Kopf-Hals-Tumorzentrum am Bundeswehrkrankenhaus Ulm von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert
Die Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm wurden im November 2021 von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) nach deren Maßgaben als Kopf-Hals-Tumorzentrum zertifiziert. Der erfolgreiche Abschluss des aufwändigen Zertifizierungsprozesses spiegelt das langjährige Engagement der Kliniken in der Behandlung onkologischer Erkrankungen wider und führt diese auf ein neues Niveau. Es wird somit ein einheitlicher Qualitätsstandard in Diagnostik und Therapie gewährleistet.
Ein Tumorzentrum bündelt die bei der einschneidenden Diagnose „Krebs“ notwendigen materiellen und personellen Ressourcen. So stehen die Disziplinen Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Onkologie, Pathologie, Radiologie, Strahlenmedizin, Dermatologie, Nuklearmedizin über interdisziplinäre Tumorkonferenzen in einem direkten Dialog. Auch wenn ein Großteil der Therapieoptionen in einem Zentrum unmittelbar zur Verfügung steht, so ist dennoch ein weitgespanntes Netzwerk an Kooperationspartnern, wie beispielsweise zur Strahlentherapie, nötig.
Die Idee zur Zertifizierung ging vor Jahren von der DKG aus. In der ersten EUROCARE-Studie festgestellte große Unterschiede zwischen den europäischen Mitgliedsstaaten bei den Überlebensraten von Mammacarcinom-Patientinnen führten 2003 zur Zertifizierung erster Brustkrebszentren in Deutschland. Ein Nationaler Krebsplan 2008 setzte die inhaltliche und strukturelle Entwicklung von Organkrebszentren, wie beispielsweise Darm und Prostata, und übergeordneten Onkologischen Zentren fort. Diese Zentren bündeln organübergreifend die onkologische Expertise vieler Fachrichtungen eines Krankenhauses. Bei der regelmäßigen externen (Re-) Zertifizierung nach den Leitlininen der DKG sind neben Qualitätsindikatoren auch entsprechende jährliche Fallzahlen gefordert.
Eine im Vergleich zu nicht zertifizierten Kliniken nachgewiesene höhere Überlebensrate der Patienten in den Zentren zeigt auch in Deutschland die Relevanz der Zertifizierung. Auch bei funktionellen Parametern oder der Kosten-Effektivitäts-Analyse waren zertifizierte Zentren nicht zertifizierten Kliniken klar überlegen.
Die wehrmedizinische Relevanz ergibt sich unmittelbar aus den zu beherrschenden chirurgischen Techniken: Wer z. B. eine komplexe traumatische Schädigung der Halsweichteile versorgen muss, benötigt profunde Kenntnisse und Übung in der Weichteilchirurgie des Halses. Die komplexe Tumoranatomie und die Notwendigkeit der intraoperativen Improvisation auch unter ungünstigen Bedingungen hilft den onkologischen Patienten und übt zugleich den Kopf-Hals-Chirurgen auch für Einsatzszenarien. Eine Beschränkung auf die Traumatherapie zum Kompetenzerwerb und -erhalt für den Einsatz reicht hierzu bei der niedrigen Inzidenz von z. B. perforierenden Verletzungen am Hals in Deutschland nicht aus. Die Vorteile bei der Behandlung von in der Kopf-Hals-Region an Tumoren erkrankten Soldatinnen und Soldaten sind evident. Die externe Zertifizierung bietet somit für zivile wie militärische Patienten eine sinnvolle Orientierung.
Durch die Zertifizierung des Kopf-Hals-Tumorzentrums konnte das Bundeswehrkrankenhaus Ulm innerhalb des Systemverbundes seinen onkologischen Schwerpunkt weiter vertiefen. Die Kooperation mit dem „Comprehensive Cancer Center“ (CCC) der Universitätsklinik Ulm wird dadurch gestärkt, eine Zusammenarbeit auf fachlicher Augenhöhe ist gewährleistet. Bei Zusammenschluss der zertifizierten Zentren kann ein fachübergreifendes Onkologisches Zentrum entstehen. Mit Realisierung der in Vorbereitung befindlichen nächsten Organzentren, u. a. für Dermatologie, Urologie und Pulmologie, und bei materieller und personeller Sicherstellung von Tumordokumentation und Studienassistenz wird die onkologische Versorgung von Soldatinnen und Soldaten auf das in Deutschland höchste Niveau gebracht.
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Presseoffizier
Übergabe des Zertifikats (von links): Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Schramm und Oberfeldarzt Prof. Dr. Dr. Wilde (Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie), Generalarzt Dr. Ahrens (Kommandeur und Ärztlicher Direktor), Oberstarzt Prof. Dr. Tisch und Flottillenarzt Dr. Evers (Klinik für HNO-Heilkunde)
E-Paper-Version der „WMM“ im neuen Layout
Im Oktober 2019 erschien die erste Online-Ausgabe der „WMM“. Seit damals wurde zu jeder Print-Version auch ein E-Paper veröffentlicht, teils mit zusätzlichen Beiträgen, Downloads und Video-Clips. Im April 2020 erschien auch eine reine Online-Ausgabe mit damals hochaktuellen Artikeln zur COVID-19-Pandemie. Aufgrund zahlreicher Anregungen und Wünsche seitens der Leserschaft wurde das Layout grundlegend überarbeitet und die Funktionalität (Suche usw.) noch weiter optimiert. Die Ausgabe 4/2022 erscheint erstmals in neuem Aussehen. Auf alle bisherigen Ausgaben kann unverändert über die Archiv-Funktion zugriffen werden.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick (siehe auch Umschlagseite 2 dieser Ausgabe):
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Oberstarzt a. D. Dr. Peter Mees
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