Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps tritt in den Ruhestand
Der Sanitätsdienst der Bundeswehr wird am 28. März 2023 in Koblenz zusammenkommen, um den langjährigen Stellvertreter des Inspekteurs und Kommandeur Gesundheitseinrichtungen, Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, zu verabschieden. Damit enden 46 Jahre im Dienst der Bundeswehr, die immer ganz im Zeichen der Arbeit an einer zeitgemäßen sanitätsdienstlichen Versorgung der Streitkräfte standen.
Herausragend ist für viele seiner Weggefährten vor allem seine Überzeugung: Der Transfer zeitgemäßer Medizin und die Realisierung moderner, zukunftsorientierter Gesundheitsversorgung in die Streitkräfte haben eine ganz besondere Bedeutung für die Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte, gerade aber auch für die Zukunft unseres Sanitätsdienstes! Der stete Umbau der Streitkräfte wie auch des Sanitätsdienstes der Bundeswehr haben Stephan Schoeps mehr als vier Jahrzehnte auf seinem Weg bis zum Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr begleitet.
Stephan Schoeps hat so schon als Referent intensiv an der Erarbeitung der Fachlichen Leitlinie und an der Führung des Auslandseinsatzes des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in Kambodscha mitgewirkt. Als Referatsleiter war es die Arbeit an der Ausgestaltung des Zentralen Sanitätsdienstes, die seine Aufgabe prägte. Und in seinen Kommandeursverwendungen in Leer und Weißenfels waren es die militärische und fachliche Ausbildung, hier v.a. Bildung und berufliches Selbstverständnis, aber auch die Verbesserung der persönlichen Einsatzbereitschaft, die ihm wichtige Elemente für die Entwicklung des Nachwuchses wie auch der Führungskräfte im Sanitätsdienst der Bundeswehr waren. Ein persönliches Anliegen war und ist ihm stets die Zusammenarbeit mit dem zivilen Gesundheitswesen. Dazu gehört auch der intensive Blick auf die Einbindung von Reservisten, für die er in seiner letzten Verwendung in besonderer Weise Verantwortung übernommen und Kraft investiert hat.
Er steht für einen Sanitätsdienst, der auf Augenhöhe mit den Teilstreitkräften und den militärischen Organisationsbereichen selbstbewusst und engagiert auftritt. Er steht außerdem für eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und ihre Familien, aber auch für eine Hochwertversorgung der Zivilbevölkerung in den Bundeswehrkrankenhäusern, ohne dabei den Zweck dieser Versorgung, die militärische Einsatzbereitschaft für die Streitkräfte, aus dem Blick zu verlieren. Und er steht für den Anspruch, Führung auch in der Medizin realisieren zu können – unverzichtbar für einen leistungsfähigen Fachdienst.
In seiner Dienstzeit musste sich Dr. Schoeps immerwährend mit dem Wandel auseinandersetzen – stets zugewandt, ruhig und sachlich in der Arbeit und dem Ringen um die beste Lösung. Ausgestattet mit seiner niederrheinisch-humorvollen Art, die Dinge anzugehen, hat er für den Sanitätsdienst und die Streitkräfte viel Wertvolles erreicht und geleistet.
Viele Jahre haben sich unsere dienstlichen Wege immer wieder gekreuzt. Dabei haben wir gemeinsam an der Realisierung vieler wichtiger Projekte gearbeitet, diskutiert, auch gerungen. Stets hatten wir das gemeinsame Ziel, die sanitätsdienstliche Versorgung der Streitkräfte zu verbessern. Mich persönlich hat wiederholt beeindruckt, wie Stephan Schoeps sich oft auch unter höchster Belastung um das persönliche Wohlergehen seiner Kameradinnen und Kameraden kümmerte, ein Ausdruck seines von christlichen und humanitären Werten geprägten Koordinatensystems und einer daraus empfundenen persönlichen Verantwortung.
Mit Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps verlässt ein Offizier und Arzt die Bundeswehr, der diese beiden Aspekte unseres Berufes in vorbildlicher Weise gelebt hat und der den Sanitätsdienst der Bundeswehr mit seiner Arbeit und seinem unermüdlichen Engagement prägen konnte. Als erneut gewählter Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie wird er sich weiterhin, jetzt mit dem Schwerpunkt der Förderung der Fachlichkeit, für das Proprium des Sanitätsdienstes der Bundeswehr einsetzen. Es geht ein Soldat der Bundeswehr, dem die gelebte Kameradschaft, gerade auch in schwierigen Zeiten, ein wichtiges Anliegen ist, und der dem Sanitätsdienst mit seinem großen Netzwerk weiter erhalten bleiben wird.
Die Angehörigen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr wünschen dem scheidenden Kameraden alles Gute für die jetzt kommende Zeit im Ruhestand!
Dr. Ulrich Baumgärtner
Generaloberstabsarzt
Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
Zum 85. Geburtstag
Oberstveterinär a. D. Dr. Reiner Künzl
Am 15. Januar 2023 feierte der ehemalige Inspizient Veterinärmedizin der Bundeswehr, Oberstveterinär a. D. Dr. med. vet. Reiner Künzl, seinen 85. Geburtstag.
Sein bewegtes Leben begann 1938 in Zatec in der damaligen Tschechoslowakei, von wo er kriegsbedingt vertrieben wurde. 1958 diente er nach dem Abitur das erste Mal in der Bundeswehr, der Grundwehrdienst brachte ihn zur Luftwaffe nach Büchel in die Eifel. Zum Studium ging es nach München an die Ludwig-Maximilians-Universität, es folgten dort Approbation und 1965 Promotion in der radiologischen Abteilung des Instituts für Nahrungsmittelkunde. Nach kurzer Tätigkeit als praktischer Tierarzt trat er 1966 als Stabsveterinär ein zweites Mal in die Bundeswehr ein, um im gleichen Jahr bereits zum Berufssoldaten ernannt zu werden. Sein dienstlicher Werdegang begann im Norden Deutschlands, in Schleswig-Holstein, im Dezernat Veterinärwesen der Abteilung Sanitäts- und Gesundheitswesen des Territorialkommandos. 1969 ging er in der Funktion eines Laborleiters an die Veterinäruntersuchungsstelle I Kronshagen, die Beförderung zum Oberstabsveterinär fiel ins gleiche Jahr. Es folgten 1972 das Examen zum Amtstierarzt und 1974 die Anerkennung zum Fachtierarzt für Radiologie. Dr. Künzl war diesbezüglich einer der Vorreiter in Deutschland. In Süddeutschland verbrachte er den zweiten Teil seines dienstlichen Werdegangs. An der Veterinäruntersuchungsstelle der Bundeswehr V in Stuttgart wurde er 1980 zum Oberfeldveterinär befördert und zu dessen Leiter ernannt, bis diese zum approbationsübergreifenden Untersuchungsinstitut umgegliedert wurde. Nach der Leitung der dortigen Laborabteilung II Veterinärmedizin übernahm er 1988 die Gesamtleitung der Dienststelle.
Diese Zeit war u. a. geprägt durch seine, sowohl in der Bundeswehr als auch im Land Baden-Württemberg gefragte fachliche Beratung im Zusammenhang mit dem Tschernoby-Unglück; sein Fokus lag auf Außendienst- und Labortätigkeiten. Es folgte 1990 die Beförderung zum Oberstveterinär und 1993, nach Auflösung des Untersuchungsinstitutes, die Versetzung zum Sanitätsamt der Bundeswehr mit Dienstsitz in Stuttgart, an dem er außerdem das Amt des Standortältesten inne hatte.
Ein Jahr später wurde Dr. Künzl in Anerkennung seiner fachlichen Leistungen und seines persönlichen Engagements zum Inspizienten Veterinärmedizin der Bundeswehr ernannt. In den folgenden vier Jahren als Inspizient Veterinärmedizin der Bundeswehr setzte er – bis zu seiner Pensionierung am 31.März 1998 – deutliche Schwerpunkte in die Weiterentwicklung des Veterinärwesens der Bundeswehr. Seinem visionären Engagement ist es zu verdanken, dass in der heutigen weltweiten Einsatzlage der Bundeswehr die Einbindung von Sanitätsoffizieren Veterinär und ihrer Fachbereiche eine Selbstverständlichkeit wurde. Neben seiner Herzensangelegenheit, der Aus- und Weiterbildung junger Sanitätsoffiziere Veterinär, hat er es geschafft, die Leistungen des Veterinärwesens trotz widriger Haushaltsumstände insbesondere auch in den Einsätzen hochzuhalten und darzustellen.
Ein bewegtes Dienstleben endete 1998, um durch ein nicht minder bewegtes Privatleben ersetzt zu werden.
Wir wünschen Ihnen auch weiterhin ein erfülltes und gesundes „Pensionärsdasein“.
Oberstveterinär Dr. Leander Buchner
Leitender Veterinär der Bundeswehr
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