IN MEMORIAM
Oberstveterinär a. D. Dr. Martin Hoffmeister
In tiefer Trauer verabschieden wir uns von unserem hochgeschätzten und langjährigen Referatsleiter im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) Oberstveterinär a.D. Dr. Martin Hoffmeister, der am 15. Dezember 2022 im Alter von 72 Jahren von uns gegangen ist.
Am 08. April 1950 wurde Dr. Hoffmeister in Hannover geboren, besuchte das Hölty-Gymnasium in Wunstorf und begann 1970 das Studium der Veterinärmedizin an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. Unmittelbar nach Erhalt der Approbation als Tierarzt trat er 1975 seinen Dienst in der Bundeswehr als Stabsveterinär an der Veterinär-Untersuchungsstelle in Stuttgart an. Nach der Promotion 1983 legte er im gleichen Jahr die Prüfung für den tierärztlichen Staatsdienst ab. Sein beruflicher Weg führte ihn über das Wehrbereichskommando in Hannover, das Heeresamt in Köln, das Sanitätsamt in Bonn und als Referent für den medizinischen B-Schutz ins BMVg. Die Leitung der veterinärmedizinischen Laborabteilung im Zentralen Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in München rundete seinen vielseitigen Verwendungsaufbau ab und führte zur Beförderung zum Oberstveterinär.
Im Jahr 2000 wurde Dr. Hoffmeister als Referatsleiter in das veterinärmedizinische Referat im BMVg versetzt und übernahm die Fachaufsicht über das Veterinärwesen der Bundeswehr. Darüber hinaus war er viele Jahre deutscher Delegierter im Food and Water Safety and Veterinary Support Panel der NATO und stand für die internationale Wehrveterinärmedizin als Garant für multinationale Kooperation und Harmonisierung unter den Verbündeten.
Auch bei den Vertretern der Bundes- und Landesministerien stand sein Name für „Kooperative Zusammenarbeit“. Ein Beispiel dafür ist das Mobile Tierseuchenbekämpfungszentrum, an dessen Beschaffung, Aufbau und Etablierung er maßgeblich beteiligt war.
Neben der Tierseuchenbekämpfung war ihm in den Einsatzgebieten der Bundeswehr eine angemessene Lebensmittelüberwachung und der Aufbau einer geeigneten Verpflegungsinfrastruktur ein besonderes Anliegen. So hat er auch durch persönliche Besuche in Afghanistan und auf dem Balkan dazu beigetragen, den deutschen Soldaten im Einsatz ein Verbraucherschutzniveau zu garantieren, das dem im Heimatland nicht nachsteht. Sein Eintreten für die fachliche Beratung der Kommandeure und Dienststellenleiter weckte die gedeihliche Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen der Streitkräfte, der Wehrverwaltung und den veterinärmedizinischen Sachverständigen.
Besondere Freude bereitete Dr. Hoffmeister das Arbeiten mit und besonders für die Diensthunde der Bundeswehr. Er hat entscheidend an der Modernisierung und Anpassung des Diensthundewesens an eine Bundeswehr im Einsatz mitgewirkt.
Bei diesem vielseitigen Engagement wird schnell klar, dass Dr. Hoffmeister das Veterinärwesen der Bundeswehr maßgeblich geprägt und ihm der Sanitätsdienst viel zu verdanken hat. Für viele Sanitätsoffiziere war er ein Vorbild und Mentor, hoch kompetent und immer verlässlich. In erster Linie waren es diese Zuverlässigkeit, aber auch sein immer „offenes Ohr“ und seine vornehmen Umgangsformen, die sein Ansehen bestimmten. Zeitlebens schöpfte er Kraft aus den Erlebnissen und Reisen mit seiner Familie, den vier Kindern, den sechs Enkelkindern und seiner lieben Ehefrau. Mit ihnen trauern wir um einen vorbildlichen Familienmenschen und Sanitätsoffizier, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden.
Oberstveterinär Dr. Leander Buchner
Leitender Veterinär der Bundeswehr
Für die Gemeinschaft der Sanitätsoffiziere Veterinär der Bundeswehr
Oberstveterinär Dr. Schulenburg, Oberfeldverinär Dr. Fröhlich
IN MEMORIAM
Admiralarzt a. D. Dr. Dieter Nordholz
Am 8. Januar 2023 verstarb der ehemalige Inspizient Zahnmedizin der Bundeswehr, Admiralarzt a. D. Dr. med. dent. Dieter Nordholz.
Admiralarzt a. D. Dr. Nordholz wurde am 17. September 1926 in Stolzenau an der Weser geboren. Er war der letzte Inspizient Zahnmedizin, der als Soldat am zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte und damit seine Erfahrungen aus dem Krieg in seinen Dienst in der Bundeswehr einbrachte.
Im Juni 1944, noch als Schüler, wurde er zur Luftwaffe in Landau/Isar einberufen. Er erlitt während eines Artillerieangriffs eine Verwundung und kam nach einem Aufenthalt im Lazarett, mehreren Zwischenverwendungen und einem Einsatz in den Niederlanden schließlich in britische Kriegsgefangenschaft. Erst nach seiner Rückkehr im Jahr 1945 konnte er seine schulische Ausbildung fortsetzen und schloss diese 1949 mit dem Abitur ab. Von 1949 bis 1954 absolvierte er das Studium der Zahnheilkunde an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und wurde 1956 zum Dr. med. dent. promoviert.
Nach verschiedenen Tätigkeiten als Zahnarzt trat er schließlich am 2. Januar 1962 als Stabsarzt in den Sanitätsdienst der Bundeswehr ein. Seiner ersten fachlichen Verwendung bei der Luftwaffe in Faßberg folgten weitere Verwendungen im Bereich des Wehrbereichskommando II. Im Jahr 1963 wurde Dr. Nordholz Leiter der zahnärztlichen Station des Bundeswehrkrankenhauses Bad Zwischenahn und im Nebenamt zusätzlich auch der Leiter der Krankenpflegeschule des Hauses. Dort wurde er 1965 zum Oberstabsarzt und 1971 zum Oberfeldarzt befördert. 1981 wechselte Dr. Nordholz vom zahnärztlichen Dienst der Luftwaffe zur Marine. Als Flottillenarzt leitete er zunächst die Zahnarztambulanz der Marinestaffel Bremerhaven. 1982 wurde er, unter gleichzeitiger Beförderung zum Flottenarzt, Beratender Zahnarzt im Marineabschnittskommando Nordsee und Leiter der Zahnarztambulanz der Marinestaffel Wilhelmshaven, die auch in der heutigen Struktur weiterhin die größte zahnärztliche Behandlungseinrichtung der Bundeswehr ist. Vom 1. April 1984 bis zum 30. September 1986 war Admiralarzt a. D. Dr. Nordholz der sechste Inspizient Zahnmedizin der Bundeswehr. Er war ein Vorreiter und -denker seiner Zeit und hat unter anderem die noch heute gültige Systematik zur Priorisierung von zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen angewiesen. Sein Wirken hat maßgeblich dazu beigetragen, die zahnärztliche Prävention in den Streitkräften zu stärken.
Admiralarzt a. D. Dr. Nordholz wurde für seine Verdienste mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt. Unter der Fülle weiterer Auszeichnungen seien hier das Verwundetenabzeichen in Schwarz und die Ehrennadel des Bundesverbandes Deutscher Zahnärzte in Silber genannt.
Im Ruhestand galt sein Engagement als Kuratoriumsmitglied der Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte, dem Ärztekomitee für die Dritte Welt bei Einsätzen in Kolumbien und dem Senior Expert Service. Seine private Passion galt vornehmlich schon immer dem Leistungssegelflug in dem Admiralarzt a. D. Dr. Nordholz ebenfalls höchste Auszeichnungen und internationale Anerkennung erwarb.
Admiralarzt a. D. Dr. Nordholz hat durch sein Wirken und Schaffen wesentlich dazu beigetragen, den zahnärztlichen Dienst der Bundeswehr zu einem leistungsfähigen Instrument einer effektiven zahnärztlichen Versorgung der Soldaten aufzubauen und den hervorragenden Ruf des Fachbereichs Zahnmedizin in der Truppe zu begründen. Dies soll und darf nicht in Vergessenheit geraten. Die Sanitätsoffiziere Zahnarzt der Bundeswehr trauern um Admiralarzt a. D. Dr. Nordholz und werden ihn als herausragenden und beispielgebenden Sanitätsoffizier in bester Erinnerung behalten.
Oberstarzt Dr. Jürgen Rentschler
Leitender Zahnarzt der Bundeswehr
Redaktion: Generalarzt a. D. Prof. Dr. med. Horst Peter Becker, MBA, Scharnhorststr. 4b, D-10115 Berlin, Mobil +49 171 215 0901, E-Mail: hpbecker@beta-publishing.com
Herausgeber: Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdienstes der Bundeswehr im Auftrag des Inspekteurs/der Inspekteurin des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Von-Kuhl-Straße 50, 56070 Koblenz, Telefon: +49 261 896 13210, E-Mail: pizsanitaetsdienst@bundeswehr.org
Wissenschaftliche Beratung: Die Begutachtung von Original- und Übersichtsarbeiten sowie Kasuistiken im Rahmen des Peer-Review-Verfahrens erfolgt durch in dem Fachgebiet des jeweiligen Beitrags wissenschaftlich ausgewiesene Expertinnen und/oder Experten, die – dem Einzelfall entsprechend – in Abstimmung zwischen Redaktion und Herausgeber ausgewählt und beauftragt werden.
Verlag: Beta Verlag & Marketinggesellschaft mbH, Celsiusstraße 43, 53125 Bonn, Telefon +49 228 91937 10, Telefax +49 228 91937 23, E-Mail: info@beta-publishing.com ; Geschäftsleitung: Heike Lange; Objektleitung: Peter Geschwill; Produktionsleitung: Thorsten Menzel.
Druckversion: Druckvorstufe: PIC Crossmedia GmbH, Hitdorfer Straße 10, 40764 Langenfeld, E-Mail: info@pic-crossmedia.de; Druck: Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), Zentraldruckerei Köln/Bonn.
Online-Version (E-Paper): Erstellung mit PIC MediaServer, PIC Crossmedia GmbH, Langenfeld; E-Paper und Autorenhinweise sind unter www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de und www.wehrmed.de aufrufbar.
Rechtliche Hinweise: Die Zeitschrift (Druckversion und E-Paper) und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind in allen Publikationsformen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar. Dieses gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle namentlich gezeichneten Beiträge – soweit sie nicht ausdrücklich mit einem * gekennzeichnet sind – geben die persönlichen Ansichten der Verfasserin, des Verfassers oder der Verfasser wieder. Sie entsprechen nicht unbedingt den Auffassungen der Redaktion oder des Herausgebers. Manuskriptsendungen an die Redaktion erbeten. Erscheinungsweise mindestens achtmal im Jahr.
Für Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Sanitätsoffiziere der Bundeswehr, die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. sind, erhalten die „Wehrmedizinische Monatsschrift“ über ihre Dienststellen.
Datenschutz: Es gelten die Datenschutzbestimmungen der Beta Verlag & Marketing GmbH, abrufbar unter https://www.beta-publishing.com/datenschutz.