Evaluation der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ an der Universitätsmedizin Rostock
Evaluation of the Lecture Series “Interdisciplinary Aspects of Military and Field Medicine” at University Medicine Rostock
Marika Schrötera, Kristin Schmidta, Thomas Emserb, Andreas Diericha
a Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg
b Sanitätsversorgungszentrum Cochem
Zusammenfassung
Der Beitrag wertet die Lehrveranstaltungsevaluationen der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ des Sanitätsunterstützungszentrums Neubrandenburg an der Universitätsmedizin Rostock sowie im Bereich der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2019 bis 2023 aus. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde die Vorlesungsreihe in kürzester Zeit in ein digitales Format modifiziert. Die Teilnehmenden bewerteten die Vorlesungsreihe mit sehr guten Ergebnissen.
Schlüsselwörter: Evaluation, Hochschullehre, ambulante Versorgung, Qualitätssicherung
Summary
This article assesses the course evaluations of the lecture series “Interdisciplinary Aspects of Military and Operational Medicine”, conducted by the Bundeswehr Medical Support Center Neubrandenburg at the University Medical Center Rostock as well as in the area of the Medical Association Mecklenburg-Vorpommern from 2019 to 2023. Due to the Covid 19 pandemic, the lecture series was quickly modified into a digital format. The participants evaluated the lecture series with very good results.
Keywords: evaluation; university lectures; outpatient care; quality assurance
Einleitung und Hintergrund
Die Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ an der Universitätsmedizin Rostock wurde im Sommersemester 2023 zum neunten Mal durchgeführt. Diese Vorlesungsreihe bietet seit dem Jahr 2015 in akkreditierter Form einer Wahlpflichtveranstaltung die Option des fachlichen Austausches zur Thematik „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ zwischen den Studierenden der Universitätsmedizin Rostock, dem Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg als einer regionalen Sanitätseinrichtung sowie Vertretern verschiedener Fachrichtungen innerhalb und außerhalb der Bundeswehr.
Im Rahmen ihres klinischen Studienabschnitts müssen die Studierenden der Humanmedizin an der Universitätsmedizin Rostock aus einer Gruppe von über 70 Wahlfächern ein Wahlpflichtfach belegen, das sie anschließend verbindlich im Semester studieren. Für die Studierenden der Zahnmedizin ist es im 10. Semester ein fakultatives Fach. Die Vorlesungsreihe ist zudem als Ärztliche Fortbildung von der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern anerkannt und zertifiziert. Sie ist somit Teil der Continuing Medical Education (CME) und es können in jeder Veranstaltung zwei CME-Punkte (Fortbildungspunkte, vergeben durch die Landesärztekammer) erworben werden. Die Vorlesungsreihe ist für weitere Gasthörerschaft, wie z. B. Personal aus der Pharmazie, der Zahnmedizin, dem Rettungsdienst oder andere interessierte Teilnehmende nach Anmeldung offen zugänglich.
Zur thematischen und inhaltlichen Ausgestaltung der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ konnten eine Vielzahl von Referierenden vorwiegend mit militärischem Hintergrund gewonnen werden, die Experten ihres Fachgebietes sind. Sie dozieren zu Themen aus den Themenkomplexen „Patientenversorgung im Einsatz“, „Patientenversorgung im Inland“ und „Allgemeine Aspekte der Gesundheitsversorgung“ (Tabelle 1).
Tab.1: Themen der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ kategorisiert nach Themenkomplexen
Bis einschließlich 2019 erfolgte die Teilnahme an den Vorlesungen ausschließlich in Präsenz an der Universitätsmedizin Rostock. Nachdem im März 2020 die COVID-19-Pandemie von der WHO zur weltweiten Pandemie erklärt worden ist, erforderten die zahlreichen Beschränkungen, wie z. B. die Kontaktverbote, eine Anpassung der Veranstaltungsform hin zu einem Live-Webinar. Hierzu wurde zunächst in 2020 ein geschlossener Streamingkanal verwendet. Im Sommersemester 2021 erfolgte die Umstellung auf ein an der Universität Rostock eingeführtes Open-Source-Webkonferenzsystem.
Für die Referentinnen und Referenten besteht kontinuierlich die Option, für die Vorlesung nach Neubrandenburg oder Rostock anzureisen und die professionelle technische Unterstützung des Sanitätsunterstützungszentrums Neubrandenburg in Anspruch zu nehmen. Alternativ ist die Einwahl der Dozierenden von einem beliebigen Standort, z. B. der Dienststelle oder dem Home-Office, möglich. Beide Optionen werden regelmäßig genutzt.
Das Webkonferenzsystem wird ebenfalls zur Lehrveranstaltungsevaluation und der Evaluation einzelner Vorlesungen, eingesetzt. Diese ist eine Standardmethode der Qualitätssicherung an Hochschulen.
„Evaluation … hat aber im Hochschulbereich die meiste Aufmerksamkeit und Differenzierung erfahren. Evaluation kann im Hochschulbereich auf eine lange Geschichte als Metainstanz der Lehre zurückblicken und ist als Teil der Hochschulforschung theoretisch und methodisch fundiert.“ [1].
Die Lehrveranstaltungsevaluation erfolgt durch das Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg. Die Referierenden erhalten nach Auswertung und Aufbereitung der Evaluation ihrer eigenen Vorlesung per E-Mail ein Feedback in Form einer Auswertung der zu ihrer Vorlesung eingegangenen Fragebögen.
Methodik
Die Evaluation der Vorlesungsreihe erfolgte seit dem Sommersemester 2019 mit einem Fragebogen nach dem „Münsteraner Fragebogen zur Evaluation von Vorlesungen – revidiert (MFE-Vr)“ [4]. Dieser Fragebogen zur Lehrveranstaltungsevaluation der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ zeichnet sich zum einen durch seine nachgewiesene Reliabilität und Validität aus sowie zum anderen durch die begrenzte Anzahl an Items, die einen geringen Zeitaufwand zur Bearbeitung und Auswertung gewährleistet.
Zu Beginn des verwendeten Fragebogens werden soziodemografische Angaben erhoben. Anschließend sind Bewertungen der Kategorien „Dozent & Didaktik“, „Überforderung“ sowie „verwendete Materialien“ anhand eines 7-stufigen Antwortformats mit den Optionen: 1 (stimme gar nicht zu), 2 (stimme nicht zu), 3 (stimme eher nicht zu), 4 (neutral), 5 (stimme eher zu), 6 (stimme zu) und 7 (stimme vollkommen zu) ermittelt. Daran anschließend wird die Weiterempfehlung mittels einer Ja/Nein-Antwortmöglichkeit erhoben. Darauf erfolgt die Gesamtbewertung mit einer Skala nach Schulnoten von 0 (ungenügend) bis 15 (sehr gut) Punkten. Diese quantitative Befragung wurde durch eine qualitative offene Fragestellung mithilfe eines Freitextes mit der Gelegenheit für Anmerkungen ergänzt.
Die Fragebögen wurden mittels deskriptiver Statistik und qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet.
Im Rahmen der Strukturierung der Vorlesungsreihe erfolgte die Unterteilung in 3 Themenkomplexe „Patientenversorgung im Einsatz“, „Patientenversorgung im Inland“ und „Allgemeine Aspekte der Gesundheitsversorgung“. Die Zuordnung der Vorlesungsthemen ist in der Tabelle 1 dargestellt.
Ergebnisse
Teilnehmende und soziodemografische Daten
In den Jahren 2019 bis 2023 bestand das Auditorium aus 2 143 Teilnehmenden. Die Anzahl der Vorlesungen pro Sommersemester beziffert sich auf 12 bis 13 Veranstaltungen. An der im Sommersemester 2019 einzigen evaluierten Präsenzveranstaltungsreihe partizipierten 203 Teilnehmende. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde die Veranstaltungsform ab dem Sommersemester 2020 zu einem Live-Webinar modifiziert. In dem Jahr setzte sich die Hörerschaft aus 528 Teilnehmenden zusammen. 2021 waren es 396 Teilnehmende. Die Zahl stieg 2022 auf 428 und erhöhte sich 2023 auf 588 Teilnehmende. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl je Vorlesung beträgt 34 (über alle Vortlesungen, siehe Tabelle 2).
Insgesamt wurden 843 Evaluationsbögen abgegeben. Die Rücklaufquote 2019 betrug 87,2 %. 2020 gaben 19,9 % der Teilnehmenden einen Fragebogen ab. 2021 und 2022 betrug die Rücklaufquote 44,9 % und 44,6 % und im Jahr 2023 32,7 %.
Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden, die den Fragebogen zurückgaben, betrug 37,0 Jahre. Das durchschnittliche Alter 2019 war 33,5 Jahre und stieg zwischendurch und zuletzt bis zum Jahr 2023 auf 41,4 Jahre an.
Nahmen 2019 noch mit 91 mehr Männer als Frauen (77) an der Befragung teil (neun Teilnehmende machten keine Angabe zum Geschlecht), begann sich das Verhältnis bereits 2020 mit 49 Teilnehmern und 53 Teilnehmerinnen zu drehen. 3 Teilnehmende tätigten keine Aussage zu ihrem Geschlecht. 2021 nahmen 66 Männer teil und 111 Frauen, eine Angabe fehlte. Die Anzahl der Teilnehmerinnen war 2022 doppelt so hoch (128) wie die der Teilnehmer (61), zwei Angaben fehlten. 2023 änderte sich das Verhältnis auf 133 Teilnehmerinnen zu 58 Teilnehmern und einer diversen Person.
In den soziodemografischen Angaben bestand die Option zwischen folgenden Personengruppen zu wählen: Studierende, Arzt bzw. Ärztin oder Zugehöriger bzw. Zugehörige einer anderen Personengruppe (Abbildung 1). Von den 843 Evaluationsbögen wurden 450 von Ärzten und Ärztinnen abgegeben, 245 von Studierenden, 141 von Angehörigen einer anderen Personengruppe und 7 blieben ohne Angabe. 2019 gaben 41 Ärzte und Ärztinnen den Fragebogen zurück, 2020 45, 2021 62, 2022 165 und 2023 nahmen 137 an der Befragung teil. Die Zahl der an der Befragung teilnehmenden Studierenden lag 2019 bei 63, 2020 bei 43, 2021 bei 89, 2022 bei 20 und 2023 gaben 30 Studierende den Fragebogen ab.
582 Teilnehmende, die den Fragebogen im Erhebungszeitraum zurückgaben, nahmen die Vorlesungen als Fortbildung wahr, 189 als Wahlpflichtfach und 72 machten keine Angabe dazu (siehe Tabelle 2). Die Zahl derjenigen, die die Veranstaltung in den Jahren 2019 bis 2023 als Fortbildung nutzten, lag zwischen 43 und 184 Teilnehmenden pro Jahr.
Abb. 1: Anzahl teilnehmender Personengruppen, die den Fragebogen abgaben
Fragenkategorien
Die 3 Kategorien des Fragebogens „Dozent & Didaktik“, „Überforderung“ sowie „Materialien“ wurden anhand der eingangs beschriebenen 7-stufigen Bewertungsskala wie folgt bewertet:
Die Bewertung von „Dozent & Didaktik“ ergab einen Mittelwert von 6,1 Punkten (95 %-Konfidenzintervall [6][10;6][20]). Der Wert bewegte sich im genannten Zeitraum zwischen 5,8 [5][70;5][96] und 6,3 Punkten [6][17;6][36] (Abbildung 2).
Abb. 2: Bewertung nach den Kategorien des Fragebogens
Die Bewertung der Kategorie „Überforderung“ liegt auf derselben Skala bei 1,8 [1][75;1][90] Punkten. Von 2019 bis 2023 lagen die Jahreswerte zwischen 1,7 [1][52;1][94] und 2,0 Punkten [1][76;2][18] (Abbildung 2). Die niedrigen Zahlenwerte sind hierbei als positiv zu bewerten.
Die verwendeten „Materialien“ wurden mit 6,2 Punkten [6][09;6][22] bewertet. Die Werte lagen zwischen 5,8 Punkten [5][67;5][97] im Jahr 2022 und 6,3 Punkten in den Jahren 2019–2021 (Abbildung 2).
Der Mittelwert der Gesamtbewertung liegt bei 13,2 Punkten [13][07;13][32]. 2019 war der Mittelwert 13,3 Punkte [13][06;13][58], 2020 sank er auf 13,0 Punkte [12][69;13][36], lag 2021 bei 13,4 Punkten [13][14;13][64], sank 2022 auf 12,7 Punkte [12][42;13][02] und stieg 2023 auf 13,5 Punkte [13][24;13][70] (Abbildung 3).
Die aufgeführten Themenkomplexe „Patientenversorgung im Einsatz“, „Patientenversorgung im Inland“ und „Allgemeine Aspekte der Gesundheitsversorgung“ wurden wie folgt bewertet: „Patientenversorgung im Einsatz“ erhielt 2019–2023 Punktwerte zwischen 12,8 und 13,9. Der Themenkomplex „Patientenversorgung im Inland“ erhielt im genannten Zeitraum zwischen 12,6 bis 13,5 Punkte. Der Themenkomplex „Allgemeine Aspekte der Gesundheitsversorgung“ im gleichen Zeitraum 12,0 bis 13,6 Punkte.
Die Weiterempfehlungsquote liegt im Durchschnitt bei 92,6 %. 2019 erreichte die Weiterempfehlungsquote einen Wert von 87,6 %, verbesserte sich 2020 auf 94,3 %, lag 2021 bei 93,8 %, reduzierte sich 2022 auf 90,1 %. 2023 erreichte sie einen Wert von 97,9 % (Abbildung 3).
Abb. 3: Gesamtbewertung und Weiterempfehlung
Diskussion
Im März 2020 wurde die universitäre Präsenzlehre in Mecklenburg-Vorpommern ausgesetzt. Um den Lehrbetrieb weiterhin zu gewährleisten, war es unabdingbar, die Lehre an den Hochschulen unter Zeitdruck zu digitalisieren. Auch das Format der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ wurde in ein Live-Webinar modifiziert.
„Während vor der Corona-Krise gerade einmal 12 Prozent der durchgeführten Lehrveranstaltungen in einem digitalen Format stattfanden, waren es im Sommersemester 2020 bereits 91 Prozent. Laut 89 Prozent der befragten Lehrenden erfolgte die Umstellung innerhalb von nur 30 Tagen. 54 Prozent gaben sogar an, dass die Umstellung innerhalb von nur 14 Tagen bewerkstelligt werden konnte“ [5].
Für die Teilnehmenden und Dozierenden wurde durch diesen Digitalisierungsschub eine ortsunabhängige Teilnahme möglich. Dies wirkte sich mit der Umstellung positiv auf die Reichweite und die Teilnehmendenzahl aus. Diese hat sich seit 2019 mit 203 Teilnehmenden bis zum Sommersemester 2023 mit 588 Teilnehmenden nahezu verdreifacht. Durch die ortsunabhängige Teilnahme entfallen für die meisten Teilnehmenden die Reisezeiten. Die Teilnahme an dem Live-Webinar ist für örtlich und zeitlich gebundene Teilnehmende eine Option, die sich in der gestiegenen Teilnehmendenzahl widerspiegelt.
“…digitale Angebote deutlich inklusiver sein, da sie Menschen mit den verschiedensten Lebensmodellen entgegenkommen. Studierende sind nicht mehr zwangsläufig verpflichtet, in der Universitätsstadt zu leben oder lange zu pendeln, sondern können von überall an der Videokonferenz teilnehmen. Studium, Beruf und Kinderbetreuung lassen sich so besser vereinbaren. Nicht zuletzt kann dadurch für Studierende mit körperlichen, psychischen oder emotionalen Beeinträchtigungen die Teilhabe an der universitären Lehre erleichtert werden.“ [2].
Mit der Digitalisierung der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ im Jahr 2020 wurde die Evaluation in das Webkonferenzsystem integriert. Die Rücklaufquote der Fragebögen war 2019 in Papierform mit 87,2 % am höchsten. Mit der ersten elektronischen Erhebung 2020 sank sie auf 19,9 % bei gleichzeitigem deutlichem Anstieg der Teilnehmendenzahl und stieg in den Jahren 2021 und 2022 auf 44,9 % und 44,6 %, um 2023 auf 32,7 % zu sinken. Die Rücklaufquote von Präsenzveranstaltungen ist allgemein höher.
„An Online-Erhebungen nehmen weniger Studierende teil (in einer deutschen Untersuchung: 38 % vs. 81 % schriftlich)“ [3].
Dementsprechend werden die Rücklaufquoten für in Präsenz erfasste Fragebögen wie auch die ab 2021 online erhobenen Fragebögen im Vergleich gut bis sehr gut bewertet. Nach der anschließenden Auswertung der Fragebögen erfolgt die Rückmeldung an die Referierenden. Das zeitnahe gezielte Feedback wird dankbar angenommen. Es ermöglicht den Dozierenden, die eigene Vorlesung zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die weitere Optimierung der Vorlesung trägt zur Qualitätssteigerung der Vorlesungsreihe im jeweils nächsten Sommersemester bei.
Wie die Auswertung der Fragebögen zeigt, ist die Zahl der Ärzte und Ärztinnen, die sich an der Evaluation der Vorlesung beteiligen, mit den Jahren angestiegen. Dies kann auf einer höheren Teilnehmerzahl von Ärzten und Ärztinnen an der Vorlesungsreihe beruhen und ein Grund für die steigende Zahl der Gesamtheit der Teilnehmenden sein. Die jährliche Ankündigung der Vorlesungsreihe als zertifizierte Fortbildung im Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern in den Monaten März bis Juli könnte zur vermehrten Teilnahme unter der Ärzteschaft beigetragen haben.
Die konstant hohe Gesamtbewertung in allen Themenkomplexen und von allen Personengruppen mit 13,2 Punkten (Mittelwert) auf der Skala 1–15 sowie die sehr hohe Weiterempfehlungsquote zeugen von hoher Zufriedenheit der Teilnehmenden. Die Qualität der Vorlesungsreihe profitiert von den Dozierenden, die die Vorlesungen halten und hochwertige Inhalte kompetent vermitteln. Die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit diesen Vorlesungen spiegelt sich in der gestiegenen Weiterempfehlungsquote wieder.
Betrachtet man die Werte des Sommersemesters 2023 mit der bislang höchsten Teilnehmendenzahl von 588, der bislang höchsten Gesamtbewertung von 13,5 Punkten und der Weiterempfehlungsquote von 97,9 % zeugt dies von einer gut angenommenen und geschätzten Veranstaltung.
Schlussfolgerungen
Das Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg bietet mit der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ – aus einer Regionalen Sanitätsdienstlichen Einrichtung heraus – einen wertvollen Beitrag sowohl zur universitären Lehre und ärztlichen Fortbildung als auch zur Wahrnehmung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, vor allem in den regionalen zivil-fachlichen Netzwerken.
Gleichzeitig bietet diese Vorlesungsreihe die Möglichkeit, auch als Plattform für den Erwerb von Kompetenzen in der akademischen Lehre zu dienen. Die durchweg sehr positiven Evaluationsergebnisse bestätigen eindrucksvoll das hohe fachliche Niveau dieser Vorlesungsreihe und liefern auch einen Beitrag zum wissenschaftlichen Potenzial in den Regionalen Sanitätseinrichtungen.
Um weitere potenzielle Hörerschaft über die Vorlesungsreihe zu informieren, wäre die Publikation der Vorlesungsreihe in weiteren Fachmedien und Fachportalen eine Option.
Die Auswertung der Fragebögen könnte zukünftig einmal jährlich allen Teilnehmenden zur Verfügung gestellt werden, um die Transparenz zu erhöhen und Maßnahmen und Schlussfolgerungen zu kommunizieren. Auf diese Weise kann auch die Akzeptanz der Evaluation steigen und die Rücklaufquote positiv beeinflusst werden. Die Evaluationsergebnisse bestätigen die aufgezeigten Vorteile der digitalen Variante der Vorlesung, so dass die Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ auch in Zukunft als Live-Webinar stattfinden wird.
Die regelmäßige Teilnahme an der Vorlesungsreihe ermöglicht es Ärzten und Ärztinnen, Zahnärzten und Zahnärztinnen sowie Pharmazeuten und Pharmazeutinnen einen wesentlichen Teil der vorgeschriebenen jährlichen Fortbildungspunkte zu erlangen.
Die angebotene Vorlesungsreihe wurde somit erfolgreich im Medizinstudium an der Universitätsmedizin Rostock und überregional im Bereich der ärztlichen Fortbildung etabliert.
Literatur
- Bülow-Schramm M: Qualitätsmanagement in Bildungseinrichtungen. Münster: Waxmann Verlag GmbH, 2006.
- Gregor F, Heying M, Neumann A et al: Präsenz. Online. Hybrid. In: Frings A, Hensel-Grobe M, Pöppinghege R, Seidl T (Hrsg.): Kleine Reihe Hochschuldidaktik. Frankfurt/M.: Wochenschau Verlag, 1980.
- Meinefeld W, zit n Rindermann H: Lehrveranstaltungsevaluation an Hochschulen. In: Großmann D., Wolbring T (Hrsg.): Evaluation von Studium und Lehre Wiesbaden: Springer Fachmedien, 2016, 235.
- Thielsch MT, Hirschfeld G: Münsteraner Fragebogen zur Evaluation von Vorlesungen. , letzter Aufruf 20. August 2023. mehr lesen
- Winde M, Werner SD, Gumbmann B, Hieronimus S: Hochschulen, Corona und jetzt? Wie Hochschulen vom Krisenmodus zu neuen Lehrstrategien für die digitale Welt gelangen. Diskussionspapier, Stifterverband für die deutsche Wissenschaft, 2020. mehr lesen
Danksagung
Ein herzlicher Dank gilt allen Dozierenden der Vorlesungsreihe. Die Vorlesungsreihe lebt von Ihren Vorträgen und Ihrer Unterstützung.
Manuskriptdaten
Zitierweise
Schröter M, Schmidt K, Emser T, Dierich A: Evaluation der Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Aspekte der Wehr- und Einsatzmedizin“ an der Universitätsmedizin Rostock. WMM 2023; 67(10-11): 404-410.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-212
Für die Verfasser
Flottillenarzt Marika Schröter
Sanitätsunterstützungszentrum Neubrandenburg
Qualitätsmanagement
Weg am Hang 35, 17033 Neubrandenburg
E-Mail: marikaschroeter@bundeswehr.org
Manuscript Data
Citation
Schröter M, Schmidt K, Emser T, Dierich A: Evaluation of the Lecture Series “Interdisciplinary Aspects of Military and Field Medicine” at Universitätsmedizin Rostock. WMM 2023; 67(10-11): 404-410.
DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-212
For the Authors
Commander (Navy MC) Marika Schröter, MD
Major Medical Clinic Neubrandenburg
Medical Quality Management
Weg am Hang 35, D-17033 Neubrandenburg
E-Mail: marikaschroeter@bundeswehr.org