IN MEMORIAM
Admiraralarzt a. D. Dr. med. Klaus-Theodor Fliedner
Am 12. Oktober 2022 verstarb Admiralarzt a. D. Dr. Klaus-Theodor Fliedner, ehemaliger Admiralarzt der Marine, im Alter von 86 Jahren in Bad Honnef. Geboren wurde er 1935 in Köln; er war verheiratet und hatte vier Kinder.
Fliedner kam während des zweiten Weltkriegs in der Kinderlandverschickung von Münster in Westfalen zwei Jahre nach Oberbayern und bis 1944 nach Liegnitz/Niederschlesien. Nach Kriegsende kehrte er zurück nach Westfalen und besuchte ein Gymnasium in Wuppertal, wo er 1956 sein Abitur absolvierte. Anschließend studierte er Humanmedizin an den Universitäten Münster, Frankfurt und zum Schluss in Bonn. Nach einer zweijährigen Zeit als Medizinalassistent in Dinslaken und Duisburg-Hamborn erhielt Fliedner 1964 seine Approbation als Arzt und trat 1965 seinen Dienst bei der Bundeswehr als Stabsarzt an. Es folgte ein Einweisungslehrgang an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München. In seiner ersten Verwendung war er als Truppenarzt im Marinestützpunktkommando in Wilhelmshaven tätig. Im Anschluss wurde er Chef der Sanitätsstaffel des Marineausbildungsbataillons in Glückstadt. Während dieser Zeit konnte er im September 1967 seine Promotion an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn abschließen. Auf seinen eigenen dringenden Wunsch hin folgten zwei Bordverwendungen als Schiffsarzt auf dem Segelschulschiff Gorch Fock (April 1968 bis Juni 1969) und auf dem Zerstörer Mölders (Juli 1969 bis September 1970). In dieser Zeit wurde er zum Oberstabsarzt befördert.
Nach seiner Zeit als Schiffsarzt wurde er trotz seiner Passion für die See 1970 nicht ganz freiwillig Hörsaalleiter an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München und unterrichtete und betreute dort junge Sanitätsoffiziere. Mit seiner Beförderung zum Flottillenarzt wechselte er in das Bundesministerium der Verteidigung und war hier fünf Jahre beratend als Referent für Sanitätsoffiziere der Marine und der Veterinärmedizin sowie noch zwei weitere Jahre als Referent für Presse/Öffentlichkeitsarbeit und Sanitätsoffizieranwärter tätig. Am 1. April 1979 übernahm er nach einer kurzen klinischen Tätigkeit in Wuppertal die Leitung des Sanitätszentrums am Standort Bonn und wurde im September desselben Jahres zum Flottenarzt befördert. Nach zwei Jahren klinischer Verwendung übernahm er die Leitung der Abteilung II im Sanitätsamt der Bundeswehr von 1981 bis 1983 und kehrte anschließend als Kommandoarzt des Marineunterstützungskommandos nach Wilhelmshaven zurück. Dort wurde er 1984 stellvertretender Admiralarzt der Marine und danach, unter gleichzeitiger Beförderung zum Admiralarzt, zum Admiralarzt der Marine benannt. Von 1985 bis 1989 leitete er das Marineamt in Wilhelmshaven. Seine letzte Verwendung war die des Chefarztes des Bundeswehrzentralkrankenhauses in Koblenz. Von dieser herausfordernden Aufgabe wurde er am 26. März 1993 durch den damaligen Amtschef des Sanitätsamtes der Bundeswehr, Generalstabsarzt Dr. Grabarek, entbunden und in den Ruhestand verabschiedet.
Für seine besonderen Verdienste um den Sanitätsdienst der Bundeswehr wurde Admiralarzt a.D. Dr. Fliedner 1977 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 1983 mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber geehrt.
Admiralarzt a.D. Dr. Fliedner war ein fordernder und ideenreicher Mitstreiter im Sanitätsdienst der Bundeswehr, dessen Idealismus so manche Enttäuschung nicht völlig hat verhindern können. Dennoch fand er in seinem beruflichen Werdegang und Lebenswerk seine berufliche Erfüllung.
Mit seinem Tod haben wir einen überaus passionierten und engagierten Sanitätsoffizier, Marinearzt, Mitstreiter und Kameraden verloren.
Der Sanitätsdienst wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Generalarzt Dr. Jens Diehm
Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz
Kommandeur und Ärztlicher Direktor
IN MEMORIAM
Oberstveterinär a.D. Dr. Christian Raack
Nach 84 erfüllten Jahren ist die Erdenreise von Oberstveterinär a.D. Dr. Christian Raack am 13. November 2022 zu Ende gegangen. Wir trauern um unseren hochgeschätzten Kameraden und Kollegen.
Christian Raack wurde am 30. Mai 1938 in Senftenberg geboren und erhielt 1965 seine Approbation als Tierarzt. Zunächst war er in einer Großtierpraxis in Twedt (Kreis Schleswig) tätig. 1966 wechselte er an das Institut für Veterinär-Pharmakologie und -Toxikologie der FU Berlin, wo er 1967 promovierte. Anschließend durchlief er berufliche Stationen als Assistent in einer Großtierpraxis in Lensahn (Kreis Ostholstein) und als wissenschaftlicher Assistent an der Klinik für Tiergeburtshilfe und Klauentierkrankheiten der FU Berlin.
Mit dem Eintritt in die Bundeswehr begann am 3. Mai 1971 sein militärischer Werdegang beim Wehrbereichskommando (WBK) III in Düsseldorf. Bereits nach kurzer Zeit, am 12. Juli 1972, erfolgte die Ernennung zum Berufssoldaten. Dr. Raack erhielt 1973 den Befähigungsnachweis für die Anstellung als beamteter Tierarzt vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt von Baden-Württemberg (sogenanntes Kreisexamen) und wurde noch im selben Jahr zum Oberstabsveterinär befördert. Am 28. Februar 1975 wurde ihm die Bezeichnung Fachtierarzt für Lebensmittelhygiene zuerkannt. Kurz nach der Ernennung zum Dezernatsleiter und Wehrbereichsveterinär wurde Dr. Raack 1979 zum Oberfeldveterinär befördert.
1985 wurde er an das Heeresamt in Köln versetzt, wo er im Dezernat Wehrmedizin, Hygiene, Arbeitsmedizin, Veterinärwesen tätig war. Mit der Ernennung zum Leiter des neu geschaffenen Dezernats Veterinärwesen und Medizinischer B-Schutz wurde er 1989 Leitender Veterinär des Heeres. Nach einer kurzen Verwendung im Wehrbereichskommando III folgte 1993 eine erneute Versetzung zum Heeresamt, wo er bis 1995 Dezernatsleiter und Leitender Veterinär des Heeres war. 1994 erfolgte die Anerkennung als Fachtierarzt für öffentliches Veterinärwesen. Dr. Raack wurde in seiner Funktion als Leitender Veterinär des Heeres 1995 zum Heeresunterstützungskommando versetzt, dort zum Oberstveterinär befördert und trat 1998 in den wohlverdienten Ruhestand ein.
Auch standespolitisch engagierte sich Dr. Raack sehr. Er war von 1989 bis 1993 stellvertretender Vorsitzender der Gemeinschaft der Sanitätsoffiziere Veterinär der Bundeswehr. Danach war er Vorsitzender des Bundes Deutscher Veterinäroffiziere von 1995 bis zu dessen Integration in die Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie im Jahr 2000.
Dr. Raack zeichnete sich nicht nur durch seine herausragende wehrveterinärmedizinische Kompetenz, sondern auch durch sein historisches Interesse auf diesem Fachgebiet aus. Mit ihm verlässt uns ein hilfsbereiter, zuverlässiger, liebenswürdiger und sehr einfühlsamer Kamerad und Kollege. Seine Entscheidungen waren auf fachlich fundierter und manchmal „politisch erforderlicher“ Grundlage vor dem Hintergrund einer breiten Allgemeinbildung sorgsam abgewogen und wurden häufig vor dem endgültigen Beschluss im Kreis vertrauter Kollegen beraten.
Er war ein unaufdringlicher, ruhiger und bescheidener Mensch, der sehr gut zuhören konnte und der seinen Gesprächs- und Diskussionspartnern stets mit Toleranz und größtem Respekt gegenübertrat. Aufgrund seiner besonderen Persönlichkeit war er im Kameraden- und Kollegenkreis ausgesprochen beliebt und geschätzt.
Eine Delegation des Sanitätsdienstes der Bundeswehr begleitete Oberstveterinär a. D. Dr. Raack am 1. Dezember 2022 auf seinem letzten Weg.
Alle, die ihn kannten und schätzten, trauern mit seiner Familie und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Vor allem die Sanitätsoffiziere Veterinär der Bundeswehr werden ihn als vorbildlichen Offizier, Tierarzt und Kameraden in Erinnerung behalten.
Für die Gemeinschaft der Sanitätsoffiziere Veterinär der Bundeswehr
Oberstveterinär Dr. Schulenburg, Oberfeldveterinär
Dr. Fröhlich, Oberstabsveterinär Dr. Lucas
Redaktion: Generalarzt a. D. Prof. Dr. med. Horst Peter Becker, MBA, Scharnhorststr. 4b, D-10115 Berlin, Mobil +49 171 215 0901, E-Mail: hpbecker@beta-publishing.com
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