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Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen in den Streitkräften

Eating, Weight and Body Image Disorders in the Armed Forces

Hubertus Himmericha,b, Inga Schalinskic, Natalie Nolepab,d, Gerd-Dieter Willmundb, Peter Lutz Zimmermanne

a King’s College London, Centre for Research in Eating and Weight ­Disorders (CREW)

b Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychotraumatologie

c Universität der Bundeswehr München, Institut für Psychologie

d MSB Medical School Berlin

e Bundesministerium der Verteidigung, Berlin

Zusammenfassung

Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen sind im militärischen Kontext relevant, da sie nicht nur die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten betreffen, sondern auch die Einsatz- und Rekrutierfähigkeit beeinflussen. Diese narrative Übersichtsarbeit fasst wesentliche nationale und internationale Aspekte dieser Thematik zusammen.Soldatinnen sind eher von Essstörungen oder einer körperdysmorphen Störung mit Gewichts- und Figurproblemen betroffen, während männliche Soldaten stärker zu Adipositas und Muskeldysmorphie neigen. Die hohe Adipositasprävalenz in der Bevölkerung erschwert die Rekrutierung und führt dazu, dass viele Soldaten und Soldatinnen zunächst abnehmen, um die Musterung zu bestehen, danach jedoch unter einem Jojo-Effekt mit erneuter Gewichtszunahme leiden. Militärspezifische Risikofaktoren für Ess- und Gewichtsstörungen umfassen Versetzungen und lange Pendelwege, begrenzte Auswahl an Nahrungsmitteln, eingeschränkte Möglichkeiten zur körperlichen Aktivität bei Einsätzen (z. B. bei der Marine), Stress, Traumaexposition und posttraumatische Belastungsstörung.

Arbeitsmedizinische Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Ess- und Gewichtsstörungen umfassen Früherkennung, Entstigmatisierung und Förderung eines gesunden Maßes an körperlicher Aktivität. Führungskräfte können dabei durch ihre Vorbildfunktion einen wichtigen Beitrag leisten, beispielsweise indem sie eine gesunde Lebensweise vorleben, körperliche Aktivität im Arbeitsalltag aktiv unterstützen und zur Entstigmatisierung beitragen.

Aktuell fehlen randomisierte und kontrollierte Studien (RCTs) zur Behandlung von Essstörungen, körperdysmorpher Störung und Muskeldysmorphie im militärischen Kontext. RCTs zur Behandlung der Adipositas in den Streitkräften legen die Wirksamkeit von körperlicher Aktivität, Diätberatung, kognitiver Verhaltenstherapie und strukturiertem Monitoring von Körpergewicht, Bauchumfang und Körperzusammensetzung nahe.

Schlüsselwörter: Essstörungen, Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung, Adipositas, körperdysmorphe Störung, Streitkräfte

Summary

From a military perspective, eating, weight, and body image disorders are highly relevant as they affect health, operational capability, and recruitment of military personnel. This narrative review summarizes the national and international aspects of this topic. Female soldiers are more likely to suffer from eating disorders or body dysmorphic disorder with weight and shape problems. In contrast, male soldiers are more prone to obesity and muscle dysmorphia. The high prevalence of obesity in the general population leads to recruitment problems. If soldiers lose weight to pass the initial medical examination, weight cycling and weight gain often follow. Military-specific risk factors for eating and weight disorders include deployment and commuting, limitations in food choices and physical activity during deployments (e. g., in the Navy), stress, trauma, and post-traumatic stress disorder.

Occupational health measures against eating and weight disorders include early detection, destigmatization, and promotion of a healthy level of physical activity. The role model function of military leaders can contribute significantly to the latter.There are currently no published randomized controlled trials (RCTs) for the treatment of eating disorders, body dysmorphic disorder, and muscle dysmorphia in the military. RCTs for the treatment of obesity in the armed forces suggest the effectiveness of physical activity, dietary counseling, cognitive behavioral therapy, and structured monitoring of body weight, waist circumference, and body composition.

Key Words: eating disorders; anorexia nervosa; bulimia nervosa; binge eating disorder; obesity; body dysmorphic disorder; armed forces

Ziel der Übersichtsarbeit

Die Prävalenz von Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen nimmt weltweit zu [15]. Auch Angehörige der Streitkräfte sind davon betroffen. In dieser Übersichtsarbeit beleuchten wir die Symptome und die Relevanz dieser Erkrankungen für den militärischen Kontext. Da die Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen überlappende Symptome haben und ähnliche therapeutische Ansätze erfordern, werden sie hier gemeinsam betrachtet. Darüber hinaus stellen wir aktuelle Interventionen und Fortschritte in der Forschung und Behandlung vor.

Krankheitsbilder

Essstörungen

Zu den Essstörungen gehören die Anorexia nervosa (AN), die Bulimia nervosa (BN), die Binge-Eating-Störung (BES), die vermeidend/restriktive Essstörung (englisch: Avoidant Restrictive Food Intake Disorder), Pica1 und die Ruminationsstörung [1][48]. Allerdings gibt es bislang kaum nennenswerte Forschung zur vermeidend/restriktiven Essstörung, Pica und Ruminationsstörung im militärischen Kontext.

Die AN zeichnet sich durch ein deutlich zu niedriges Körpergewicht, eine starke Angst vor Gewichtszunahme und eine gestörte Körperwahrnehmung aus. Letzteres bedeutet, dass Patientinnen und Patienten sich selbst als übergewichtig empfinden, obwohl sie untergewichtig sind. Zu den Symptomen der BN gehören wiederkehrende Essattacken, kompensatorische Verhaltensweisen wie Erbrechen und die Einnahme von Abführmitteln sowie ein Selbstwertgefühl, das übermäßig von der eigenen Körperform und dem Körpergewicht abhängt. Bei der BES kommt es zu wiederkehrenden Essanfällen, jedoch ohne kompensatorische Maßnahmen zur Verhinderung einer Gewichtszunahme [1][48].

Innerhalb der Streitkräfte wurde die Prävalenz von Essstörungen bisher am intensivsten im US-Militär untersucht. Dort liegt sie bei Soldatinnen zwischen 5 bis 12 % und bei Soldaten zwischen 0,1 bis 9 %. Im Vergleich dazu liegt die Prävalenz in der Zivilbevölkerung der Vereinigten Staaten bei Frauen nur zwischen 0,9 und 4,9 % und bei Männern lediglich zwischen 0,3 und 4,0 % [5][45]. BN und BES scheinen dabei die häufigsten Essstörungen bei Militärangehörigen zu sein [16].

Das Risiko, eine Essstörung zu entwickeln, ist bei weiblichen Veteranen höher als bei aktiven Soldatinnen. ­Mögliche Ursachen sind spezielle Risikofaktoren wie kriegsbedingte Traumata, militärische Sexualtraumata, Partnerschaftsgewalt oder Stress im Anpassungsprozess an das zivile Leben [45]. Auch die Prävalenz von Essstörungssymptomen, bei denen noch nicht die vollständige Diagnose einer Essstörung gestellt werden kann, ist in den Streitkräften erhöht. Häufige Ess­störungssymptome im militärischen Kontext sind Essanfälle, Erbrechen und die Einnahme von Abführmitteln, Diätpillen und leistungssteigernden Medikamenten wie Amphet­aminen, bei denen Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust eine häufige Nebenwirkung sind [5][3][19].

Gibt es Hinweise auf das Vorliegen einer Essstörung, sollten diese schnellstmöglich abgeklärt werden. Für die Abschätzung des medizinischen Risikos bei Patientinnen und Patienten mit AN und BN kann die „Medical Emergencies in Eating Disorders (MEED)“-Checkliste verwendet werden [44]. Hierzu siehe Tabelle 1.

 

Tab. 1: MEED-Checkliste zur Beurteilung des medizinischen Risikos bei Patientinnen und Patienten mit AN und BN [44]: Jedes einzelne Item zeigt ein alarmierend erhöhtes medizinisches Risiko an.

Adipositas und Übergewicht

Die Adipositas ist durch eine übermäßige Fettansammlung im Körper gekennzeichnet, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Laut WHO-Definition liegt eine Adipositas vor, wenn der Body-Mass-Index (BMI) 30 kg/m² oder mehr beträgt. Als Übergewicht gilt ein BMI zwischen 25 und 30 kg/m² [48–50].

Die Adipositas gilt derzeit als die häufigste vermeidbare Todesursache. Weltweit sind mehr als 2,5 Milliarden Menschen übergewichtig und fast eine Milliarde adipös [50]. Prognosen zufolge wird die Zahl der übergewichtigen Menschen bis 2035 auf 4 Milliarden Menschen ansteigen, und jeder vierte Mensch weltweit (fast 2 Milliarden) wird einen BMI von 30 kg/m2 überschreiten und damit adipös sein [50]. Die gesundheitlichen Folgen der Adipositas betreffen das Herz-Kreislauf-, Atmungs-, Magen-Darm-, Muskel-Skelett- und Immunsystem [43].

Es ist schwierig, körperlich fitte Militärangehörige aus einer Bevölkerung mit einer hohen Prävalenz von Übergewicht und Adipositas zu rekrutieren. Zwischen 2003 und 2011 waren 36 % der männlichen und 30 % der weiblichen Bewerber für die Streitkräfte der USA über­gewichtig oder adipös, und etwa 17 % der medizinischen Ausschlussentscheidungen bei Bewerbern für das US-Militär waren auf eine Adipositas zurückzuführen [13][30].

Um nicht zu viele potenzielle Rekruten zu verlieren, wurden die BMI-Anforderungen gelockert oder es wurde den Bewerbern ein Abnehmprogramm nahegelegt [29]. Fitness- und Abnehmprogramme vor dem Eintritt in die Streitkräfte berücksichtigen jedoch nicht den Jojo-Effekt, der nach einer Gewichtsabnahme bei Menschen mit Adipositas häufig auftritt. Daher beginnt die erneute Gewichtszunahme oft schon kurz nach der Aufnahme ins Militär.

Zu den relevanten beruflichen Faktoren, die im militärischen Kontext zu Adipositas führen können, gehören Einsätze, Versetzungen, Pendelfahrten sowie Einschränkungen bei der Auswahl von Nahrungsmitteln und körperlicher Bewegung. Dies trifft besonders auf die Marine zu, wo der Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel und Getränke hoch und der Zugang zu frischen Lebensmitteln sowie zu körperlicher Betätigung begrenzt ist. Im militärischen Kontext kann auch Stress zu Adipositas und psychischen Erkrankungen führen, weshalb die Adipositas häufig mit Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Essanfällen einhergeht [19].

In einer deutschen Studie, an der Wissenschaftler aus dem Bundeswehrkrankenhaus Hamburg und dem Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr beteiligt waren, und die zwischen 2010 und 2022 eine Kohorte von etwa 85 000 Soldatinnen und Soldaten (5,4 % Frauen) analysierte, wurde festgestellt, dass der BMI mit der Dienstzeit deutlich anstieg. Die Prävalenz von Übergewicht stieg zwischen 2010 und 2022 von 33 % auf 40 % und die Prävalenz der Adipositas von 4 % auf 6 %. Bei Soldatinnen und Soldaten, die bis zu 2 Jahre bei der Bundeswehr verbrachten, stieg der BMI nur leicht von 23,4 auf 23,8 kg/m². Bei Soldatinnen und Soldaten, die zwischen 2 und 5 Jahren dienten, von 23,6 auf 24,9 kg/m², und bei Soldatinnen und Soldaten, die zwischen 5 und 12 Jahren dienten, von 23,5 auf 26,0 kg/m² [40].

Hinsichtlich des BMI-Anstiegs über die Zeit sei darauf hingewiesen, dass auch in der Allgemeinbevölkerung der BMI mit zunehmendem Lebensalter ansteigt, im Alter von 50 bis 70 Jahren sein Maximum erreicht und nach dem 70. Lebensjahr wieder abfällt [51].

In einer weiteren Studie dieser Arbeitsgruppe, welche Daten der obligatorischen militärischen Gesundheitsuntersuchungen aus den Jahren 2018 bis 2022 nutzte, wurde die Prävalenz der Adipositas bei etwa 43 000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr analysiert. Sie betrug in diesem Zeitraum etwa 18 %. Männliche Soldaten wiesen ein erhöhtes Risiko für eine Adipositas auf. Der Dienst in einer Kampfeinheit verringerte dahingegen das Risiko, adipös zu werden [41][42].

Die Adipositas führt zu körperlichen Fitness- und Gesundheitsproblemen, einem erhöhten Risiko für Muskel- und Skelettverletzungen und zu psychischen Problemen wie Depressionen, Angst, Substanz- und Alkoholmissbrauch [14]. Im militärischen Kontext wirkt sie sich aber auch negativ auf die Einsatzfähigkeit und das professionelle militärische Erscheinungsbild aus. So äußerte der damalige Generalinspekteur Harald Kujat bereits im Jahr 2002 zur Adipositas in den deutschen Streitkräften:

„Unabhängig von den Spätfolgen des Übergewichts für Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Bewegungsapparat leiden die Einsatzfähigkeit und das Ansehen der Bundeswehr“ (zitiert nach [39]).

In einer Studie wurde der Zusammenhang zwischen Adipositas und der Verwendungsfähigkeit von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für den Marsch sowie den Basis-Fitness-Test untersucht. Während nur 9 % der Gesamtgruppe als „nicht verwendungsfähig“ für den Marsch beurteilt wurden, lag der Anteil bei Soldatinnen und Soldaten mit Adipositas bei 16 %. Ebenso wurden 9,4 % der Gesamtgruppe für den Basis-Fitness-Test als „nicht verwendungsfähig“ eingestuft, während bei den Adipositas-betroffenen Soldatinnen und Soldaten etwa 20 % diese Beurteilung erhielten. Beide Zusammenhänge waren statistisch signifikant [47].

Körperdysmorphe Störung und Muskeldysmorphie

Die körperdysmorphe Störung (englisch: Body Dysmorphic Disorder) ist eine Körperwahrnehmungsstörung, die ähnliche Merkmale wie Essstörungen aufweist. Laut DSM-52 handelt es sich jedoch nicht um eine Ess- sondern eine Zwangsstörung [1]. Patientinnen und Patienten mit körperdysmorpher Störung beschäftigen sich stark mit vermeintlichen Mängeln oder Schönheitsfehlern, die für andere nicht wahrnehmbar sind oder geringfügig erscheinen. Zu den sich wiederholenden Verhaltensweisen der Betroffenen gehören häufiges Betrachten im Spiegel, übermäßige Körperhygiene und Strategien zur Verbesserung ihres Aussehens. Eine spezielle Form der körperdysmorphen Störung ist die Muskeldysmorphie. Diese ist durch die Sorge der Betroffenen gekennzeichnet, dass ihr Körper nicht ausreichend muskulös oder stark ist [1]. Die Muskeldysmorphie wird oft als männliches Äquivalent zur AN betrachtet, obwohl auch Männer an einer AN erkranken und Frauen an einer körperdysmorphen Störung leiden können.

Der Militärdienst erfordert ein hohes Maß an körperlicher Fitness, weshalb ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit auf das Körpergewicht und die Körperform gelegt wird. Männliche Militärangehörige haben vor allem ein erhöhtes Risiko für die Muskeldysmorphie und den Konsum von anabolen Medikamenten und Stimulanzien. Weibliche Militärangehörige haben dagegen eine höhere Prävalenz von körperdysmorpher Störung mit Gewichts- und Figurproblemen und gewichtskontrollierendem Verhalten [3].

Bei Soldatinnen und Soldaten sind eine Überbetonung von körperlichem Erscheinungsbild und Fitness sowie übermäßiger Sport als Mittel zur Stressbewältigung und zur Kompensation eines geringen Selbstwertgefühls oft Risikofaktoren, die bereits vor dem Eintritt in das Militär bestehen. Deshalb ist das militärische Umfeld wahrscheinlich eher als aufrechterhaltender und nicht als ursächlicher Faktor für eine körperdysmorphe Störung oder eine Muskeldysmorphie anzusehen [3].

RED-S-Syndrom

Eine unzureichende Energiezufuhr im Verhältnis zu einem hohen Energieverbrauch durch übermäßige körperliche Aktivität führt zu einer geringen Energieverfügbarkeit, und eine chronisch negative Energiebilanz kann bei Sportlern zu Gesundheitsschäden führen. Dieses Syndrom wurde 2014 vom Expertengremium des Internationalen Olympischen Komitees als relatives Energiedefizit im Sport (Relative Energy Deficiency in Sports, RED-S)-Syndrom eingeführt [31]. Die Folgen von RED-S sind gesundheitliche Konsequenzen und Leistungseinbrüche [10].

Beim RED-S-Syndrom hängt der Gewichtsverlust jedoch weder mit einem restriktiven Essverhalten wie bei der AN noch mit der Vermeidung bestimmter Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen wie bei der vermeidend/restriktiven Essstörung zusammen. Das RED-S-Syndrom wurde bislang nicht in das DSM-5 oder ICD-11 aufgenommen.

Militärangehörige erleben während ihres Trainings oder während ihrer Einsätze Phasen mit einem erheblichen Energiedefizit, was sich auf die endokrine und metabolische Funktion, die Menstruation, die Knochengesundheit, die Immunfunktion, die Magen-Darm-Gesundheit, die Stimmung sowie die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit auswirken kann [34].

Allgemeine und militärische Risikofaktoren

Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit gelten als bedeutende Risikofaktoren für Essstörungen und Adipositas [2][37]. Bei Personen mit Essstörungen und Adipositas sind solche belastenden Kindheitserfahrungen auch mit einem höheren Risiko für weitere psychiatrische Erkrankungen assoziiert [4]. Studien deuten darauf hin, dass belastende Kindheitserfahrungen bei Militärangehörigen zu verminderter Lebensqualität, erhöhter Suizidalität, vermindertem Wohlbefinden und einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Essstörungen, Adipositas und posttraumatischer Belastungsstörung führen [24].

Eine posttraumatische Belastungsstörung ist auch ein bekannter Risikofaktor für die Adipositas [36]. Interessanterweise ist die posttraumatische Belastungsstörung mit strukturellen und funktionellen Veränderungen in Gehirnbereichen wie dem präfrontalen Kortex, dem Hypothalamus, der Amygdala und dem Hippocampus verbunden. Diese Gehirnbereiche sind auch mit der Entwicklung von Essstörungen und Adipositas assoziiert [19], was auf eine gemeinsame Vulnerabilität hinweist.

Des Weiteren gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die Risikofaktoren darstellen, zum Beispiel die Einnahme leistungssteigernder und das Aussehen verbessernder Medikamente oder die Verwendung von Abführmitteln oder Diuretika [3].

Berufliche Risikofaktoren sind fehlende Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung bei Militärangehörigen, insbesondere bei solchen, die Büroarbeit verrichten oder bei Matrosen auf Schiffen, sowie der eingeschränkte Zugang zu frischen Lebensmitteln bei Einsätzen oder langes Pendeln und häufige Umzüge [19].

Die Abbildung 1 fasst die genannten Risikofaktoren für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen in den Streitkräften zusammen.

Abb. 1: Risiken für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen in den Streitkräften.

Arbeitsmedizinische Maßnahmen

Bei der Prävention und Früherkennung können arbeitsmedizinische Maßnahmen helfen. Bei den regelmäßigen medizinischen Untersuchungen sollte überprüft werden, ob Hinweise auf Essstörungen oder das Vorliegen einer Adipositas bestehen. Anamnestische Hinweise sind Erbrechen und Laxanzienmissbrauch sowie eine übermäßige oder nicht ausreichende körperliche Aktivität. Bei medizinischen Routineuntersuchungen sollten Körpergewicht, Körpergröße, Puls, Blutdruck, Bauch- und Hüftumfang gemessen werden. Bei Laboruntersuchungen können niedrige Kaliumwerte auf Erbrechen, Laxanzien- bzw. Diuretikamissbrauch oder übermäßigen Sport hindeuten, während niedrige Leukozytenzahlen typische Folgen eines restriktiven Essverhaltens mit Mangelernährung bei der AN darstellen [23]. Erhöhte Leberwerte und Veränderungen metabolischer Parameter sind für eine Adipositas typisch.

Es sollte eine Reduktion der Gewichtsstigmatisierung erfolgen, damit die Probleme akzeptiert werden und Veränderungen im Arbeitsumfeld geschaffen werden können [35]. Dazu gehört auch ein gesundes Maß an körperlicher Aktivität [11][19].

Dienstsport, Betriebliches Gesundheitsmanagement und militärische Führung

In der Bundeswehr ist Sport während und außerhalb der Arbeitszeit erwünscht. Mit Dienstsport und dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) existieren Möglichkeiten zum Erhalt und zur Förderung der körperlichen Gesundheit [6]. Soldatinnen und Soldaten können mindestens vier Trainingseinheiten pro Woche Dienstsport treiben [7].

Die Bundeswehr bietet seit der Einführung des BGM allen Bundeswehrangehörigen zudem die Möglichkeit, bis zu zwei Stunden pro Woche an gesundheitsförderlichen Maßnahmen während der Dienstzeit teilzunehmen. Diese reichen von Bewegungsangeboten bis zu Ernährungs-, Sucht- und Stressbewältigungsseminaren [9].

Führungskräfte, die selbst körperlich aktiv sind, können Vorbild für unterstellte Soldatinnen und Soldaten sein und andere zu einem hohen Maß an körperlicher Fitness motivieren [28]. Führungskräfte sollten körperliche Aktivität im Arbeitsalltag unterstützen und zur Entstigmatisierung beitragen.

Im Jahr 2011 wurde in der Bundeswehr die Gesundheits- und Fitnessinitiative (GFI) eingeführt. Diese wurde an einer Bundeswehrdienststelle mit 1 010 Mitarbeitenden, die überwiegend Schreibtischtätigkeiten ausübten, über 12 Monate durchgeführt [25]. Das Programm umfasste neben Dienstsport und BGM-Maßnahmen auch Angebote für Sportkurse, Ernährungsberatung, Wissensvermittlung und medizinische Gesundheits- und Fitnessuntersuchungen. Zu Beginn der GFI nahmen 490 der eingeladenen 1.010 Mitarbeiter (48,5 %) teil. Bei Studienende, das war nach einem Jahr, betrug die Teilnehmerzahl nur noch 180 Personen (17,8 %). Die Studienteilnehmenden berichteten von positiven Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Gesundheitsbewusstsein, ihre Leistungsfähigkeit, ihr Wohlbefinden, ihr Stressempfinden sowie ihr Bewegungs- und Ernährungsverhalten. Trotz guter Rahmenbedingungen und eines großen Personalaufwands wurde in dieser Modellstudie also keine nachhaltige und umfassende Mitarbeitertbeteiligung erzielt [25].

Behandlungsmaßnahmen

Behandlung der Essstörungen

Trotz der hohen Relevanz dieser Störungen existieren bislang keine randomisierten und kontrollierten Behandlungsstudien (RCTs) für Essstörungen in den Streitkräften. Die generellen Behandlungselemente umfassen Psychoedukation und Selbsthilfe. Für die Behandlung der AN, BN und BES sind Ernährungsrehabilitation, Monitoring der körperlichen Gesundheit und Psychotherapie von zentraler Bedeutung. In bestimmten Fällen kann auch eine pharmakologische Behandlung erwogen werden [18][33]. Für spezifische pharmakologische Empfehlungen wird auf die Leitlinie der World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP) für Essstörungen verwiesen [21].

Für die Zukunft wird erwartet, dass Neuromodulation, innovative Psychopharmakologie zur Unterstützung der Psychotherapie sowie Mikrobiom-basierte Therapien eine zentrale und zunehmend bedeutende Rolle in der Essstörungsbehandlung einnehmen werden [20]. Zusätzlich kann die Diagnostik von Risikofaktoren, sowohl allgemein als auch militärspezifisch, dazu beitragen, Behandlungsansätze zu personalisieren und zur Entwicklung neuer Behandlungsansätze beitragen.

Behandlung von Adipositas und Übergewicht

Im Gegensatz zu den Essstörungen existieren für die Behandlung der Adipositas in den Streitkräften RCTs, auf deren Grundlage Gravina et al. eine Metaanalyse durchführen konnten [17]. Basierend auf dieser Metaanalyse können körperliche Aktivität, Ernährungsberatung, kognitive Verhaltenstherapie und strukturiertes Monitoring von Körpergewicht, Bauchumfang und Körperzusammensetzung für Militärangehörige mit Adipositas empfohlen werden [17].

In der Bundeswehr wird seit 2001 federführend am Sportmedizinischen Institut der Bundeswehr in Zusammenarbeit mit den Truppenärzten das Adipositas-Interventionsprogramm der Bundeswehr (AiPBw) angeboten [8][39]. Dieses ermöglicht zunächst eine Gewichtsreduktion mit anschließender Stabilisierungsphase. Eine retrospektive Kohortenstudie an 1 090 AiPBw-Teilnehmenden von 2001 bis 2011 zeigte eine signifikante Verbesserung von Körpergewicht, BMI, Taillenumfang, Blutdruck und Ergometrieleistung. Der mittlere BMI der Teilnehmer war 33, ± 4,8 kg/m². Nach 12 Monaten zeigten die Teilnehmenden eine statistisch signifikante Gewichtsreduktion von 3,5 ± 5,8 kg und einen Anstieg der körperlichen Leistungsfähigkeit. Ob diese Gewichtsreduktion auch klinisch signifikant ist, war für die Wissenschaftler fraglich. Die Abbrecherquote war hoch. Nur 63,7 % der Teilnehmenden waren nach 6 Monaten, 43,0 % nach 12 Monaten, 32,2 % nach 18 Monaten und 19,6 % nach 24 Monaten noch im Programm [38].

In Zukunft werden die Glucagon-Like Peptide-1 (GLP-1)-Rezeptoragonisten (z. B. Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid) voraussichtlich eine zentrale Rolle in der Behandlung der Adipositas sowie der damit assoziierten psychischen und körperlichen Erkrankungen einnehmen [22].

Bei Versagen von psychotherapeutischen und pharmakologischen Interventionen können bariatrisch-chirurgische Therapien in Erwägung gezogen werden. Innerhalb der Bundeswehr bietet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Berlin eine bariatrische Sprechstunde an. Weitere Fachuntersuchungsstellen für Adipositas finden sich in den Abteilungen für Innere Medizin der Bundeswehrkrankenhäuser Berlin, Hamburg, Koblenz, Ulm und Westerstede.

Behandlung von körperdysmorpher Störung, ­Muskeldysmorphie und RED-S

Zur Behandlung der körperdysmorphen Störung und der Muskeldysmorphie liegen keine RCTs in militärischen Populationen vor. Allgemein wird eine kognitive Verhaltenstherapie empfohlen, die eine kognitive Umstrukturierung dysfunktionaler perfektionistischer und egosyntonischer Überzeugungen umfasst, sowie dialektische Verhaltenstechniken und eine Behandlung mit selektiven Serotoninrückaufnahmehemmern (SSRIs) [12].

Die Behandlung des RED-S-Syndroms umfasst das Monitoring der körperlichen Gesundheit sowie die Etablierung einer gesunden Ernährung und angemessene körperliche Aktivität [10]. Für das medizinische Management steht das RED-S Clinical Assessment Tool [32] zur Verfügung. Dieses Instrument müsste jedoch für den militärischen Kontext angepasst werden, da Training und Einsatz hier nicht wie im Leistungssport aus klar definierten Einheiten körperlicher Aktivität bestehen [46].

Tabelle 2 gibt einen Überblick zur Behandlung der Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen.

 

Tab. 2: Checkliste zur Behandlung der Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen in der deutschen Bundeswehr. Details siehe Text.

Diskussion

Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen in den Streitkräften wie Essstörungen, Adipositas, körperdysmorphe Störung, Muskeldysmorphie und RED-S-Syndrom sind aufgrund epidemiologischer, psychosozialer, verhaltensbezogener und beruflicher Faktoren ein wachsendes Problem innerhalb der Streitkräfte. Im Militär gab es bisher nur RCTs zur Adipositas, nicht aber zu den anderen hier beschriebenen Störungen.

Unser Übersichtsartikel fokussierte sich auf die aktiven Streitkräfte. Bei Veteranen bestehen allerdings im Hinblick auf Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen noch größere Probleme [26][27]. Trotz verschiedener Initiativen (Dienstsport, BGM, AiPBw, GFI) steigt die Adipositasprävalenz in der Bundeswehr [41][42]. Dies könnte dafür sprechen, dass die derzeitig verfügbaren Präventionsinstrumente für eine effektive Gesundheits- und Fitnessförderung nicht ausreichen [25], was vor dem Hintergrund einer zunehmenden Wichtigkeit der Einsatzfähigkeit der Bundeswehr zur Landes- und Bündnis­verteidigung besorgniserregend ist. Unzureichende ­Gesundheitsförderung und Behandlung von Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen im militärischen Kontext könnten langfristig sowohl die körperliche Leistungsfähigkeit als auch die Einsatzbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten beeinträchtigen, was negative Auswirkungen auf die Verteidigungsfähigkeit und das Image der Bundeswehr haben könnte.

Interessenskonflikte

H.H. erhält einen finanziellen Beitrag zu seinem Gehalt vom National Institute for Health and Care Research (NIHR) Biomedical Research Centre (BRC) am South London und Maudsley NHS Foundation Trust (SLaM) und am King’s College London (KCL). Außerdem gibt er eine finanzielle Forschungsförderung durch das UK Medical Research Council (MRC) für eine doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Machbarkeitsstudie für die Therapie mit oralem Ketamin bei Patientinnen und Patienten mit AN und Depression an. Diese Studie wird im Mai 2025 beginnen. Alle anderen Autoren erklären keinen Interessenskonflikt.

Literatur

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  7. Bundesministerium der Verteidigung: A1–224/0–1 Sport und Körperliche Leistungsfähigkeit. Version 1.2 vom 02.11.2017. mehr lesen
  8. Bundesministerium der Verteidigung: Leitfaden Gewichtsabnahme und Steigerung körperlicher Leistungsfähigkeit – Das Handbuch zum “Adipositas-Interventionsprogramm Bw”. Fü San I 1, Bonn 2003, 3. Auflage
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1 PICA oder PICA-Syndrom: Essstörung, bei der Menschen Dinge zu sich nehmen, die ungenießbar sind (z. B. Nägel, Holz), als ungenießbar gelten oder als ekelerregend angesehen werden.

2 DSM-5 ist die Abkürzung für die fünfte Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. Das DSM-5 ist das dominierende psychiatrische Klassifikationssystem in den USA und spielt dort eine zentrale Rolle bei der Definition von psychischen Erkrankungen.

Manuskriptdaten

Zitierweise

Himmerich H, Schalinski I, Nolepa N, Willmund GD, Zimmermann PL: Ess-, Gewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen in den Streitkräften. WMM 2025; 69(4): 161-168.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-440

Für die Verfasser

Oberfeldarzt d. R. Prof. Dr. med. Hubertus Himmerich

Centre for Research in Eating and Weight Disorders (CREW)

Department of Psychological Medicine

Institute of Psychiatry, Psychology & Neuroscience

King’s College London

16 De Crespigny Park, London SE5 8AB, UK

E-Mail: hubertus.himmerich@kcl.ac.uk

Manuscript Data

Citation

Himmerich H, Schalinski I, Nolepa N, Willmund GD, Zimmermann PL: [Eating, Weight and Body Image Disorders in the Armed Forces.] WMM 2025; 69(4): 161-168.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-440

For the Authors

Lieutenant Colonel (MC Res) Prof. Dr. med. Hubertus Himmerich

Centre for Research in Eating and Weight Disorders (CREW)

Department of Psychological Medicine

Institute of Psychiatry, Psychology & Neuroscience

King’s College London

16 De Crespigny Park, London SE5 8AB, UK

E-Mail: hubertus.himmerich@kcl.ac.uk

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