak tragen diese Gegebenheiten maßgeblich dazu bei, dass vor allem aerobes Ausdauertraining, lokales Kraftausdauertraining und Training mit dem eigenen Körpergewicht seit jeher einen hohen Stellenwert im Militär genießen, wohingegen neueste Erkenntnisse über Anforderungen und Interventionsmöglichkeiten nur vereinzelt Anwendung finden [33].

SWOT-Analyse

Stärken

Die zunehmende Integration von Frauen in militärischen Einheiten ist eine bedeutende Entwicklung, die mit einer Vielzahl von Vorteilen für moderne Streitkräfte verbunden ist. Ein zentraler Aspekt ist das erweiterte Rekrutierungspotenzial, das sich aus der gezielten Einbindung qualifizierter Frauen ergibt. Indem der gesamte Talentpool einer Gesellschaft genutzt wird, können Streitkräfte auf eine breitere Mischung an Fähigkeiten zurückgreifen, die sich in der operativen Effektivität widerspiegeln [27]. Neben der quantitativen Erweiterung des Rekrutierungspotenzials bieten Frauen auch spezifische gefechtsrelevante Vorteile auf operativer Ebene – besonders in kulturell sensiblen und angespannten Einsatzkontexten. Beispielsweise übernahmen in Afghanistan „Female Engagement Teams“ eine entscheidende Rolle und lieferten wertvolle Aufklärungsergebnisse [47].

Abb. 1: SWOT-Analyse (Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen) über die körperlichen Leistungsvoraussetzungen von Soldatinnen

Darüber hinaus bietet eine geschlechtergemischte Truppe militärischen Organisationen auch auf struktureller Ebene Vorteile. Gemäß Essig und Soparnot könnten ­insbesondere Kampfeinheiten mit einem niedrigen Frauenanteil (< 11 %) von höherer Kohäsion und weniger internen Konflikten profitieren, wenn mehr Frauen aufgenommen würden [19]. Mehr Diversität dürfte zudem das Bewusstsein für ethische Fragen schärfen und sich positiv auf die interne Kultur auswirken [61]. Weibliche Führungskräfte weisen außerdem signifikant höhere Werte in transformationaler Führung auf, was wiederum zu gesteigerter inspirierender Motivation, individueller Förderung und intellektueller Stimulation innerhalb der Einheit beitragen sollte [3][4][48]. Solche Fähigkeiten zur Deeskalation und Kontaktaufnahme stellen einen einzigartigen Mehrwert dar, den Frauen in gemischten Einheiten einbringen können.

Im Bereich der körperlichen Leistungsvoraussetzungen berichten Allison et al. von einer höheren Beweglichkeit und einem besseren statischen Gleichgewichtsvermögen bei Soldatinnen verglichen mit ihren männlichen Kameraden, was sich positiv auf die Agilität in unwegsamem Gelände auswirken und das Verletzungsrisiko senken kann [1]. Eine geringere Körpergröße und -gewicht lässt zudem auf physiologische und ergonomische Vorteile schließen, etwa bei der Toleranz hoher Beschleunigungskräfte (z. B. Kampfflugzeuge) sowie während der Arbeit in beengten Räumen (z. B. Kampfflugzeuge, Gefechtsfahrzeuge) [35][46].

Einige Studien geben an, dass Östrogen eine schützende Wirkung auf das Nervensystem hat und damit die mentale Ausdauer in hochbelastenden Situationen steigert [17]. Diese erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber stressinduzierten Beeinträchtigungen sollte insbesondere in Krisensituationen oder lang andauernden Einsätzen von Vorteil sein und Zusammenhalt und Moral stärken. Dennoch sind die körperlichen Leistungsvoraussetzungen von Soldatinnen eine besondere Herausforderung für deren erfolgreiche Integration im Militär. Abbildung 1 vermittelt einen Überblick über die Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen, welche im Rahmen dieser Arbeit identifiziert wurden.

Schwächen

Bedingt durch geschlechtsspezifische Merkmale (u. a. anatomisch, physiologisch, metabolisch, konditionell) weisen Frauen mit Blick auf die weiter oben genannten körperlichen Anforderungen soldatischer Tätigkeiten diverse Leistungsdefizite auf. Verglichen mit Männern haben Frauen im Durchschnitt einen höheren Körperfettanteil sowie absolut und relativ signifikant weniger Muskelmasse. Während bei Frauen im Unterkörper 67 % der Muskelmasse von Männern gemessen wurde, waren es im Oberkörper sogar nur 60 % [11][40][42][57]. Einhergehend mit den morphologischen Unterschieden, erreichen Frauen signifikant niedrigere Maximalkraftwerte im Rumpf (60 %) sowie der unteren (60–70 %) und oberen Extremitäten (50–60 %) [40]. Aufgrund der Beschaffenheit ihrer knöchernen Strukturen (z. B. kleinere Querschnittsflächen, dünnere Kortikalis, geringere Biege- und Torsionssteifigkeit) sind Frauen zudem anfälliger für Frakturen [5][20].

Unterschiede lassen sich auch im Bereich des Herz-Kreislaufsystems finden (z. B. geringeres enddiastolisches- und -systolisches Volumen, niedrigere Hämoglobin- und Eisenwerte), die sich potenziell nachteilig auf die kardiorespiratorische Fitness von Soldatinnen auswirken [13][59][63]. So stellten Yanovich et al. bei Rekrutinnen eine um etwa 22 % niedrigere VO2max fest. Die anaerobe Fitness (30-sekündiger Wingate-Anaerobic-Test) fiel sogar um 28,6 % niedriger aus als bei den männlichen Rekruten [62]. Wenngleich sich vermuten ließe, dass Frauen aufgrund höherer Fettoxidations- und niedrigerer Kohlenhydratoxidationsrate während extensiver Belastungen einen Leistungsvorteil gegenüber Männern besitzen könnten, rangieren ihre Leistungen selbst während Ultramarathondistanzen von 50 bis 3 100 Meilen 17 % hinter denen der Männer [52][64].

Risiken

Werden diese Schwächen nicht angemessen berücksichtigt, erreichen Soldatinnen verglichen mit ihren männlichen Kameraden zwangsläufig bei gleicher externer Belastung schneller ihr Leistungsmaximum und werden stärker beansprucht. Das versetzt Soldatinnen potenziell bei vielen soldatischen Tätigkeiten in eine ungünstige Ausgangsposition [18]. In einer Studie von Foulis et al. bei den US-Streitkräften (N = 877) absolvierten Soldatinnen u. a. das Ziehen einer 123 kg schweren Puppe über 15 m im Gefechtsanzug mit Waffe (38 kg Ausrüstung) mit 0,42 m/s, während Soldaten 1,15 m/s erreichten. Beim Transport von 16 Sandsäcken (18 kg) über 10 m im Gefechtsanzug ohne Waffe (32 kg Ausrüstung) benötigten Soldatinnen 2,95 min (Soldaten: 1,72 min) [43]. Auch bei Gepäckmärschen über 6,4–10 km mit Zusatzlasten von 18–47 kg waren Soldaten um 19–21 % schneller und äußerten weniger Beschwerden über die Ausrüstung. [23][31]. Sind diese Tätigkeiten Bestandteil militärischer Auswahlverfahren, besteht das Risiko, dass Frauen überproportional häufig als nicht für physisch anspruchsvolle Dienstposten geeignet befunden werden, wodurch ihre spezifischen Stärken wohlmöglich ungenutzt bleiben [38].

Eine geringere KLF steht überdies im Zusammenhang mit einem erhöhten Überlastungs- und Verletzungsrisiko [18]. In einer Studie von Bijur et al. (N = 558) wurde bei Rekrutinnen verglichen mit Rekruten eine um 2,5-mal höhere Verletzungsrate verzeichnet, wobei Verletzungen, die in einem Krankenhausaufenthalt resultierten, sogar 3,9-mal häufiger auftraten [6]. Faktoren, die erklären, warum Frauen anfälliger für bestimmte Verletzungsmuster sind, umfassen geschlechtsspezifische Eigenschaften des Muskelskelettsystems, eine niedrigere körperliche Fitness und unzureichende Nährstoffzufuhr [58]. Epstein et al. sehen in den genannten Risiken die Ursache für die – verglichen mit ihren männlichen Kameraden – höhere Ausfallrate von Soldatinnen in Kampfeinheiten [18]. Das führt nicht nur zu unnötigem individuellem Leid, sondern schwächt überdies die Einsatzfähigkeit der Truppe.

Chancen

Die zunehmende Integration von Frauen führt zur Identifikation spezifischer Bedarfsfelder, die bisher vernachlässigt wurden – eine Chance, das Militär insgesamt moderner und resilienter zu machen. So liefert die verstärkte Forschung an Soldatinnen neue Erkenntnisse über Ergonomie, Verletzungsprävention und Leistungsphysiologie, wovon letztlich alle Sdt profitieren [17]. Einen zentralen Ansatzpunkt bietet aber vor allem die Weiterentwicklung von Trainings- und Ausbildungsstandards [16][32][62].

Daten aus dem Leistungssport vermitteln einen umfassenden Eindruck davon, welche Effekte durch eine professionelle Trainingssteuerung zu erwarten sind. Neben herausragenden absoluten Leistungswerten unter Athletinnen, betragen auch die geschlechtsspezifischen Unterschiede hier lediglich 10 % [16][30][54]. Die Etablierung des Begriffs „Tactical Athlete Training“ (TAT) spiegelt die am Leistungssport orientierte Professionalisierung und Priorisierung des körperlichen Trainings wider, lässt jedoch gleichzeitig Besonderheiten militärspezifischen Trainings erkennen [33][51][60].

Interventionsstudien wie die von Nindl et al. bestätigen längst das weitreichende Potenzial eines ganzheitlichen, wissenschaftlich fundierten Trainings. So erfüllten vor der Trainingsintervention lediglich 24 % der untersuchten Rekrutinnen die Eignungskriterien für körperlich anspruchsvolle Verwendungen in der Kampftruppe, wohingegen dieser Anteil bereits nach 24 Wochen Training auf 78 % anstieg [38]. Bezugnehmend auf die Kraftdefizite bei Soldatinnen konnten Kraemer et al. zeigen, dass Rekrutinnen, die über 6 Monate einem strukturierten Krafttraining (Lasten im Bereich von 3–8 RM1) folgten, ihre Maximalkraft im Ober- als auch Unterkörper signifikant steigern und so die Leistungsdifferenz zu einer Kohorte untrainierter Männer effektiv verkleinern konnten. In soldatenspezifischen Tests (z. B. 3,2 km Gepäcklauf mit 34,1 kg) schlossen die Rekrutinnen sogar teilweise zu den Männern auf [32]. Krafttraining mit schweren Lasten gilt zudem als besonders effektiv, um Adaptionen von Sehnen, Bändern und Knochen zu induzieren und bietet so die Chance, Verletzungen zu vermeiden [33]. Laut Dyches et al. ist die Knochengesundheit ein zentrales Merkmal von Soldatinnen, die militärische Ausbildungen in traditionell Männern vorbehaltenen Truppengattungen erfolgreich abschlossen [17].

Unter praktischen Gesichtspunkten bedarf es dahingehend einer Trainingsform, die schwerpunktmäßig sowohl Aspekte der Kraft als auch Ausdauer, Flexibilität und Mobilität einbezieht, sich auf verschiedene Leistungsniveaus skalieren lässt und erlaubt militärische Einheiten geschlossen zu trainieren [49]. Nach Scofield und Kardouni muss ein solches ganzheitliches Training die Voraussetzungen für spezifisches tätigkeitsbezogenes Training schaffen [51]. Eine Trainingsform, die diesen Anforderungen gerecht werden könnte und sich für die Steigerung der KLF von Soldatinnen innerhalb heterogener Trainingsgruppen besonders empfiehlt, ist Funktionales Fitnesstraining (FFT) [21].

Funktionales Fitness Training – Implikationen für Wissenschaft und Praxis

Prominente Formen des FFT sind CrossFit© und HYROX© [7][25]. Kernelemente des FFT sind funktionale Bewegungsmuster (z. B. Heben, Tragen, Schieben, Ziehen), die häufig auch Bestandteil soldatischer Tätigkeiten sind. Charakteristisch für FFT ist außerdem die ständige Variation von Belastungsparametern, wodurch Trainierende darauf vorbereitet werden sollen auf unvorhersehbare Belastungen zu reagieren [25]. Abbildung 2 zeigt Einsatzkräfte an der Universität der Bundeswehr München beim FFT.

Zahlreiche Studien konnten die Wirksamkeit von FFT bereits belegen. So wurden innerhalb von 6–16-wöchigen Interventionsstudien Kraftsteigerungen von 8–23 % erreicht [8][9][10][12][22][26]. Bundeswehrangehörige verzeichneten im Rahmen der MedXFit-Studie nach 6 Monaten Kraftzuwächse von 16,5–43 % und nach 12 Monaten 24–65 %. Gleichzeitig wurde gezeigt, dass FFT langfristig motivierend wirkt, für untrainierte Personen geeignet ist, die Mobilität verbessert und Rückenbeschwerden minimiert [8][9]. Weitere Effekte des FFT sind die Reduktion von Körperfett und Blutdruck sowie Steigerungen von Muskelmasse, Ausdauerleistungsfähigkeit, Beweglichkeit und Gleichgewicht [24][41]. Im Einklang damit kamen auch Haddock et al. zu dem Schluss, dass FFT wie CF, SEALFIT oder das High Intensity Tactical Training des US Marine Corps zahlreiche Vorteile für das Militär bieten. Neben Verbesserungen der Fitness nennen die Autoren explizit die allgemeine physische Vorbereitung auf unvorhersehbare körperliche Anforderungen, hohe Skalierbarkeit, ein geringeres Verletzungsrisiko, niedrige Ausrüstungskosten, sowie ein um 25–80 % niedrigeres Trainingsvolumen im Vergleich zu herkömmlichem militärischem Fitnesstraining [28].

Die rege Teilnahme an Veranstaltungen wie dem Bundeswehr Throwdown und Top-Platzierungen bei internationalen Meisterschaften in der CISM-Sportart Functional Fitness spricht zudem für ein seit mehreren Jahren wachsendes Interesse an FFT unter Soldatinnen [15]. Die Integration von FFT in den Dienstsport präsentiert sich damit insgesamt als vielversprechendes, effizientes Trainingskonzept, um die KLF zu verbessern. Angesichts der begrenzten Studienlage zu FFT im Militär, insbesondere bei Soldatinnen, wird empfohlen, Aspekte wie Fitness- und Gesundheitsverbesserungen, Dosis-Wirkbeziehungen, Akzeptanz, Motivation und Adhärenz in randomisierten Studien weiter zu erforschen. Zudem muss untersucht werden, inwieweit FFT spezifische, tätigkeitsbezogene Funktionsfitness verbessert. Dafür sind zunächst Anforderungsprofile für verschiedene Tätigkeitsfelder zu erheben sowie geeignete Assessmentverfahren und Trainingsinterventionen zu entwickeln.

Abb. 2: Weibliche und männliche Einsatzkräfte unterschiedlicher Fitnesslevel beim gemeinsamen Krafttraining während einer funktionellen Fitnesstrainingseinheit. (Bild: Annette Schmidt)

Schlussfolgerungen und Fazit

Die SWOT-Analyse hat gezeigt, dass Soldatinnen angesichts der Belastungen des Militärdienstes mit höherer Wahrscheinlichkeit körperliche Leistungsdefizite aufweisen als ihre männlichen Kameraden. Identifizierte Schwächen und Risiken stehen dabei jedoch erheblichen Stärken und Chancen gegenüber. Die Weiterentwicklung von Assessment- und Trainingsstandards mittels wissenschaftlicher Methoden präsentiert sich vor diesem Hintergrund als essenziell. Der derzeitige Forschungsstand weist darauf hin, dass mit konsequenter Vorbereitung durch kraftorientiertes FFT – Frauen ebenso wie Männer – deutliche Verbesserungen der KLF und Belastungsresilienz verzeichnen. Professionell und mit der nötigen Priorität umgesetzt genügen mitunter wenige Wochen FFT, um Kraftdefizite zu beseitigen, die Eignungskriterien für körperlich anspruchsvolle Dienstposten zu erfüllen und gleichzeitig das Verletzungsrisiko zu senken.

Langfristig ließe sich damit die personelle Basis der Streitkräfte verbreitern, Fähigkeiten diversifizieren und ein modernes Bild von Streitkräften vermitteln, das als Spiegelbild der Gesellschaft Gleichberechtigung und Leistungsprinzip vereint. Zusammenfassend stellt sich nicht mehr die Frage,

  • ob Frauen auf dem Gefechtsfeld des 21. Jahrhunderts bestehen können,

sondern

  • wie das Training der KLF gestaltet sein muss, damit es ihnen noch besser gelingt.

Mit diesem Paradigmenwechsel hin zu echter Chancengleichheit im Militär können moderne westliche Streitkräfte ihre Effektivität steigern und zugleich ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion gerecht werden.

Kernaussagen

  • Obgleich Soldatinnen bereits erfolgreich zur Kriegsfähigkeit beitragen, wird ihr Potenzial nicht vollumfänglich ausgeschöpft, da physische Schwächen nicht adäquat adressiert werden.
  • Maximal- und Schnellkraft sowie die Fähigkeit kurzzeitig hohe Leistungen abzurufen, gelten als wesentliche Leistungsdeterminanten auf dem Gefechtsfeld des 21. Jahrhunderts.
  • Soldatinnen weisen eine signifikant niedrigere Muskelmasse und Kraft, geringere Leistung in soldatenspezifischen Fitnesstests sowie mehr Verletzungen als Soldaten auf.
  • Bestehende ausdauer- und kraftausdauerzentrierte Trainingskonzepte werden dieser Situation nicht gerecht und gefährden insbesondere die Leistung und Gesundheit von Soldatinnen.
  • Eine Kombination aus funktionalem, kraftorientiertem Training empfiehlt sich besonders für die Steigerung der KLF von Soldatinnen.
  • Das Training der KLF muss auf wissenschaftlich fundierten Anforderungsprofilen basieren und bietet weitere wertvolle Chancen zur besseren Integration von Soldatinnen.

Literatur

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1 RM steht für Maximum Repetition und beschreibt ein Gewicht, welches bis zur muskulären Erschöpfung mit einer bestimmten Wiederholfrequenz hochgehoben werden kann. 1 RM ist das Maximalgewicht, welches 1x gehoben werden kann. 5 RM ist z. B. das Gewicht, welches 5x gehoben werden kann.

 

Manuskriptdaten

Zitierweise

Brandt T, Schmidt A: Frauen im Militär – Wie Funktionsfitness die Leistungsgrenzen erweitert. WMM 2025; 69(7–8): 318-324.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-564

Für die Verfasser

Hauptmann d. R. Dr. Tom Brandt

Universität der Bundeswehr München

Institut für Sportwissenschaft

Werner-Heisenberg-Weg 39, 85579, Neubiberg

E-Mail: tom.brandt@unibw.de

Manuscript Data

Citation

Brandt T, Schmidt A: [Women in the Military – Enhancing Operational Capability Through Functional Fitness.] WMM 2025; 69(7–8): 318-324.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-564

For the Authors

Captain (Res) Dr. Tom Brandt

University of the Bundeswehr München

Institute of Sports Sciences

Werner-Heisenberg-Weg 39, D-85579, Neubiberg

E-Mail: tom.brandt@unibw.de

Oralchirurgie PDF

Zähneknirschen und Trauma: Neue Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Bruxismus und PTBS

Teeth Grinding and Trauma: New Findings on the Link Between Bruxism and PTSD

Christian Justenhovena, Michael Lüpkeb, Thomas Beiklerc,

a Zahnarztgruppe Sanitätsversorgungszentrum Neubiberg, Universität der Bundeswehr München

b Klinik für Zahnmedizin, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

c Poliklinik für Parodontologie, Präventive Zahnmedizin und Zahnerhaltung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Zusammenfassung

Der Artikel widmet sich der Untersuchung potenzieller Verbindungen zwischen Bruxismus, umgangssprachlich oft als Zähneknirschen bezeichnet, und der Posttraumatischen Belastungsstörung. Ziel ist es, eine interdisziplinäre Perspektive zwischen Zahnmedizin und Psychologie zu etablieren, um ein besseres Verständnis und innovative Therapieansätze für beide Zustände zu fördern. Die Arbeit basiert auf einer strukturierten Literaturrecherche und einer quantitativen Analyse von Begriffen, sogenannter „cues“, aus den beiden Forschungsfeldern.

Schlüsselwörter: Zähneknirschen, Trauma, Bruxismus, posttraumatische Belastungsstörung, PTBS, Cues, quantitative Analyse

Summary

The article investigates potential links between bruxism, commonly known as teeth grinding, and post-traumatic stress disorder. Its aim is to establish an interdisciplinary perspective between dentistry and psychology, fostering a better understanding and innovative therapeutic approaches for both conditions. This paper is based on a structured literature review and a quantitative analysis of terms and cues from the two fields of research.

Keywords: teeth grinding; trauma; bruxism; posttraumatic stress disorder; cues; PTSD

Einleitung und Hintergrund

Historie

Die Beschreibung von Bruxismus reicht weit zurück: Bereits vor über 2000 Jahren wurde das Zähneknirschen in chinesischen medizinischen Schriften dokumentiert [4]. Xu Shen definierte im „Shuowen Jiezi“ (um 100 n. Chr.) das Zeichen Zeichen als das Zusammenbeißen der Zähne. 610 n. Chr. beschrieb Chao Yuanfang im „Zhubing yuanhou lun“ das nächtliche Zähneknirschen und führte es auf eine Unterversorgung der Lebensenergie Qi im Körper und Blutstau zurück. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit blieb es ein bekanntes, aber wenig systematisch erforschtes Phänomen.

Erst im 20. Jahrhundert erhielt Zähneknirschen, wie Bruxismus umgangssprachlich bezeichnet wird, eine wissenschaftlichere Betrachtung: 1907 prägten die Neurowissenschaftler Marie und Pietkiewicz den französischen Begriff „Bruxomanie“ [23]. 1931 führte der US-amerikanische Psychiater Bertrand Frohman den Begriff „Bruxismus“ ein, abgeleitet vom griechischen „brychien odontas“ (Zähne zusammenbeißen) [15]. Sigmund Freud sah Bruxismus im Rahmen seiner psychoanalytischen Theorie als Ausdruck psychischer Konflikte und als Teil der psychosexuellen Entwicklung [19]. Zwischen den 1960er und 2000er-Jahren dominierte in der Forschung die Theorie, dass Fehlstellungen der Zähne die Hauptursache von Bruxismus seien, was zu Behandlungen mit Aufbissschienen und Fehlstellungskorrekturen führte.

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) wurde als eigenständige Diagnose erst 1980 im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 3. Auflage (DSM-III) der American Psychiatric Association offiziell anerkannt [14]. Zuvor gab es zwar Konzepte wie die 1952 etablierte „gross stress reaction“, doch diese berücksichtigten nicht die langanhaltenden und komplexen Symptome von Traumafolgestörungen [6]. Die Anerkennung von PTBS als eigenständiges Krankheitsbild war das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung und gesellschaftlichen Engagements, insbesondere von Kriegsveteranen und Opfern von Gewalt und Katastrophen [14].

Die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen körperlichen und psychischen Symptomen hat in den letzten Jahrzehnten einen grundlegenden Wandel erfahren [7][28]. Während bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts häufig eine strikte Trennung zwischen somatischen und psychischen Erkrankungen vorgenommen wurde, zeigt die aktuelle Forschung, dass viele Beschwerdebilder – insbesondere solche mit chronischem Verlauf – nur durch eine ganzheitliche, interdisziplinäre Betrachtung adäquat verstanden werden können. Ein faszinierendes Feld an dieser Schnittstelle ist die Untersuchung eines potenziellen Zusammenhangs zwischen Bruxismus und der PTBS, einer schwerwiegenden psychischen Erkrankung [12].

Bruxismus und PTBS sind beide in der Bevölkerung weit verbreitet. Sie werden jedoch in der klinischen Praxis bislang meist isoliert betrachtet, obwohl zahlreiche Hinweise auf wechselseitige Einflüsse vorliegen. Die gesellschaftliche und gesundheitspolitische Relevanz dieser Thematik ist erheblich: Bruxismus kann, wenn er nicht erkannt und behandelt wird, zu schwerwiegenden Folgeschäden wie Zahnverlust, Kiefergelenksproblemen und chronischen Schmerzen führen [16]. Menschen, die eine PTBS entwickeln, ziehen sich häufig zurück und suchen selten Hilfe [10]. Die Konsequenzen reichen von einer Chronifizierung der Symptome über die Entwicklung weiterer psychischer Erkrankungen bis hin zur Zerstörung sozialer Beziehungen und zu erhöhter Suizidalität [17].

Definition des Bruxismus

Bruxismus ist ein komplexes Phänomen, das weit über die Grenzen der Zahnmedizin hinausreicht. Bruxismus ist definiert als sich wiederholende Kaumuskeltätigkeit, die durch Zusammenpressen oder Knirschen der Zähne gekennzeichnet ist und sowohl im Schlaf als auch im Wachzustand auftreten kann [20]. Die Folgen reichen von Zahnabnutzung und Kiefergelenksproblemen bis hin zu chronischen Kopfschmerzen und Nackenverspannungen [16]. Obwohl die genauen Ursachen des Bruxismus noch nicht vollständig geklärt sind [29], werden verschiedene Faktoren diskutiert: Stress und Anspannung, Schlafstörungen, Fehlstellungen im Kiefer-/Zahnbereich, neurologische Faktoren sowie Medikamente und Substanzen [8].

Definition der Posttraumatischen Belastungsstörung

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine schwerwiegende psychische Erkrankung, die sich nach dem Erleben oder Beobachten eines traumatischen Ereignisses entwickeln kann [27]. Charakterisiert wird PTBS durch vier Hauptsymptomgruppen:

  • das Wiedererleben des Traumas (Intrusionen, Flashbacks, Albträume),
  • aktives Vermeidungsverhalten,
  • emotionale Taubheit sowie
  • Übererregung (Hyperarousal) mit erhöhter Wachsamkeit und Schreckhaftigkeit [3].

PTBS kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen und geht oft mit komorbiden Störungen wie Depressionen, Angststörungen und Substanzmissbrauch einher [5].

Zusammenhang zwischen Bruxismus und PTBS

Mehrere Aspekte legen nahe, dass eine tiefergehende Betrachtung eines Zusammenhangs zwischen Bruxismus und PTBS lohnend sein kann. Beide Phänomene sind eng mit der körperlichen und psychischen Stressreaktion verknüpft [12]. Sowohl Bruxismus als auch PTBS können den Schlaf erheblich beeinträchtigen [2][26], was wiederum Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden hat. PTBS kann sich zudem in verschiedenen körperlichen Symptomen äußern, wobei die Manifestation im orofazialen Bereich bisher wenig erforscht ist [9]. Die aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass somatische Beschwerden wie Kiefer- und Gesichtsschmerzen, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen bei PTBS-Patienten häufiger auftreten als bislang angenommen [9][28]. Gleichzeitig wird in der Bruxismusforschung zunehmend anerkannt, dass psychische Belastungen und Traumafolgestörungen als Auslöser oder Verstärker wirken können [29].

Das übergeordnete Ziel dieser Arbeit ist es daher, einen Beitrag zur Entwicklung eines interdisziplinären Forschungsansatzes zu leisten, der die Grenzen zwischen Zahnmedizin und Psychologie überwindet und neue Perspektiven für das Verständnis und die Behandlung beider Zustände eröffnet.

Forschungsfeld „Bruxismus und PTBS“

Die zahnmedizinische Forschung hat sich in den vergangenen Jahren stark diversifiziert und international aufgestellt. Drei Forschungsschwerpunkte stehen dabei im Zentrum der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion:

Abb. 1: Flussdiagramm über die Schnittmenge der Begriffe Bruxismus und PTSD: Der gelbe Kasten steht für Begriffe aus der Bruxismus-Forschung, der blaue Kasten für solche aus der PTBS-Forschung. Der längere Balken darunter zeigt die jeweiligen cues, sowie die Schnittmenge der Begriffe – gemeinsame cues.

1. Pathophysiologie und Klassifikation von Bruxismus

Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der Pathophysiologie und der präzisen Klassifikation von Bruxismus. Führend auf diesem Gebiet ist Frank Lobbezoo, der mit seinem Team maßgeblich zur Entwicklung der aktuellen Definitionen und diagnostischen Kriterien beigetragen hat. Lobbezoo und Kollegen betonen, dass Bruxismus als eigenständiges Verhalten und nicht als Krankheit zu verstehen ist und differenzieren klar zwischen Schlaf- und Wachbruxismus [20]. Seine Forschung konzentriert sich auf neurobiologische Mechanismen, genetische Dispositionen und die Rolle zentralnervöser Steuerungsprozesse. Moderne bildgebende Verfahren und Biomarker-Analysen liefern zunehmend Einblicke in die komplexen Regelkreise, die dem Bruxismus zugrunde liegen. Weitere Forscher, die sich mit dem Thema befassen: Jeffrey Okeson betont die multifaktorielle Ätiologie von Bruxismus und die Bedeutung neurophysiologischer Mechanismen [25]. Daniele Manfredini arbeitet eng mit Frank Lobbezoo zusammen und trägt wesentlich zur internationalen Standardisierung der Bruxismus-Definition bei [22].

2. Psychosoziale und stressbezogene Einflussfaktoren

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt widmet sich den psychosozialen Einflussfaktoren auf orofaziale Funktionsstörungen. Daniele Manfredinis Forschung ist führend in diesem Bereich. Seine Arbeiten zeigen, dass Stress, Angst und emotionale Belastungen einen signifikanten Einfluss auf die Ausprägung von Bruxismus und anderen orofazialen Schmerzsyndromen haben [21]. Die Entwicklung und Validierung von Fragebögen zur Stress- und Angstmessung sowie die Integration psychologischer Interventionen in die zahnärztliche Therapie stehen im Fokus dieser Forschungsrichtung. Es wird zunehmend anerkannt, dass psychosoziale Faktoren nicht nur Auslöser, sondern auch Verstärker somatischer Symptome sein können.

3. Interdisziplinäre Therapieansätze und Versorgungsforschung

Ein dritter, zunehmend bedeutsamer Schwerpunkt betrifft die Entwicklung und Evaluation interdisziplinärer Therapieansätze. Peter Svenssons Forschung befasst sich mit der Integration von zahnmedizinischen, physiotherapeutischen und psychologischen Behandlungsstrategien bei Patienten mit chronischen orofazialen Schmerzen und Bruxismus [18]. Im Mittelpunkt stehen multimodale Therapieprogramme, die sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte berücksichtigen. Die Versorgungsforschung untersucht, wie diese Ansätze in die klinische Praxis implementiert werden können und welche Effekte sie auf Lebensqualität und Behandlungserfolg haben.

Fehlende Interdisziplinarität

Trotz dieser Fortschritte ist auffällig, dass die Forschung nur ansatzweise interdisziplinär arbeitet und psychotraumatologische Faktoren unberücksichtigt bleiben. Während die Zusammenhänge zwischen Stress, Angst und Bruxismus intensiv untersucht werden, bleibt die spezifische Verbindung zwischen PTBS und Bruxismus weitgehend unerforscht. Bislang existieren nur wenige Studien, die gezielt nach Überschneidungen oder Wechselwirkungen suchen. Insbesondere die Frage, inwieweit somatische Symptome des Bruxismus als Ausdruck oder Folge einer PTBS interpretiert werden können – oder umgekehrt –, wurde bislang kaum systematisch adressiert. Hier setzt die vorliegende Arbeit an, indem sie erstmals die Begriffslandschaften beider Forschungsfelder systematisch vergleicht und potenzielle Schnittstellen identifiziert.

Mit dieser Analyse soll eine Forschungslücke geschlossen und ein Beitrag zur Entwicklung eines interdisziplinären Forschungszweigs geleistet werden, der die Grenzen zwischen Zahnmedizin und Psychotraumatologie überwindet. Im Folgenden werden die methodischen Schritte zur Identifikation und Auswertung gemeinsamer Begriffe aus beiden Feldern dargestellt.

Methodik

Wir führten eine strukturierte Literaturrecherche und eine quantitative Analyse von Begriffen („cues“) aus den beiden Forschungsfeldern durch. Im Folgenden werden unter „cues“ charakteristische Begriffe oder Schlüsselwörter verstanden, die in wissenschaftlichen Publikationen als repräsentativ für Symptome, Konzepte oder Zusammenhänge eines Forschungsfeldes gelten. Die Methode der cue-Analyse, ursprünglich aus der Informationswissenschaft stammend, ermöglicht es, Überschneidungen und Gemeinsamkeiten zwischen den Begriffswelten der Bruxismus- und PTBS-Forschung systematisch zu identifizieren. Diese Begriffe werden in Gruppen eingeteilt, denen sie eindeutig zugeordnet werden können, um sie anschließend vergleichen zu können. Die Ergebnisse können das Verständnis beider Zustände vertiefen und Impulse für innovative Therapie- und Präventionsansätze liefern, die den Bedürfnissen der Betroffenen besser als bisher gerecht werden. Abbildung 1 präsentiert das Verfahren visuell.

Daraus lassen sich folgende Hypothesen aufstellen

  • Nullhypothese (H0)

Für bestimmte Begriffsgruppen besteht keine relevante Überschneidung in der Bruxismus- und PTBS-Forschung entsprechend einem Jaccard-Koeffizienten ≤ 0,2.

  • Alternativhypothese (H1)

Für bestimmte Begriffsgruppen besteht eine relevante Überschneidung in der Bruxismus- und PTBS-Forschung entsprechend einem Jaccard-Koeffizienten > 0,2.

Eine Erläuterung zum Jaccard-Koeffizienten erfolgt im Kapitel „Ergebnisse“.

Recherchemethode

Die Literaturrecherche wurde in zwei Zeitabschnitte aufgeteilt. Die erste Recherche wurde im Jahr 2021 vorgenommen. Eine Überprüfung der Ergebnisse erfolgte im Jahr 2024. Ziel war die Feststellung der Entwicklung in beiden Forschungsfeldern durch den anschließenden Vergleich der Daten. Für die Recherche wurden die Datenbank „PubMed“ für Bruxismus und die Datenbank „PTSDpubs“ für PTBS ausgewählt.

Es wurden nur englisch- und deutschsprachige Studien herangezogen. Die Suche wurde beendet, wenn nach acht aufeinanderfolgenden Studien in absteigender Reihenfolge keine neuen cues in die Liste aufgenommen wurden.

Recherche 2021

In PubMed wurde die Literatursuche über die MeSH-Funktion und den PubMed Search Builder am 4. Juli 2021 durchgeführt. Der Suchstring „Bruxismus“ lautete:

(“Bruxism”[Mesh] OR bruxer[text word] OR bruxers[text word] OR bruxing[text word] OR bruxist[text word] OR bruxists[text word] OR bruxofacets[text word] OR bruxomania[text word] OR clenching[text word] OR parafunction[text word])

AND

(“Craniomandibular Disorders”[Mesh] OR “Pain”[Mesh] OR “Muscle Fatigue”[Mesh] OR “Muscle Weakness”[Mesh] OR “Muscle Hypertonia”[Mesh] OR “Myalgia”[Mesh] OR “Temporomandibular Joint Disorders”[Mesh] OR “Temporomandibular Joint”[Mesh] OR “Stomatognathic System”[Mesh] OR “Stomatognathic Diseases”[Mesh])

Die Suche ergab 4 202 Treffer. Eine Beschränkung der Suche auf „systematic reviews“ grenzte das Ergebnis auf 72 Treffer ein. Der Zugriff auf die Reviews und die in den Reviews herangezogene Literatur wurde über den VPN-Server des Rechenzentrums der Universität Hamburg sichergestellt.

Anschließend wurden die cues aus den einzelnen Studien herausgearbeitet und in einer Excel-Liste gesammelt. Tabelle 1 zeigt das Beispiel einer cue-Auflistung in einer Studie [11].

Tab. 1 – cues aus der Tabelle [11]

Comparison Results Between Phases 1 and 2 of the Control and Treated Groups (Wilcoxon Test)

Die Suche wurde im August 2021 mit 302 cues beendet.

In der Datenbank PTSDpubs wurde die Literatursuche am 19. August 2021 durchgeführt. Der Suchstring “PTBS” lautete:

(MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (DSM-III-R)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (DSM-III)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (DSM-IV)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (DSM-5)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (ICD-11)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (ICD-10)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD Assessment Instruments”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“PTSD (ICD-9)”))

AND

(MAINSUBJECT.EXACT(“(Stress Disorder Symptoms)”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“Dental Symptoms”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“Musculoskeletal Symptoms”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“Somatic Symptoms”) OR MAINSUBJECT.EXACT(“Neurological Symptoms”))

Die Suche ergab 1 572 Treffer. Eine Beschränkung der Suche auf „systematic reviews“ grenzte das Ergebnis hier auf 9 Treffer ein.

Auch hier wurden die cues aus den in den Reviews untersuchten Studien herausgearbeitet und in einer Excel-Tabelle gesammelt. Die Suche wurde im November 2021 mit 453 cues beendet.

Datenmanagement

Rephrasing

In einem ersten Schritt, dem „rephrasing“, wurden die cues beim Übertrag aus den Studien in die Liste für die Verarbeitung in Excel angepasst. Zum Beispiel wurde der Begriff „Muscular pain“ aus Abbildung 3 zu „muscular_pain“ verändert.

Interpretationslayer

In einem zweiten Schritt wurde ein „Interpretationslayer“ angefertigt. Dazu wurden cue-Gruppen erstellt, die als Sammelbecken für einander zuordenbare cues dienten. Als Beispiel wurde eine Gruppe „grinding“ erstellt, in denen cues wie „grind_per_hour“, „diurnal_tooth_grinding“ und „grind_teeth“ gesammelt wurden.

Das Datenmanagement wurde im Februar 2023 beendet.

Überprüfungsrecherche 2024

Am 23. Juli 2024 startete die Überprüfung der Studienlage für die Jahre 2022–2024 analog zur ersten Suche auf denselben Datenbanken mit exakt denselben Suchstrings. Bei PubMed wurden 110 statt 72 Treffer erzielt mit 648 statt 302 cues. Bei PTSDpubs fanden sich 22 statt 9 Treffer mit 765 statt 453 cues.

Die Gruppen wurden nach Kategorie Bruxismus und PTBS jeweils für die Jahre 2021 und 2024 nebeneinander aufgelistet.

Ergebnisse

Für die Datenauswertung wurde der Jaccard-Koeffizient herangezogen. Er kann als Ähnlichkeitsmaß für Mengen verwendet werden und ist besonders gut für binäre Daten geeignet, da er sich auf das Vorhandensein oder Fehlen von Elementen konzentriert. Um den Koeffizienten von zwei Mengen berechnen zu können, muss die Anzahl der Schnittmenge (A ∩ B) durch die Größe der zu vereinigenden Menge (A U B) geteilt werden. Der kleinste Wert des Jaccard-Koeffizienten liegt bei 0, der größte bei 1. Ein Wert von 1 bedeutet vollständige Überschneidung, ein Wert von 0 keine Überschneidung. Werte zwischen 0 und 1 weisen auf graduelle Ähnlichkeit hin, wobei höhere Werte auf größere Ähnlichkeit hinweisen. Abbildung 2 verbildlicht die Definitionen „Schnittmenge“ und „zu vereinigende Menge“.

Abb. 2: Schnittmenge und zu vereinigende Menge: Die linke Abbildung zeigt die Schnittmenge (grün), die rechte zeigt die zu vereinigende Menge.

Gemäß Nullhypothese (H0) besteht für bestimmte Begriffsgruppen keine relevante Überschneidung in der Bruxismus- und PTBS-Forschung entsprechend einem Jaccard-Koeffizienten ≤ 0,2.

Um die Hypothese zu überprüfen, muss die Nullhypothese (H0) widerlegt werden. Für die Berechnung wurde ein Schwellenwert von 0,2 für den Jaccard-Koeffizienten festgelegt. Die Jaccard-Koeffizienten der zu vergleichenden Gruppen sind in Abbildung 3 dargestellt.

Abb. 3: Jaccard-Koeffizienten der verglichenen Gruppen „Bruxismus“ und „PTBS“ 2021 und 2024 im Vergleich:

Auf der x-Achse sind die Größen der Gruppe 1 (Bruxismus) angegeben, auf der y-Achse die der Gruppe 2 (PTBS). Die Punkte im Diagramm geben die Schnittmenge der beiden Gruppengrößen wieder. Die danebenstehende Zahl bezieht sich auf die jeweilige in der Legende aufgeführte Begriffsgruppen, der die entsprechende Zahl zugeordnet wurde. Der farbige Balken gibt die Ähnlichkeit der Mengen laut Jaccard-Koeffizienten an. Die Punkte im Koordinatensystem sind entsprechend des errechneten Jaccard-Koeffizienten eingefärbt. Je stärker lila, desto weniger Überschneidung, je gelber, desto mehr Überschneidung ist vorhanden.

Insgesamt zeigt sich die Tendenz, dass mit zunehmender Gruppengröße die Ähnlichkeit abnimmt. Die Recherche von 2021 weist insgesamt nur eine geringe Ähnlichkeit auf (0–0,16), wohingegen die Daten von 2024 Jaccard-Koeffizienten von bis zu 0,5 aufweisen.

In beiden Betrachtungsjahren weist die Gruppe „somatization“ für die entsprechende Auswertung einen höheren Ähnlichkeitskoeffizienten auf (0,16 in 2021 und 0,5 in 2024), die Gruppe „anxiety“ kommt in beiden Abschnitten auf mittlere Werte (0,1 in 2021 und 0,3 in 2024). Die Gruppe „stress“ weist in 2021 mit 0,16 den für das Auswertejahr höchsten Wert auf, und kommt in 2024 auf 0,1. Hier zeigt sich allerdings eine gewisse Konstante. Die Gruppe „interference_with_sleep“ zeigt in 2021 einen Score von 0,06 und in 2024 einen von 0,2 und entspricht damit nur einer geringen Ähnlichkeit. Hervorzuheben ist jedoch, dass es sich bei dieser Gruppe um eine der größten Gruppen mit darin gesammelten cues handelt.

Diskussion

Gemeinsame Forschungsfelder „Bruxismus“ und „PTBS“

Die vorliegende Analyse zeigt, dass sich die Forschungsfelder Bruxismus und PTBS in den vergangenen Jahren zunehmend angenähert haben. Dies spiegelt sich insbesondere im Anstieg der Jaccard-Koeffizienten wider, die als Maß für die thematische Überschneidung der verwendeten Begriffe dienen. Diese Entwicklung lässt sich vermutlich auf die wachsende Bedeutung interdisziplinärer Forschung und eine verstärkte Integration psychosomatischer und zahnmedizinischer Ansätze zurückführen.

Somatization

Besonders die Gruppe „somatization“ sticht hervor: Die Zunahme der Überschneidung in dieser Begriffsgruppe legt nahe, dass somatische Symptome eine zentrale Schnittstelle zwischen den physischen Manifestationen des Bruxismus und den psychischen Belastungen bei PTBS bilden könnten. Dies steht im Einklang mit aktuellen Studien, die darauf hinweisen, dass körperliche Beschwerden häufig als Ausdruck psychischer Belastungen auftreten und umgekehrt [1].

Anxiety

Auffällig ist auch die Entwicklung der Gruppe „anxiety“, die in beiden Untersuchungszeiträumen eine mittlere, aber steigende Überschneidung aufweist. Dies könnte darauf hindeuten, dass Angststörungen sowohl im Kontext von Bruxismus als auch bei PTBS eine relevante Rolle spielen – ein Befund, der durch zahlreiche klinische Beobachtungen und epidemiologische Studien gestützt wird [21].

Stress

Demgegenüber ist der Rückgang des Jaccard-Koeffizienten für die Gruppe „stress“ möglicherweise Ausdruck einer zunehmenden Differenzierung innerhalb der Forschung: Während Stress früher als unspezifischer Sammelbegriff verwendet wurde, erfolgt heute eine spezifischere Beschreibung, etwa durch die Unterteilung in Angst, Schlafstörungen oder andere psychische Belastungen. „Stress“ wird in klar abgegrenzte Subtypen wie Angststörungen und verschiedene Schlafproblematiken aufgeteilt und deren wechselseitige Beziehungen analysiert [13][24].

Limitationen

Die Limitationen der vorliegenden Arbeit zeigen, dass methodische Verfeinerungen dringend erforderlich sind.

Zuordnung der cues

Die subjektive Zuordnung der cues zu bestimmten Gruppen birgt ein erhebliches Verzerrungspotenzial, das durch die Einbindung mehrerer unabhängiger Beurteiler und die Entwicklung standardisierter Zuordnungskriterien reduziert werden könnte. Darüber hinaus könnte die Berücksichtigung der Häufigkeit einzelner cues sowie eine Gewichtung nach ihrer klinischen Relevanz die Aussagekraft der Analysen erhöhen.

Literaturbasis

Ein weiterer methodischer Aspekt betrifft die Auswahl und Breite der Literaturbasis. Die Fokussierung auf systematische Reviews aus den Datenbanken PubMed und PTSDpubs gewährleistet zwar eine hohe Qualität der eingeschlossenen Studien, schließt jedoch relevante Literatur aus anderen Quellen wie RCTs, Buchkapiteln, Konferenzbeiträgen oder nicht-englischsprachigen Arbeiten aus. Dies könnte dazu führen, dass bestimmte Aspekte der Thematik unterrepräsentiert bleiben. Zukünftige Analysen sollten daher eine noch umfassendere Literatursuche und gegebenenfalls auch eine Handsuche einschließen, um das Spektrum der relevanten Forschung vollständig abzubilden.

Jaccard-Koeffizient allein nicht ausreichend

Nicht zuletzt ist zu berücksichtigen, dass der Jaccard-Koeffizient als rein quantitatives Maß keine Aussage über die inhaltliche Tiefe oder klinische Bedeutung der Überschneidungen erlaubt. Alle cues werden gleich gewichtet, unabhängig davon, wie häufig sie in der Literatur genannt werden oder wie relevant sie für die Praxis sind. Der niedrige Schwellenwert von 0,2 wurde gewählt, um auch subtile Verbindungen zwischen den Forschungsfeldern zu identifizieren. Bei dieser ersten explorativen Analyse kann ein niedriger Schwellenwert helfen, potenziell interessante Bereiche zu identifizieren, die dann genauer untersucht werden können. Zum einen wird das Risiko reduziert, mögliche relevante Überschneidungen zu übersehen, da auch weniger stark überlappende Mengen berücksichtigt werden. Zum anderen kann ein darunter liegender Schwellenwert, zum Beispiel 0,1, zu einer höheren Anzahl falsch positiver Ergebnisse führen. Das bedeutet, Verbindungen, die eigentlich nicht relevant sind, werden als signifikant eingestuft. Basierend auf den vorherig genannten Limitationen, insbesondere der Subjektivität bei der cue-Auswahl sowie der Vereinfachung durch die cue-Gruppierung, wurde der Schwellenwert von 0,2 für den Jaccard-Koeffizienten als sinnvoll erachtet. Er bildet einen ausgewogenen Ansatz, um sowohl relevante Überschneidungen zwischen den Begriffsgruppen zu identifizieren als auch die Anzahl falsch-positiver Ergebnisse zu begrenzen.

Die Entwicklung ergänzender qualitativer Analyseverfahren könnte hier einen wichtigen Beitrag leisten, um die tatsächliche Bedeutung der identifizierten Überschneidungen besser zu erfassen.

Zusammenfassende Bewertung

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die Erforschung der Schnittstellen zwischen Bruxismus und PTBS ein vielversprechendes Feld für zukünftige interdisziplinäre Studien darstellt. Die zunehmende thematische Annäherung der beiden Forschungsbereiche eröffnet neue Perspektiven für ein besseres Verständnis der wechselseitigen Zusammenhänge und für die Entwicklung ganzheitlicher Therapieansätze. Gleichzeitig machen die identifizierten Limitationen deutlich, dass methodische Sorgfalt und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Analyseverfahren unerlässlich sind, um valide und praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen.

Fazit für die Praxis

Somatische Symptome zeigen einen wichtigen Zusammenhang zwischen den körperlichen Manifestationen des Bruxismus und den psychischen Belastungen bei PTBS auf. Gleichzeitig findet sich eine zunehmende Überschneidung der Forschungsfelder auch in dem Begriff „anxiety“. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass interdisziplinäre Ansätze zur Erforschung dieser Phänomene dringend erforderlich sind. Die Somatisierung könnte künftig eine Schlüsselrolle für interdisziplinäre Studien einnehmen.

Ganzheitlicher Ansatz erforderlich

Für die Praxis bedeutet dies, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizin und Traumapsychologie notwendig ist, um Patienten mit Bruxismus und/oder PTBS umfassender und zielgerichteter diagnostizieren und behandeln zu können. Praktisch sollten Patienten mit Bruxismus systematisch auf psychische Belastungen, insbesondere Traumafolgestörungen, gescreent werden, während bei PTBS-Betroffenen verstärkt somatische Symptome im orofazialen Bereich berücksichtigt werden sollten. Die Behandlung sollte ganzheitlich erfolgen und neben zahnmedizinischen Maßnahmen auch psychotherapeutische Interventionen, Stressmanagement und Schlaftherapie umfassen, da Schlafstörungen eine zentrale Rolle bei beiden Erkrankungen spielen. Die Koordination zwischen verschiedenen Fachdisziplinen, wie Zahnärzten, Psychotherapeuten und Schlafmedizinern, ist dabei essenziell, um eine umfassende Versorgung sicherzustellen.

Für die Zukunft bieten sich spezialisierte Versorgungsstrukturen insbesondere für die Wehrmedizin an, die zahnmedizinische und traumapsychologische Expertise bündeln, um eine vorausschauende medizinische ­Versorgung im Interesse der Kameraden und des Dienstherrn zu ermöglichen. Der Einsatz digitaler Screening- und Monitoring-Tools erlaubt eine frühzeitige Iden­tifika­tion von Risikopatienten. Zudem könnten personalisierte Therapieansätze, unterstützt durch Big Data und künstliche Intelligenz, die Behandlungsqualität weiter verbessern. Um diese Potenziale auszuschöpfen sind Fortbildungen für alle beteiligten Berufsgruppen notwendig, die das Bewusstsein für psychosomatische Zusammenhänge stärken und die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern.

Nicht zuletzt sind methodische Weiterentwicklungen in der Forschung erforderlich, um die Validität zukünftiger Analysen zu erhöhen. Standardisierte Definitionen, größere multizentrische Studien und die Entwicklung validierter Screening-Instrumente sind wichtige Schritte, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Bruxismus und PTBS besser zu erfassen und evidenzbasierte Therapieempfehlungen abzuleiten. Insgesamt zeigt sich, dass die Verbindung der beiden Forschungsfelder konkrete Verbesserungen in der Patientenversorgung ermöglichen kann, die direkte Auswirkungen auf die Gesundheit und Einsatzfähigkeit der Truppe haben.

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Manuskriptdaten

Zitierweise

Justenhoven C, Lüpke M, Beikler T: Zähneknirschen und Trauma: Neue Erkenntnisse zum Zusammenhang von Bruxismus und posttraumatischer Belastungsstörung. WMM 2025; 69(7–8): 325-332.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-567

Für die Verfasser

Oberstabsarzt Christian Justenhoven

Sanitätsversorgungszentrum Neubiberg, Zahnarztgruppe

Universität der Bundeswehr München

Werner-Heisenberg-Weg 39, 85579 Neubiberg

E-Mail: christianjustenhoven@bundeswehr.org

Manuscript Data

Citation

Justenhoven C, Lüpke M, Beikler T: [Teeth Grinding and Trauma: New Findings on the Link between Bruxism and PTSD.] WMM 2025; 69(7–8): 325-332.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-567

For the Authors

Major (MC) Christian Justenhoven

Dentistry Section Medical Clinic Neubiberg

University of the Bundeswehr Munich

Werner-Heisenberg-Weg 39, D-85579 Neubiberg

E-Mail: christianjustenhoven@bundeswehr.org

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