Schlafapnoe und Fahrtauglichkeit – Interdisziplinäre Therapie eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms
Sleep Apnea and Fitness for Driving – Interdisciplinary Therapy of Obstructive Sleep Apnea
René Thierbacha, Gitta Maria Hermanna
a Sanitätsversorgungszentrum Ulm
Zusammenfassung
Die obstruktive Schlafapnoe ist eine häufige und klinisch bedeutsame Erkrankung, die aufgrund einer resultierenden Tagesmüdigkeit und Schläfrigkeit zu kognitiven Einschränkungen und einem erhöhten Unfallrisiko führen kann. Zur Diagnostik werden Fragebögen und Polygrafie-Untersuchungen herangezogen. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Diagnostik kann die Therapie mittels Unterkieferprotrusionsschienen (UPS) erfolgen. Diese führen zu einer Dilatation der Atemwege, zu einer Verbesserung der Sauerstoffversorgung und zur Reduktion von Schnarchgeräuschen. Die Schlafqualität kann hierdurch verbessert werden, wodurch Tagesmüdigkeit und die Häufigkeit von Sekundenschlaf, insbesondere beim Führen von Fahrzeugen, verringert werden können. Die Vorteile der UPS gegenüber anderen Therapieoptionen liegen im Patientenkomfort und der einfachen Anwendung. Die potenziellen Nachteile wie Stellungsänderungen der Zähne, Beeinträchtigungen der Okklusion und Belastungen der Kiefergelenke müssen jedoch unbedingt Beachtung finden. Die Diagnose und Therapie der Schlafapnoe erfolgen interdisziplinär in enger Zusammenarbeit zwischen Humanmedizin und Zahnmedizin.
Schlüsselwörter: Obstruktive Schlafapnoe, Unterkieferprotrusionsschiene, Fahrtauglichkeit, Schlafmedizin
Summary
Obstructive sleep apnea is a common disorder that can lead to cognitive impairment and increased risk of accidents due to daytime sleepiness. In general questionnaires and polygraph examinations are used for diagnosis. Depending on the results of the diagnosis, therapy can be carried out using mandibular advancement devices (MAD). These devices lead to dilation of the airways, an improvement in oxygen supply and a reduction in snoring noises. This can enhance the quality of sleep, reducing daytime sleepiness and microsleep, particularly while driving. The advantages of MAD compared to other therapy options are patient comfort and ease of use. However, it’s important to consider potential drawbacks such as changes in tooth position, occlusion impairment, and strain on jaw joints. The successful diagnosis and treatment of sleep apnea requires close collaboration between medical and dental professionals.
Keywords: Obstructive sleep apnea; mandibular advancement device; fitness for driving; sleep medicine
Einleitung und Hintergrund
Prävalenz
Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) gehören zu den häufigsten Schlafstörungen. Insbesondere die obstruktive Schlafapnoe (OSA) spielt dabei mit einer Prävalenz von 40 % bei der deutschen Bevölkerung eine große Rolle [4]. Typische Symptome einer SBAS sind nächtliche, teils ausgeprägte Atempausen, Schnarchen und eine gesteigerte Tagesmüdigkeit oder -schläfrigkeit.
Diagnostik
Zur Erfassung der klinischen Symptomatik können Fragebögen eingesetzt werden. So lässt zum Beispiel die Epworth-Sleepiness-Scale [5] eine eigenanamnestische Aussage über die subjektive Tagesschläfrigkeit zu (Abbildung 1). Die anschließende körperliche Untersuchung wird durch eine apparative Diagnostik ergänzt, wobei sogenannte Polygrafien (PG) zur Anwendung kommen. Zumeist werden hierbei portable Geräte angelegt, die den nasalen Atemfluss, die Atemexkursion von Thorax und Abdomen sowie das Schnarchen, die Sauerstoffsättigung und die Körperlage bestimmen. Vorteil dieser Apparaturen ist ihre ambulante Anwendung, d. h. die Nutzung der PG kann in der gewohnten Schlafumgebung der Patienten erfolgen.
Abb. 1: Epworth-Sleepiness-Scale (ESS)
Ist trotz durchgeführter PG keine definitive Therapieentscheidung möglich, kann eine Polysomnografie (PSG) im Schlaflabor empfohlen werden. Diese umfasst zusätzlich zu den Parametern einer PG die Durchführung eines Elektroencephalogramms, ein Elektroocculogramm sowie ein Elektromyogramm und kann durch weitere diagnostische Untersuchungen wie eine Kapnometrie (transkutane pCO2-Messung), eine Lungenfuntionsprüfung und eine Blutgasanalyse ergänzt werden.
Obstruktive Schlafapnoe
Zur Beurteilung einer OSA wird der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) herangezogen. Dieser beschreibt das Auftreten von Hypopnoen und Apnoen mit einer Dauer von > 10 s und nimmt Bezug auf die jeweiligen Limitationen des Atemflusses (komplett bei einer Apnoe, inkomplett bei einer Hypopnoe). Der AHI beschreibt dabei die Summe aus beiden respiratorischen Ereignissen pro Stunde Schlafzeit. Als pathologisch gilt dabei ein Auftreten von > 5 Ereignissen pro Stunde [3].
Der Schweregrad einer OSA wird entsprechend dem AHI definiert: leichtgradig: 5–15/h, mittelgradig: 15–30/h, schwergradig: > 30/h. Neben dieser etablierten Einteilung finden zunehmend weitere Sub-Entitäten einer OSA, wie z. B. eine rückenlageabhängige OSA oder die Bestimmung des Sauerstoffentsättigungs-Index (Oxygen-Desaturation-Index, ODI) Einzug in die Definition.
Für die Schwere des Krankheitsbildes sollten auch weitere klinische Aspekte wie das Ausmaß der Tagessymptomatik und eventuelle Komorbiditäten Beachtung finden. So ist die Ausprägung der Tagesschläfrigkeit nicht direkt einem Schwergrad einer OSA zuzuordnen. Anatomische Besonderheiten wie Kieferfehlstellungen und Tonsillenhyperplasien können ebenfalls zu einer OSA führen. Am eindeutigsten ist jedoch das Auftreten einer Adipositas mit einer resultierenden Einengung der oberen Atemwege dem pathophysiologischen Mechanismus einer OSA zuzuordnen. Weitere Faktoren wie Dysmorphologien der pharynxdilatierenden Muskulatur oder bestehende Herz- und Niereninsuffizienzen können ebenfalls eine Rolle spielen.
Die klinische Bedeutung der OSA kann sich durch eine Steigerung des kardiovaskulären Risikos für die Patienten zeigen. So können insbesondere Patienten mit schwerer OSA (AHI >30/h) eine arterielle Hypertonie durch die fehlende Blutddruckabsenkung in der Nacht (sog. Non-Dipping) entwickeln [1].
Symptom: Gesteigerte Tagesmüdigkeit
Zumeist zeichnet sich eine OSA durch das Auftreten einer gesteigerten Tagesmüdigkeit oder -schläfrigkeit der Patienten aus. Hierdurch ist das Risiko eines Unfalls bei nicht therapierten Patienten deutlich erhöht. Dies erlangt insbesondere bei Berufskraftfahrern oder anderen Berufsgruppen mit Steuer- und Überwachungstätigkeiten große Bedeutung.
Eine gesetzlich festgelegte Untersuchung dieser Berufsgruppen besteht jedoch derzeit nicht. Liegt eine OSA vor, sollte bis zu einer erfolgreichen Therapie von einer Fahrtätigkeit abgeraten und der Patient ausführlich und aktenkundig über das vermehrte Unfallrisiko aufgeklärt werden. Eine Meldepflicht bei den Führerscheinbehörden oder der Polizei besteht jedoch nicht. Die Einschränkungen für das Führen von Fahrzeugen bei Vorliegen einer Schlafapnoe sind in der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) geregelt [2]. Hierbei stellt die messbare Tagesschläfrigkeit das entscheidende Kriterium für die Teilnahme am Straßenverkehr dar (Tabelle 1).
Tab. 1: Anlage 4 Fahrerlaubnisverordnung (Auszug, modifiziert nach [2])
Therapie der OSA
CPAP
Die Erstlinientherapie für das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom, insbesondere bei schwerer OSA, besteht in der Regel aus einer kontinuierlichen positiven Atemwegsdrucktherapie (CPAP). Dabei wird Patienten während des Schlafs über eine Maske, die über Mund und/oder Nase getragen wird, ein konstanter leichter Überdruck erzeugt, um die Atemwege offen zu halten und damit die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Aufgrund der Nebenwirkungen, wie z. B. Druckstellen, Leckagen und trockene Schleimhäute, beträgt die Therapieadhärenz für die Anwendung von CPAP etwa 60–70 %. Ein Drittel der Patienten benötigt folglich einen alternativen Therapieansatz.
Unterkieferprotrusionsschienen
Ein wichtiger Baustein in der Therapie einer OSA ist daher die Verwendung von Unterkieferprotrusionsschienen (UPS). Dabei handelt es sich um ein zweiteiliges Schienensystem (Ober- und Unterkiefer), das durch einstellbare Konnektoren den Unterkiefer in protrudierter Stellung fixiert [6]. UPS können dabei nach der aktuellen Leitlinie als CPAP-Alternative bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe (AHI ≤ 30/h) eingesetzt werden. Bei Patienten mit schwergradiger Schlafapnoe (AHI > 30/h) kann bei einer CPAP-Intoleranz ebenfalls die Anfertigung einer UPS erwogen werden.
Die UPS werden nach ausführlicher zahnärztlicher Diagnostik individuell angefertigt. Die Empfehlung für die Therapie mittels UPS erfolgt dabei immer durch HNO-Fachärzte, Pulmonologen oder Schlafmediziner. Voraussetzungen sind dabei ein ausreichender guter Zahnstatus, eine generelle Gesundheit des Zahnhalteapparates, eine ausreichende Möglichkeit zur Protrusion des Unterkiefers und das Fehlen von Erkrankungen des Kiefergelenks.
Durch die Vorverlagerung des Unterkiefers wird eine Erweiterung des Oropharynx erreicht, wodurch die respiratorischen Ereignisse wie Apnoen und Schnarchen minimiert werden. Bei Anwendung einer UPS müssen die Patienten ausführlich über unerwünschte Nebenwirkungen, wie z. B. Beschwerden des Kiefergelenks, muskuläre Verspannungen, Okklusionsstörungen und mögliche Zahnstellungsänderungen aufgeklärt werden. Zur Minimierung dieser Nebenwirkungen sind regelmäßige Kontrollen während der UPS-Therapie notwendig.
Weitere Behandlungsoptionen
Neben der Anwendung von apparativen Therapien müssen mit den Patienten Maßnahmen z. B. zur Gewichtsreduktion oder bei lageabhängiger OSA ggf. passive Hilfsmittel besprochen werden. Als weitere therapeutische Alternativen stehen operative Verfahren zur Verfügung, die hier jedoch nur der Vollständigkeit halber Erwähnung finden sollen. Die Therapie einer OSA mit Hilfe einer UPS spiegelt dabei einen multidisziplinären Therapieansatz wider, der am folgenden Beispiel einer mittelgradigen obstruktiven Schafapnoe erläutert werden soll:
Fallbeispiel
Vorgeschichte
Der Patient (männlich, 46 Jahre) war als Berufskraftfahrer schwerer, gepanzerter Fahrzeuge eingesetzt und stellte sich zur Untersuchung auf allgemeine Verwendungsfähigkeit (AVU-IGF) vor. Im Rahmen der Mitbeurteilung der Eignung zum Führen von Fahrzeugen wurden mandatorisch folgende anamnestische Fragen gestellt:
- Schnarchen Sie oder wurde Ihnen berichtet, dass Sie schnarchen?
- Hatten Sie bereits Atemaussetzer?
- Leiden Sie unter Tagesmüdigkeit?
Es ergab sich eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit des Patienten bei sonst unauffälligen Lebensgewohnheiten (unauffälliger Alkoholkonsum und Ernährungsgewohnheiten, regelmäßiger Tagesrhythmus). Schnarchgeräusche wurden von der Lebenspartnerin des Patienten festgestellt.
Diagnostik
Zur erweiterten Diagnostik wurde dem Patienten der ESS (Epworth-Sleepines-Scale)-Bogen ausgehändigt (Abbildung 1). Die Auswertung des ESS ergab in Summe 14 und somit einen Hinweis auf eine pathologische Tagesmüdigkeit. Zum Schutz Dritter wurde dem Patienten eine vorübergehende Fahruntauglichkeit bescheinigt (diese gilt jedoch aufgrund fehlender zivilrechtlicher Grundlagen nur für das Führen von Fahrzeugen im militärischen Kontext) und er wurde zur weiteren schlafmedizinischen Diagnostik an das Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde überwiesen. Im Rahmen einer hier durchgeführten Polygrafie wurde ein mittelgradiges Schlafapnoesyndrom mit einem AHI von 16,8/h und ein ODI von 16,3/h diagnostiziert. Die durchschnittliche Sauerstoffsättigung lag bei 90 %, die minimal gemessene Sauerstoff-Sättigung bei 81 %.
Schlafzahnmedizinische Therapie
Zur Therapie wurde dem Patienten durch den HNO-Facharzt die Möglichkeit einer Unterkieferprotrusionsschiene und die entsprechende Vorstellung bei einem auf dem Gebiet der Schlafmedizin fortgebildeten Zahnarzt empfohlen. Die interne Überweisung zur schlafzahnmedizinischen Therapie erfolgte schließlich auf Veranlassung der betreuenden Truppenärztin an die Zahnarztgruppe Ulm. Hier wurde dem Patienten nach einem Informationsgespräch hinsichtlich des bereits diagnostizierten Schlafapnoe-Syndrom der DGZS-Anamnesebogen (Abbildung 2) ausgehändigt. Die Erörterung des Anamnesebogens ergab ein auch fremdanamnestisch wahrnehmbares Schnarchen, eine vorhandene Tagesmüdigkeit und einen durchschnittlich wenig erholsamen Schlaf.
Abb. 2: Auszug aus dem zahnärztlichen schlafmedizinischen Anamnesebogen der DGZS (der vollständige Anamnesebogen steht in der E-Paper-Version des Beitrags unter wmm-online.de zur Verfügung
Der Patient wies keine systemischen allgemeinmedizinischen Erkrankungen auf. Der Body-Maß-Index (BMI) betrug 26 kg/m2 (185cm und 90 kg). Dies entspricht einem leichten Übergewicht. Der Patient war Nichtraucher. Alkohol wurde unregelmäßig konsumiert.
Erhebung des Zahnstatus
Seit Eintritt des Patienten in die Bundeswehr im Jahr 2001 erfolgten in regelmäßigen Abständen Vorstellungen bei den jeweiligen Truppenzahnärzten. Es wurden bisher ausschließlich konservierende Behandlungen durchgeführt. Der Patient zeigte bisher eine sehr hohe Adhärenz. Die extraorale Befunderhebung ergab keine Auffälligkeiten. Intraoral fand sich ein suffizient versorgter Ober- und Unterkiefer (Abbildung 3). Die Mundhygiene war adäquat. Die Okklusion war beidseits gleichmäßig, es zeigten sich keine Non-Okklusionen. Der Lippenschluss war unauffällig. Pathologische Habite waren ebenfalls nicht nachweisbar. Die funktionelle Situation bzgl. der Kiefergelenke und Kaumuskulatur war palpatorisch schmerzfrei. Es lagen keine Gelenkgeräusche vor. Eine Protrusion war beschwerdefrei und in ausreichendem Maße möglich. Die Mundöffnung betrug 43 mm.
Im radiologischen Befund stellten sich beide Kiefergelenke – soweit beurteilbar – unauffällig dar (Abbildung 4). Die Sinus maxillares zeigten sich ohne pathologischen Befund. Es fanden sich zahlreiche suffiziente Füllungen.
Abb. 4: Panoramaschichtaufnahme zur Diagnostik apikaler und parodontaler Befunde (eine Kiefergelenkdiagnostik ist hierbei nur mit Einschränkungen möglich)
Nach Anamnese und eingehender zahnmedizinischer Diagnostik wurde der Patient über die Möglichkeit der Anfertigung einer Unterkieferprotrusionsschiene aufgeklärt. Die angefertigte Polygrafie wurde besprochen und die Diagnose einer rückenlagebetonten obstruktiven Schlafapnoe erläutert. Aufgrund des AHI von 16,8/h konnte dem Patienten eine Unterkieferprotrusionsschiene empfohlen werden. Diese wird nach Leitlinie bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger obstruktiver Schlafapnoe (AHI ≤ 30/h) eingesetzt. Die Notwendigkeit einer therapiebegleitenden Gewichtsreduktion wurde mit dem Patienten ebenfalls besprochen.
Einweisung und Anpassung der Unterkieferprotrusionsschiene
Der Patient wurde ausführlich anhand eines Schaumodells über die Anfertigung und Wirkungsweise einer Unterkieferprotrusionsschiene aufgeklärt. Insbesondere wurden mögliche Nebenwirkungen eingehend erläutert und erklärt. Hierzu gehören ggf. Zahnbewegungen, wie eine Reklination der OK-Frontzähne oder eine Proklination der Unterkiefer-Frontzähne, ein seitlich offener Biss oder im Extremfall eine Bewegung des Unterkiefers nach anterior. Des Weiteren können (zumeist temporäre) Bisslageveränderungen, muskuläre Verspannungen, Missempfindungen an den Zähnen und ein verringerter oder vermehrter Speichelfluss auftreten. Eine ausführliche schriftliche Aufklärung des Patienten ist hierbei unabdingbar, um eventuell auftretenden unerwünschten Nebenwirkungen entgegenzuwirken oder sie frühzeitig zu erkennen.
Aufgrund der klinischen zahnärztlichen Befunde und des ausführlichen Patientengesprächs wurde zur Anfertigung der Unterkieferprotrusionsschiene der Hersteller SomnoMed AG (Zug, Schweiz) und das Modell SomnoDent®Fusion gewählt. Nach Abformungen des Ober- und Unterkiefers erfolgte die Vermessung der entsprechenden Kieferrelation und Unterkieferbewegungen (Zentrik, Protrusion) und eine Festlegung der therapeutischen Protrusion mit Hilfe einer individualisierten Bissgabel (SomGauge, SomnoMed AG, Zug, Schweiz, Abbildung 5). Im Anschluss wurden die entsprechenden Messdaten und Unterlagen an ein spezialisiertes zahntechnischen Labor zur Anfertigung der UPS übermittelt.
Abb. 5: Bissregistrat in therapeutischer Protrusion
Zwischenzeitlich konsultierte der Patient erneut seine Truppenärztin zur Beratung bzgl. einer empfohlenen Gewichtsreduktion. Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und der Entstehung einer Schlafapnoe wurde dem Patienten nochmals erläutert. Neben ernährungsspezifischen Gesichtspunkten wurde insbesondere eine Erhöhung der sportlichen Aktivität erörtert und ein entsprechender individueller Wochenplan erstellt.
Bei der Anpassung der UPS wurde dem Patienten das individuell angefertigte Modell nochmals erklärt und die verschiedenen Anbauteile (Titrationsschraube, austauschbare Flügel) ausführlich besprochen (Abbildung 6). Anschließend wurde die UPS eingesetzt und der Sitz geprüft. Der Patient wurde nochmals über ggf. auftretende Nebenwirkungen, wie z. B. Okklusionsstörungen nach dem Tragen der Schiene und eventuelle muskuläre Verspannungen aufgeklärt. Zusätzlich erfolgte eine Instruktion hinsichtlich der Pflege der UPS.
Abb. 6: Fertige Unterkieferprotrusionsschiene
Mit dem Patienten wurde ein Wiedervorstellungstermin nach 3 Wochen vereinbart, um nach dieser Gewöhnungsphase eine Kontrolle der UPS vorzunehmen. Bei Schwierigkeiten mit der Anwendung der Schiene oder beim Auftreten anderweitiger Probleme konnte eine Wiedervorstellung jederzeit erfolgen.
Kontrolle und Nachsorge
Nach drei Wochen erfolgte die Wiedervorstellung und eine Kontrolle der Schiene. Der Patient wurde hierzu gebeten die UPS einzusetzen. Die Schiene wurde anschließend auf einen korrekten Sitz und eine spannungsfreie Führung in die therapeutische Protrusion überprüft. Des Weiteren erfolgte ein ausführliches Patientengespräch zur Wirkung und weiteren Verwendung der Schiene.
Der Patient hatte sich sehr gut an die Schiene gewöhnt und nutzte diese in jeder Nacht. Fremdanamnestisch wurden seit Eingliederung keine Schnarchgeräusche mehr wahrgenommen. Er gab an, dass sich die Schlafqualität erheblich verbessert habe, die Tagesmüdigkeit vollständig verschwunden sei und er sich subjektiv leistungsfähiger fühle als vor Therapiebeginn. Morgendliche Okklusionsprobleme seien für etwa 5 min vorhanden, durch eine entsprechende Unterkiefergymnastik jedoch ausreichend behebbar.
Der Patient wurde auf die Möglichkeiten der Feinjustierung (Titration) hingewiesen und gebeten, diese entsprechend zu dokumentieren, um eine entsprechende Kontrolle der Modifikation der UPS zu ermöglichen. Im Idealfall soll die Justierung jedoch unter zahnärztlicher Kontrolle erfolgen.
Aufgrund der subjektiv guten Wirkung der UPS wurde mit dem Patienten besprochen, erneut eine Polygrafie im BwKrhs Ulm zur Kontrolle der Wirksamkeit durchzuführen, dies insbesondere zur Diagnostik der Apnoe und Sauerstoffsättigung unter Verwendung der UPS.
Zur Information wurden dem Patienten weitere schriftliche Erläuterungen mitgegeben, womit nochmals auf eventuelle Nebenwirkungen und notwendige Kontrolltermine (Abbildung 7) hingewiesen wurde. Eine Ausfertigung dieser Unterlagen wurde ebenfalls an den behandelnden Truppenarzt zur Information übersendet.
Abb. 7: Schematische Darstellung der notwendigen Kontrolltermine nach Eingliederung einer UPS
Die Kontroll-Polygrafie wurde im Rahmen einer ambulanten Vorstellung durchgeführt. Es zeigte sich eine deutliche Verbesserung der obstruktiven Schlafapnoe. Hypopnoen konnten nur vereinzelt in Rückenlage diagnostiziert werden. Der Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) betrug 4,5/h (vorher 16,8/h). Der Oxygenation Desaturation Index (ODI) wurde mit 5,2/h (vorher 16,3/h) angegeben. Die selbst erhobene Auswertung des Epworth-Sleepiness-Scale betrug 3. Damit zeigt sich keine pathologische Tagesschläfrigkeit. Nach Rücksprache mit der zuständigen Truppenärztin konnte dem Patienten aufgrund der Therapieergebnisse eine vollständige Verwendungsfähigkeit und Fahrtauglichkeit bescheinigt werden. Ein weiterer UPS- Kontrolltermin wurde in ca. 6 Monaten vereinbart.
Diskussion und Fazit für die Praxis
Die obstruktive Schlafapnoe ist eine häufige und klinisch bedeutsame Erkrankung, die aufgrund einer resultierenden Tagesmüdigkeit und Schläfrigkeit zu kognitiven Einschränkungen und einem erhöhten Unfallrisiko führen kann. Die Lebenserwartung der Patienten kann durch einen Anstieg des kardiovaskulären Risikos verringert sein. Es kommt darauf an, die Patienten in einem frühen Krankheitsstadium zu identifizieren, um irreversible Folgeschäden zu minimieren. Neben einer verstärkten Aufklärung unserer Patienten ist ein wichtiger Weg dahin die intensive Zusammenarbeit zwischen den allgemeinmedizinisch tätigen Truppenärzten, den schlafmedizinisch fortgebildeten Zahnärzten, HNO-Fachärzten und den Schlafmedizinern. Dabei spielt eine effektive Information aller beteiligten Ärztinnen und Ärzte über die Diagnostik der Erkrankung und den Fortgang der Therapie eine wichtige Rolle, um zielgerichtet und strukturiert den Patienten durch die therapierelevanten Fachgebiete zu führen. Insbesondere therapiebegleitende Maßnahmen, wie z. B. eine ggf. notwendige Ernährungsumstellung oder eine zahnärztliche Versorgung müssen über die Behandlungsstrecke abgestimmt werden. Die im Verlauf erforderliche allgemeinmedizinische und zahnmedizinische Reevaluation der Therapie unter Einbeziehung der erforderlichen zahnmedizinischen und schlafmedizinischen Diagnostik muss von allen Beteiligten mitgetragen werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Literatur
- Aurora RN, Crainiceanu C, Gottlieb DJ, et al.: Obstructive sleep apnea during REM sleep and cardiovascular disease. Am J Respir Crit Care Med 2018; 197(5): 653-660.
- Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Bundesamt für Justiz: Verordnung über die Zulassung von Personen zum Straßenverkehr (Fahrerlaubnis-Verordnung – FeV), Stand: 13. Dezember 2010. Anlage 4 FeV. , letzter Aufruf 3. Januar 2024. mehr lesen
- DGSM: S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen - Schlafbezogene Atmungsstörungen. , letzter Aufruf 19. Januar 2024. mehr lesen
- Fietze I, Laharnar N, Obst A, et al: Prevalence and association analysis of obstructive sleep apnea with gender and age differences - results of SHIP-Trend. J Sleep Res 2019; 28(5): e12770. mehr lesen
- Johns MW: A new method to measure daytime sleepiness. Sleep 1991: 14(6): 540-545. Zitiert nach: , letzter Aufruf 3. Januar 2024. mehr lesen
- Uniken Venema JAM, Rosenmöller BRAM, de Vries N, et al.: Mandibular advancement device design: A systematic review on outcomes in obstructive sleep apnea treatment. Sleep Med Rev 2021; 60: 101557. mehr lesen
Manuskriptdaten
Zitierweise
Thierbach R, Hermann GM: Schlafapnoe und Fahrtauglichkeit – Interdisziplinäre Therapie eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms. WMM 2024; 68(3): 100-106.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-263
Für die Verfasser
Oberfeldarzt Dr. René Thierbach
Sanitätsversorgungszentrum Ulm
Stuttgarter Straße 199, 89081 Ulm
E-Mail: renethierbach@bundeswehr.org
Manuscript Data
Citation
Thierbach R, Hermann GM: [Sleep Apnea and Fitness for Driving – Interdisciplinary Therapy of Obstructive Sleep Apnea]. WMM 2024; 68(3): 100-106.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-263
For the Authors
Lieutenant Colonel (MC) Dr. René Thierbach, MD
Medical Clinic Ulm
Stuttgarter Straße 199, D-89081 Ulm
E-Mail: renethierbach@bundeswehr.org
Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin, akademische Lehrpraxis, Digital Health – zivil-militärische Zukunftsoptionen für Regionale Sanitätseinrichtungen
Networks in Medical Education, Academic Primary Care Practice, and Digital Health –
Options for Civil-Military Cooperation in Regional Medical Facilities of the Bundeswehr
Georg Ecksteina; Shirin Bergera; Roland Vogla; Thomas Kühleinb; Harald Fischera
a Sanitätsunterstützungszentrum Kümmersbruck
b Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut
Zusammenfassung
In vielen Bereichen der Medizin zeichnen sich Versorgungslücken ab. Engpässe in der hausärztlichen Versorgung, insbesondere in ländlichen Regionen, werden gesamtgesellschaftlich thematisiert. Als eine der Ursachen sehen Vertreter der Ärzteschaft häufig nicht optimale Weiterbildungsstrukturen. In Reaktion darauf soll das Fach Allgemeinmedizin im neuen Curriculum einen herausgehobenen Stellenwert erhalten.
Am Beispiel zweier Sanitätsversorgungszentren des Sanitätsunterstützungszentrums Kümmersbruck wird gezeigt, wie entsprechende zivile Studieninhalte unter “dem Dach des Sanitätsdienstes” vermittelt werden können. Dies intensiviert die zivil-militärische Vernetzung im Bereich der primärärztlichen Versorgung. Berufsfelderkundung, Lehr- und PJ-Praxis und Public Health sind wichtige Bausteine, mit denen sich Regionale Sanitätseinrichtungen gewinnbringend in den universitären Lehrbetrieb einbringen könnten. Damit diese Form der zivil-militärischen Zusammenarbeit nachhaltig Verwirklichung findet, müssen zunächst die Inhalte der Überschneidungen definiert werden und dann qualitätsfördernde Maßnahmen greifen. Hierzu gehört auch die Vernetzung mit entsprechenden medizinischen Fachgesellschaften (z. B. Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM), Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband). Um an der modernen Ausbildungslandschaft und -kommunikation teilhaben zu können, bietet die Pilotumgebung und Brückenlösung „Link and Learn“ ein qualitätsgesichertes adäquates Tool für die Ausbildung von Studierenden.
Schlüsselwörter: Weiterbildung Allgemeinmedizin, Akademische Lehrpraxis, digital health, Link and Learn, Zivil-Militärische Zusammenarbeit
Summary
In various areas of medicine, gaps in healthcare provision are becoming apparent. Shortages in primary care, especially in rural regions, are in dicussion on a societal level. Medical professionals often attribute this to suboptimal training structures. In response, the field of general medicine is intended to have a highlighted role in the new curriculum for medical education.
Using two primary care facilities (Sanitätsversorgungszentren) of the Kümmersbruck Medical Support Center (Sanitätsunterstützungszentrum) as examples, it demonstrates how general medical study content can be provided to civilian students in the structure of the Bundeswehr Medical Service. This intensifies the civilian-military network in primary care. Occupational field exploration, teaching and practical training, and public health are crucial components through which regional medical facilities of the Bundeswehr Medical Service could contribute effectively to university education. For the sustainable implementation of this form of civil-military cooperation, the overlapping content must be defined, followed by quality-enhancing measures, including collaboration with relevant medical societies (e.g., Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin (DEGAM), Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband). To participate in modern education and communication, the digital pilot environment and bridge solution “Link and Learn” offers a quality-assured, suitable tool for student education.
Keywords: medical education; general medicine; academic primary care practice; digital health; Link and Learn; civil-military cooperation
Die akademische Lehrpraxis als Basis für einen zivil-militärischen Ausbildungsverbund
Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist als qualitätsgesicherter Akteur in der Weiterbildungslandschaft der jeweiligen Landesärztekammern sehr gut akzeptiert. Gerade das Konzept des internen Verbundes von primärärztlicher Versorgung in den Regionalen Sanitätseinrichtungen (truppenärztlicher Bereich) mit den fachärztlichen Strukturen in den Bundeswehrkrankenhäusern und Facharztzentren wird durch „Weiterbildungsverbünde Allgemeinmedizin“ im zivilen Gesundheitswesen aufgenommen und auch zentral koordiniert (z. B. „Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin“ der Bayerischen Landesärztekammer). Darüber hinaus sind Sanitätsoffiziere in entsprechende Fachverbände (z. B. DEGAM, Hausärztinnen- und Hausärzteverband) integriert. Dies führt zu einer interaktiven Schnittstellenbildung und damit einhergehend die Schaffung von Verständnis und Akzeptanz durch die Bundeswehr in der Zivilbevölkerung.
Nur ein gemeinschaftliches Denken und Handeln sichert eine tiefe Verwurzelung der Bundeswehr in unserer Demokratie. Es soll idealerweise keine Trennung des „Staatsbürgers in Uniform“ von den Bürgern mit „ihrer Bundeswehr“ in ihrem Demokratieverständnis mehr spürbar sein. Jeder Teilbereich der Bundeswehr muss und darf – als Chance verstanden – dabei individuelle Lösungen zur Erreichung dieser Ziele entwickeln. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr hat diesbezüglich, bedingt durch seine Profession selbst, seit jeher eine Sonder- und Vorreiterstellung. Mit der Ausbildung von Sanitätsoffizieren an zivilen Universitäten, den Schnittstellen mit dem zivilen Gesundheitssystem sowie durch die Versorgung der Soldaten im Inland und der Zivilbevölkerung in den Bundeswehrkrankenhäusern wird bereits jetzt eine enge gesellschaftliche Interaktion praktiziert.
Weiterentwicklung der Sanitätseinrichtungen im Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin
Trotzdem bedarf es auch hier neuer Wege und Anstrengungen, besonders in der Verbindung zu zivilen medizinischen Ausbildungsstätten und dem Gesundheitssystem als Ganzem. Darüber hinaus sollte eine Steigerung von Verständnis und Akzeptanz in Bezug auf die Aufgabe und Notwendigkeit des Sanitätsdienstes sowie der Bundeswehr im Allgemeinen angestrebt werden.
In diesem Prozess werden zeitgleich Wissen und wissenschaftliches Arbeiten mit den zivilen Partnern ausgetauscht und vertieft, neue Kompetenzen und idealerweise auch Personal, Interesse und Verständnis für die Bundeswehr gewonnen werden.
Die bereits jetzt vorhandenen Fähigkeiten des Sanitätsdienstes hinsichtlich der im medizinischen Ausbildungssystem verankerten, studienbegleitenden und postuniversitären, strukturierten Aus-, Fort- und Weiterbildung, insbesondere in der Allgemeinmedizin, sind in dieser Form beispielgebend [8][10][11]. Auch die strukturierte und breitgefächerte Ausbildung sowie der Kompetenzerhalt in spezialisierten medizinischen Feldern, wie z. B. der Notfallmedizin, dürfen im Zuge zukünftiger zivil-militärischer Zusammenarbeit hervorgehoben und der zivilen Fachwelt zugänglich gemacht werden [9].
Einer herausfordernden Aufgabe stehen die Lehrstühle für Allgemeinmedizin der Universitäten in Deutschland angesichts der anstehenden Novellierung der kommenden Approbationsordnung für Medizinstudierende gegenüber [3]. Der Entwurf sieht einen deutlich höheren Anteil an notwendigem „Kompetenzerwerb“ der Studierenden über die gesamte Zeitspanne des Studiums hinweg vor. Dies soll vor allem durch direkte, praxisnahe Ausbildung in Lehrpraxen vermittelt werden. Ziel stellt dabei die „Ausstattung“ der künftigen Medizinergeneration mit einem (Medizin-)Selbstverständnis und gelebter Medizinkompetenz, weg von reinem „Faktenwissen“ hin zu mehr Kompetenzerwerb, dar. Diese Medizinkompetenz wandelt sich zurück zu einem deutlich ganzheitlicheren inter- und intraprofessionellen Denken des Medizinsystems. Wobei Letzteres sich dann auch gerade im bewussten Verzicht auf medizinische Maßnahmen angesichts der Gefahr von Überdiagnose und Übertherapie übt [4][12]. Hiermit sollen künftige Mediziner noch zeitgemäßer ihren „Vertrag mit der Gesellschaft“ erfüllen können [1].
Diese Synthese aus evidenzbasierter Medizin und „high value care“ ist vor dem Hintergrund der WHO-Forderung nach „health in all policies“ eine der herausragendsten Aufgaben für die Ausbildung der nächsten Generation an Medizinern [13][15]. Dies verdeutlicht mit Nachdruck die Forderung nach der Evolution des Medizinsystems in der Transformation hin zur Erreichung einer möglichst alle Systeme der bio-psycho-sozialen, ökonomischen, ökologischen und ethischen umfassenden planetaren Gesundheit der Weltgemeinschaft [5].
Obgleich es noch wenig belastbare Evidenz für eine dahingehend bessere Zielerreichung durch kompetenzbasiertes Lernen gibt, wird dies auf Expertenebene als einer der bestmöglichen und am leichtesten verfügbaren Versuchsansätze zur besseren Vermittlung von Lehrinhalten bewertet [1][5][14]. Der hierbei zusätzlich entstehende Bedarf an praktischen Ausbildungsplätzen – vor allem in der primärärztlichen Versorgung – für Studierende der Medizin in Deutschland kann mit der bisherigen Zahl an akkreditierten Ausbildungsstätten zum heutigen Stand gerade gedeckt werden. Es müssen daher durch die Lehrstühle für Allgemeinmedizin deutlich mehr akkreditierte akademische Lehrpraxen akquiriert werden, die den qualitativen und quantitativen Strukturvoraussetzungen einer modernen allgemeinmedizinischen Lehre entsprechen.
Potenzial für Regionale Sanitätseinrichtungen als akademische Lehrpraxis
Aus unserer Sicht bieten sich regionale Sanitätseinrichtungen zur Einbringung als akademische Lehrpraxen an. Über den bekannten Auftrag der Weiterbildungstätigkeit nach den jeweils gültigen Weiterbildungsordnungen für angehende Allgemeinmediziner in der Bundeswehr hinaus könnte hier im Lehrverbund jungen Studierenden die Möglichkeit zur Absolvierung ihres Blockpraktikums Allgemeinmedizin und auch des Praktischen Jahres in der Allgemeinmedizin in einer regionalen Sanitätseinrichtung angeboten werden.
Der Sanitätsdienst und die Bundeswehr könnten sich hierbei wiederum „kaltstartfähig“ als vorhandener und verlässlicher Ausbildungspartner für die Universitätslandschaft in Deutschland präsentieren. Die Kompetenz und Expertise hierzu hält der Sanitätsdienst durch die seit Jahren immer wieder den Bedürfnissen angepasste Struktur der studienbegleitenden universitären und postuniversitären, modularen Ausbildung (PumA) bereits vor. Sowohl die regionalen Sanitätseinrichtungen als auch die Bundeswehrkrankenhäuser sind etablierte Institutionen der Aus-/Fort- und Weiterbildung (Abbildung 1). Fast jeder Sanitätsoffizier bildet im Laufe seiner Karriere junge Kolleginnen und Kollegen aus. Die Integration kontinuierlicher Lehre und Ausbildung und die Verzahnung mit dem zivilen Gesundheitswesen zur bestmöglichen Erfüllung dieser Aufgabe sind Teil des sanitätsdienstlichen Selbstverständnisses (Abbildung 2).
Abb. 1: Lehr- und Lernsituation in der täglichen Praxis
Abb. 2: „Alt“ leitet „jung“ – Es war schon immer so.
Der Weg eines Sanitätsversorgungszentrums zur akademischen Lehrpraxis
Am Beispiel der Sanitätsversorgungszentren Kümmersbruck und Ingolstadt im Bereich des Sanitätsunterstützungszentrums Kümmersbruck wird exemplarisch der Weg zur akkreditierten akademischen Lehrpraxis der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (FAU) skizziert [6].
Nach einer ersten Kontaktaufnahme mit dem Lehrstuhl für Allgemeinmedizin mit Bezug auf dessen ausgeschriebene Suche nach Lehrpraxen für Blockpraktikumsstudierende (10 Tage eines allgemeinmedizinischen Praktikums ab dem 6. Semester des Medizinstudiums) als auch für das Praktische Jahr erfolgte als erster Schritt der Akkreditierung die Beantwortung eines standardisierten Fragebogens zum Leistungsspektrum der jeweiligen Sanitätseinrichtung.
Analog dem Antragsverfahren zur Erlangung der vollen Weiterbildungsbefugnis für Allgemeinmedizin bedarf es als Sanitätseinrichtung der Bundeswehr für eine Akkreditierung zusätzlich einer zivilen Kooperationspraxis, welche die im Portfolio der Bundeswehr kaum vorhandenen Krankheitsbilder und Tätigkeiten (z. B. Betreuung geriatrischer und pädiatrischer Patienten, Haus- und Heimbesuche) ergänzend abbilden kann. Die zivile Partnerpraxis muss ebenfalls den Akkreditierungsprozess durchlaufen und der Kooperation zustimmen.
Im Anschluss findet modulartig in regelhaften Fortbildungsveranstaltungen für die Lehrpraxen die aufbauende Wissens- und Fertigkeitsvermittlung im Hinblick auf die angestrebten, zu vermittelnden Kompetenzen an die Studierenden im Blockpraktikum und Praktischen Jahr statt. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Veranschaulichung verschiedener, moderner didaktischer Tools sowie einer QM-gesteuerten Eigenevaluation der Qualität der Ausbildung (z. B. mittels Logbüchern, schriftlich fixierten Feedbackgesprächen, etc.). Nach Abschluss der jeweiligen Ausbildungsmodule der Lehrpraxen steht es den Studierenden frei, sich für die Absolvierung der Praktika und des Praktischen Jahres um einen Platz in der akkreditierten Praxis zu bewerben.
Auch in den universitären Modulveranstaltungen eröffnet sich für den Sanitätsdienst die Möglichkeit, in Interaktion mit Akteuren des zivilen Gesundheitswesens – zumeist niedergelassene allgemeinmedizinische Kollegen – zu treten. Synergien liegen dabei auf der Hand. Die Bundeswehr mit ihren regionalen Sanitätseinrichtungen kann sich diesen als versierter, strukturiert agierender und verlässlicher Lehrbetrieb präsentieren und einbringen.
Perzeption und Interaktion, beginnend bei den Studierenden, über Ärzte in Weiterbildung bis hin in die angeschlossenen Fakultäten, können hierdurch gesteigert und manifestiert werden. Eine enge Vernetzung bietet dann auch mögliche, schnellere Reaktions- und Umsetzungszeiten auf veränderte Ansprüche an die medizinische Lehre für die Aufgaben der planetaren (Gesundheits-)Fragen und Herausforderungen einer Gesellschaft von morgen. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr mit seinem erworbenen Wissen und Fähigkeiten in Einsatz- und Krisengebieten – mit zum Teil limitiertem Zugang zu Diagnostik und Therapeutika – könnte hier die Notwendigkeit schneller und auf das Notwendige reduzierter „Primärversorgung“ aus eigener Erfahrung kommunizieren und in die Diskussion einbringen.
Die akademische Lehrpraxis als Gewinn für beide Seiten
In der Gesamtschau bietet die Funktion als akademische Lehrpraxis den regionalen Sanitätseinrichtungen die Möglichkeit zur Teilhabe an einer kompetenzvermittelnden Ausbildung in der medizinischen Lehre Deutschlands. Letztere kann hierdurch für die aktuell notwendige Veränderung in der Lehrkultur die Aufgabe zur Bewältigung der notwendigen Transformation des Medizinsystems besser umsetzen und künftig notwendige, den Anforderungen der Zeit geschuldete Anpassungen in dieser Kooperation noch effizienter und schneller ausbringen. Das Ziel einer geforderten intensiveren gesellschaftlichen Integration und Identifikation könnte damit in gewinnbringender Art für beide Seiten mittel- und langfristig besser erreicht werden.
Link and Learn: Die digitale Schnittstelle zwischen Sanitätsdienst und Studierenden
Die akademische Lehrpraxis erweist sich als herausragendes Mittel, um Studierenden die Bundeswehr als attraktiven zukünftigen Arbeitgeber vorzustellen. Durch die akademische Lehrpraxis erhalten sie die Möglichkeit, den Beruf des Soldaten oder der Soldatin im Sanitätsdienst kennenzulernen und erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Um die zivilen und militärischen Studierenden optimal beim Einstieg in das Praktikum zu unterstützen und die anschließende Vernetzung mit den Mitarbeitenden vor Ort zu erleichtern, bietet die Ausbildungs- und Kommunikationsplattform „Link and Learn“ der Bundeswehr im Internet eine ideale Lösung (Abbildung 3).
Abb. 3: „Link and Learn“ im Sanitätsdienst
Die Entwicklung vom „San-Netz“ zu „Link and Learn“
Dieser E-Campus auf „Link and Learn“ ist vielen Mitgliedern des Sanitätsdienstes bekannt, da er bisher ein fester Bestandteil des früheren „San-Netzes“ war und als Ausbildungsplattform für den Sanitätsdienst der Bundeswehr fungiert. Ursprünglich entwickelt wurde das „San-Netz“ für die Sanitätsoffizieranwärterinnen und Sanitätsoffizieranwärter (SanOA), die zum Studium deutschlandweit an zivile Universitäten beurlaubt waren. Da diese während des Studiums in der Regel nicht über einen Zugang zu dienstlichen Arbeitsplatzrechnern verfügen und somit nicht auf das bundeswehrinterne Intranet zugreifen können, wurde dies durch das „San-Netz“ gelöst. Es ermöglichte zudem der Stammeinheit, auf dienstlichem Wege den Kontakt und Informationsfluss zu den SanOA sicherzustellen.
Sukzessive wurde das „San-Netz“ erweitert und allen Angehörigen des Sanitätsdienstes zugänglich gemacht. Als größte Online-Community der Bundeswehr ermöglichte es den 9 000 zugelassenen Anwendenden eine geräteunabhängige Nutzung über das Internet, was zu digitalen Lehrangeboten, virtuellen Teambildungen und sogar zu Beförderungen per Video(-schaltung) führte. Das dabei entstandene Expertennetzwerk diente als Kompetenzpool, der alle Bereiche der Zusammenarbeit und Lehre abdeckte. Somit förderte es schnelle Kommunikationswege innerhalb des Sanitätsdienstes. Damit wurde der Grundstein für ein modernes Arbeitsumfeld im Informationszeitalter gelegt.
Um die Vorteile der Digitalisierung für alle Angehörigen der Bundeswehr zugänglich zu machen, entwickelten Angehörige der Sanitätsakademie der Bundeswehr (SanAkBw), der Schule für Informationstechnik der Bundeswehr und des Streitkräfteamts (SKA) als Innovationsträger das „San-Netz“ und die „Bundeswehr Community“ zum Projekt „Link and Learn“ weiter [7]. Als Projekt der Arbeitsgruppe „Technologiegestützte Ausbildung“ wurde mit der Pilotumgebung „Link and Learn“ ein virtueller Ort für Ausbildung und Vernetzung geschaffen, wo effektive Funktionalitäten für die Ausbildung und den Fachaustausch (nicht jedoch zum Austausch von Patientendaten) in einem System zusammengefasst sind. „Link and Learn“ ist modular aufgebaut, basiert hauptsächlich auf Open Source-Anwendungen und ist daher langfristig flexibel und anpassbar an die Bedürfnisse der Bundeswehr.
Der Sanitätsdienst als „digitaler Pionier“ auf „Link and Learn“
Im ersten Quartal 2022 stellte der Sanitätsdienst als Vorreiter der Teilstreitkräfte und militärischen Organisationsbereiche der Bundeswehr auf „Link and Learn“ als internetbasierte Plattform um. Das „San-Netz“ diente als wegweisende Ausbildungs- und Netzwerkplattform. Die Abteilung C der SanAkBw betreute und initiierte alle Services im San-Netz. Das gewonnene Know-how soll auf „Link and Learn“ als Modell für die gesamte Bundeswehr dienen, um einen Kulturwandel in der Ausbildung zu unterstützen.
„Link and Learn“ ist unabhängig vom Endgerät zugänglich für alle Angehörigen der Bundeswehr und der Reserve, die Angebote zur Aus-, Weiter- und Fortbildung nutzen möchten. Die Pilotumgebung und Brückenlösung bietet unter anderem Möglichkeiten zum kollaborativen Arbeiten, zum Wissensaustausch und -transfer sowie zur Nutzung von Lerninhalten und Lernsystemen.
Im November 2023 betonte die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Frau Dr. Eva Högl, in einem Interview: „Wer mit der Bundeswehr liebäugelt, ist Goldstaub – niemand davon darf uns verloren gehen.“ [16]. Sie unterstrich die Notwendigkeit, gerade zu Beginn mehr Energie zu investieren, um Missverständnisse und Verluste potenzieller Interessenten zu vermeiden. Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten, die aktuell am Arbeitsmarkt bestehen, befindet sich die Bundeswehr in einem Wettbewerb um die besten Talente.
„Link and Learn“ als digitale, zivil-militärische Schnittstelle
Bereits vor dem Praktikum in einem als akademische Lehrpraxis akkreditierten Sanitätsversorgungszentrum können sich Medizinstudierende auf „Link and Learn“ in eigenen Gruppen anmelden. Momentan besteht für das Sanitätsversorgungszentrum Kümmersbruck und das Sanitätsversorgungszentrum Ingolstadt eine „Link and Learn“-Gruppe. Dies ermöglicht einen frühzeitigen Kontakt zu den betreuenden Sanitätsoffizierinnen und Sanitätsoffizieren und die Möglichkeit, vorab Informationen über den Standort einzuholen. In der Gruppe finden sich zudem Informationen zum Onboarding-Prozess, dem Kasernenplan und wichtige Formulare, die vorab zur Verfügung gestellt werden können. Darüber hinaus werden den Studierenden die Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten, die die Bundeswehr ihren Soldatinnen und Soldaten bietet, sichtbar gemacht. Aus-/Weiter- und Fortbildung spielt eine zentrale Rolle bei der Mitarbeiterbindung, da die Entwicklung von Kompetenzen für 9 von 10 Berufstätigen bei der Wahl ihres (potenziellen) Arbeitgebers wichtig ist [2].
„Link and Learn“ erleichtert die Zusammenarbeit durch Dateimanagement und bietet im „Link“-Teil Funktionen wie „Newsfeed“, „Kalender“ und ein „Wiki“. Der „Learn“-Teil ermöglicht Zugang zu Lernmanagementsystemen, virtuellem Unterricht und Kollaborationstools für das Projektmanagement. Mitglieder des Sanitätsdienstes haben Zugang zu zahlreichen qualitativ hochwertigen Kursen und speziellen sanitätsdienstlichen Kursen im E-Campus.
Dort befindet sich z. B. die virtuelle Bibliothek zur Literaturrecherche mit kostenlosem Zugriff auf zahlreiche Fachzeitschriften und Fachbücher oder auch „eRef“ mit Zugang zu verschiedenen E-Journals und E-Books des Thieme-Verlages. In Zusammenhang mit der Ausbildung in der akademischen Lernpraxis ist vor allem die „Virtuelle Klinik“ hervorzuheben. Sie ist ein internetbasiertes Lern- und Informationssystem. So kann zum Beispiel die ärztliche Leichenschau digital in der virtuellen Klinik ausgebildet werden. Die Möglichkeit, derartige Aspekte digital zu behandeln, eröffnet den Studierenden eine realitätsnahe Erfahrung und vertieft ihre Kenntnisse auf eine Weise, die im herkömmlichen Lehrumfeld nur schwer umsetzbar wäre. Damit trägt die „Virtuelle Klinik“ dazu bei, den Medizinstudierenden eine umfassende Ausbildung zu bieten.
Die qualitativ hochwertigen Fort- und Weiterbildungen, die über „Link and Learn“ zugänglich sind, stellen einen bedeutenden Zusatz-Benefit dar. Durch diese gezielte Förderung wird nicht nur der individuelle Kompetenzaufbau unterstützt, sondern es kann auch eine „Perspektive Personalbindung im Sanitätsdienst der Bundeswehr“ abgeleitet werden.
Durch „Link and Learn“ entsteht eine effiziente Schnittstelle zu angehenden Medizinern und medizinischem Personal. Dank dieser digitalen Infrastruktur wird eine reibungslose Integration auch ziviler Studierender der Medizin in den Sanitätsdienst der Bundeswehr ermöglicht, der sich somit als moderner Arbeitgeber positioniert, welcher die Bedürfnisse der Studierenden ernst nimmt und innovative Wege geht.
Literatur
- ABIM Foundation; ACP-ASIM Foundation; European Federation of Internal Medicine: Medical professionalism in the new millennium: a physician charter. Ann Intern Med 2002; 136(3): 243–246.
- Bitkom Akademie; HRpepper Management Consultant (2023): Mit Bildung binden: Die Rolle von Weiterbildungen im Wettbewerb um die besten Fachkräfte. <https://bitkom-akademie.de/weiterbildungsstudie-2023>, letzter Aufruf 22. Januar 2024).
- Bundesministerium für Gesundheit: Verordnung zur Neuregelung der ärztlichen Ausbildung. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/gesetze-und-verordnungen/detail/verordnung-zur-neuregelung-der-aerztlichen-ausbildung.html, letzter Aufruf 18. Dezember 2023.
- Detsky AS, Verma AA: A new model for medical education: celebrating restraint. JAMA 2012; 308(13): 1329–1330.
- Frenk J, Chen L, Bhutta ZA, et al: Health professionals for a new century: transforming education to strengthen health systems in an interdependent world. Lancet 2010; 376: 1923–1958.
- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut: Akkreditierung zur Akademischen Lehrpraxis. https://www.allgemeinmedizin.uk-erlangen.de/lehre/werden-sie-lehrpraxis/, letzter Aufruf 18. Dezember 2023.
- https://linkandlearn.auf.bundeswehr.de/ueber-uns, letzter Aufruf 4. Januar 2023.
- Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr: Allgemeine Regelung A1–873/0–4005 „Fachliche Qualifikation und Kompetenzerhalt SanDstBw“. Veröffentlicht: 27. Februar 2023.
- Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr: Allgemeine Regelung A1–873/0–4022 „Fachliche Qualifikation und Kompetenzerhalt des notfallmedizinischen Sanitätspersonals“. Veröffentlicht: 1. April 2021.
- Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr: Allgemeine Regelung C1–873/0–4018 „Kompetenzerwerb Allgemeinmedizin“. Veröffentlicht: 18. Dezember 2017.
- Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr: Bereichsvorschrift C1–872/0–4005 “Ausbildung und Verwendungsaufbau der Offiziere des Sanitätsdienstes”. Veröffentlicht: 09. Mai 2017.
- Kühlein T, Macdonald H, Kramer B, et al: Scientific Committee of the Preventing Overdiagnosis Conference. Overdiagnosis and too much medicine in a world of crises. BMJ 2023; 382: 1865.
- Moriates C, Silverstein WK, Bandeira de Mello R, et al: High-value care education can learn from the evidence-based medicine movement: moving beyond competencies and curricula to culture. BMJ Evid Based Med 2023; Jul 21: bmjebm-2023–112270.
- Lassnig, L: Competence-based education and educational effectiveness. A critical review of the research literature on outcome-oriented policy making in education. Reihe Soziologie 111. Wien. Institut für Höhere Studien (IHS) 2015; 1605–8011.
- World Health Organization: Health in all policies: Helsinki statement. Framework for country action. The 8th Global Conference on Health Promotion. Helsinki. 2013. ISBN: 978 92 4 150690 8.
- Ziedler, C: Interview mit der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages Eva Högl, „Tagesspiegel“ vom 10. November 2023, Presse und Informationsamt der Bundesregierung.< https://www.bundestag.de/parlament/wehrbeauftragter/reden/20231110-ts-976914>, letzter Aufruf 24. Januar 2024.
Manuskriptdaten
Ziterweise
Eckstein G, Berger S, Vogl R; Kühlein T, Fischer H: Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin, akademische Lehrpraxis, Digital Health – zivil-militärische Zukunftsoptionen für Regionale Sanitätseinrichtungen. WMM 2024; 68(3): 107-112.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-261
Für die Verfasser
Oberfeldarzt Dr. Georg Eckstein
Sanitätsunterstützungszentrum Kümmersbruck
Sanitätsversorgungszentrum Ingolstadt
Manchinger Str. 1, 85053 Ingolstadt
E-Mail: georgeckstein@bundeswehr.org
Manuscript Data
Citation
Eckstein G, Berger S, Vogl R; Kühlein T, Fischer H: [Networks in medical education, academic primary care practice and digital health – options for civil-military cooperation in regional medical facilities of the Bundeswehr.] WMM 2024; 68(3): 107-112.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-261
For the Authors
Lieutenant Colonel (MC) Dr. Georg Eckstein, MD
Major Medical Clinic Kümmersbruck
Medical Clinic Ingolstadt
Manchinger Str. 1, D-85053 Ingolstadt
E-Mail: georgeckstein@bundeswehr.org