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Luft- und Raumfahrtmedizin
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Luft- und Raumfahrtmedizin
Das Aeromedical Evacuation-Register der Bundeswehr – Aufbau und bisherige Erkenntnisse aus zwei Dekaden ­Strategic-Aeromedical-Evacuation (Vortrags-Abstract)
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Geschichte der Flugmedizin
Nutzung von Luftfahrzeugen zum Verwundetentransport bis 1945



Aus dem Sanitätsdienst
Oberstarzt Prof.​ Dr.​ Dr.​ Dieter Leyk mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet
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Mitteilungen der DGWMP e.​V.​
Geburtstage Juni 2022
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Zur Geschichte der Flugmedizin:​ Körperliche Leistungsfähigkeit von Militärpiloten
Luft- und Raumfahrtmedizin PDF

Das Aeromedical Evacuation-Register der Bundeswehr –
Aufbau und bisherige Erkenntnisse aus zwei Dekaden Strategic-Aeromedical-Evacuation (Vortrags-Abstract)

Stefan Sammitoa, Matthias T. Kohlb,c, Astrid Bergd, Vitali Jagelb, Janina Postb

a Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, Köln

b Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung, Köln

c DDO/DTA Multinational Multirole Tanker Transport Fleet, Köln

d Lufttransportgeschwader 62, Wunstorf

Einleitung

Beginnend in den frühen 1990er Jahren wurde in der Bundeswehr die Fähigkeit zum strategischen luftgebundenen Patiententransport (Aeromedical Evacuation, AE) unter intensivmedizinischen Bedingungen aufgebaut; das System „Strategic Aeromedical Evacuation (StratAirMedEvac) ist seit mehr als 2 Dekaden im Routineeinsatz [6]. Neben der Repatriierung deutscher und verbündeter Soldaten aus den Einsätzen war die AE-Fähigkeit auch im Rahmen von humanitären Hilfs- und/oder Katastropheneinsätzen (HumHi) aktiv, u. a. während der Tsunami-Katastrophe in Südostasien im Jahre 2004 oder bei der Rückholung deutscher Touristen nach einem Busunglück auf Madeira im Frühjahr 2019.

Im Frühjahr 2020 und Herbst 2021 wurde die AE-Fähigkeit der Deutschen Luftwaffe auch zum luftgebundenen Transport von COVID-19-Patienten aus Italien, Frankreich, Rumänien und im Rahmen des „Kleeblatt-Konzeptes“ für innerdeutsche Verlegungsflüge genutzt [3]. Bisherige wissenschaftliche Publikationen zu AE-Fähigkeiten beschränken sich bis dato auf die Beschreibung der Nutzung für den Intensivtransport [2][5][6], auf Empfehlungen zum Transport neurochirurgischer Patienten [1] sowie auf Analyse der Transporte von beamteten COVID-19-Patienten im Frühjahr 2020 [3][4].

Basierend auf den Erkenntnissen der COVID-19-Transporte zeigte sich die Notwendigkeit einer systematischen, wissenschaftlichen Auswertung der AE-Transporte und den Aufbau eines AE-Registers.

Abb. 1: Der Airbus A310 der FlBschftBMVg war das „Arbeitspferd“ für die AE-Transporte nicht nur im Rahmen der Corona-Pandemie. Die Aufnahme zeigt die Übernahme von Patienten am Flugplatz Bergamo (Italien) im Frühjahr 2020.

Methoden

Die verfügbaren Intensivtransportprotokolle gemäß der Empfehlung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und den verfügbaren Patient Movement Requests (PMR) der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung Köln/Bonn (FlBschftBMVg, Flugmuster im Schwerpunkt Airbus A310), des Lufttransportgeschwaders (LTG) 62 in Wunstorf (Airbus A400 „Atlas“) und des LTG 63 in Hohn (C-160 Transall) wurden im AE-Register des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) digital erfasst und ausgewertet. Insgesamt wurden die Daten von 1 432 transportierten Patienten für den Zeitraum seit 2002 ausgewertet. Diese wurden in einer ersten deskriptiven Analyse hinsichtlich Jahresverteilung, Diagnose mit Zuteilung zu einem ­klinischen Fachgebiet, Verteilung auf Einsatzart (HumHi-Einsätze vs. militärischer Einsatz) und Intensivpflichtigkeit analysiert.

Die vorliegende Analyse ist Teil des Ressortforschungsauftrages des ZentrLuRMedLw. Es wurden keine zusätzlichen medizinischen, diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen für die Analyse durchgeführt. Ein positives Votum des zuständigen Datenschutzbeauftragten liegt vor. Für die rein retrospektive Analyse ist gemäß Entscheidung der Ethikkommission der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg keine formale Zustimmung erforderlich.

Ergebnisse

Ein Großteil der AE-Patientenflüge erfolgte durch die Flotte der FlBschftBMVg, wobei mit Ausnahme der ­Jahre 2020 und 2021 (hier 200+ aufgrund zahlreicher COVID-19-Repratiierungen aus den Einsatzgebieten) und der Jahre 2004 und 2011 (hier knapp über 100 Patiententransporte) pro Jahr weniger als 100 Patienten mittels AE geflogen wurden (siehe Abbildung 2). Die meisten Patienten waren den klinischen Fachgebieten Innere Medizin (42%) sowie Unfallchirurgie/Chirurgie (41%) zuzuordnen. Es folgten die Fachgebiete Neurologie (5%) und Psychiatrie (3%). Von den 1432 geflogenen Patienten waren 1049 (73,3%) als militärische Repatriierungen aus dem Ausland einzustufen, 383 Patiententransporte (26,7%) erfolgten im Rahmen von HumHi-Einsätzen. So zeigte sich am Beispiel der HumHi-Einsätze, dass 9,9% aller Patiententransporte intubierte und beatmete Patienten betrafen.

Abb. 2: Jährliche Anzahl der geflogenen Patienten für den Zeitraum 2002 bis 2021 (letzteres nur bis Oktober); Gesamtanzahl n=1432

Diskussion und Fazit

Mit seiner vollen Einsatzbereitschaft seit September 2021 schafft das AE-Register als Teil der Ressortforschungstätigkeit des ZentrLuRMedLw die Möglichkeit, erstmalig alle AE-Daten gesammelt sowohl retrospektiv als auch in der Zukunft kontinuierlich in einem Register zusammenzuführen und auszuwerten. Bisherige Auswertungen [3][4] zeigen die hohe Bedeutung einer solchen systematischen Analyse mit den damit verbundenen Lessons learned/Lessons identified für die am AE-Transport beteiligten Lufttransportverbänden sowie für die Sanitätsoffiziere aus den Bundeswehrkrankenhäusern. Es bietet damit die Möglichkeit, bei neuen Herausforderungen (analog zu den durchgeführten COVID-19-AE-Flüge) schnell und umfassend Vergleichsdaten zu generieren und wissenschaftsbasierte Beratungsleistungen zu erbringen – ein elementarer Kernauftrag des ZentrLuRMedLw für den fliegerischen Dienst der Bundeswehr, die Luftwaffe, den Sanitätsdienst und den gesamten Geschäftsbereich des BMVg.

Literatur

  1. Freude G, Mauer UM, Schulz C, Ritter D, Kunz U: Überlegungen zur Repatriierung von Patienten aus neurochirugischer Sicht - Lessons Learned? WMM 2015; 59(3): 77-81. mehr lesen
  2. Hossfeld B, Helm M, Hölldobler G, Lampl L: Langstrecken-Intensivtransport der Bundeswehr. Notfall & Rettungsmedizin 2005; 8(3): 201-206. mehr lesen
  3. Sammito S, Post J, Ritter D, Hossfeld B, Erley OM: [European aeromedical evacuation transports with SARS-COV 2 positive patients]. Notarzt 2020; 36: 263-270. mehr lesen
  4. Sammito S, Turc J, Post J et al.: Analysis of European Air Medical Evacuation Flights of Coronavirus Disease 2019 Patients. Air Med J 2021; 40(4): 211-215. mehr lesen
  5. Schaefer S, Braun M, Petersen W, Kollig E, Thomas A: Strategic Aeromedical Evacuation (StratAirMedevac) - zentrales Bindeglied der militärischen Rettungskette. Notf.med. up2date 2009; 4(1): 49-70. mehr lesen
  6. Wernecke S, Lührs J, Hossfeld B: The Strategic-Aeromedical-Evacuation-System of the German Armed Forces. Long-distance air transport as a challenge for intensive care nurses. Med Klin Intensivmed Notfmed 2019; 114(8): 752-758. mehr lesen

Für die Verfasser

Oberfeldarzt Priv.-Doz. Dr. Stefan Sammito

Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe

E-Mail: stefansammito@bundeswehr.org

Vortrag bei der 66. Fliegerarzttagung der Bundeswehr in Bonn (8. bis 11. November 2021)

Zeitschriften
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