Wehrmedizinische Monatsschrift

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Inhaltsverzeichnis
Editorial
Editorial
Resilienz
Im Einsatz und im Leben:​ Bestehen in der Belastung

Resilienz
Expanding the Toolkit for Medics in Combat:​ Operational Resilience Training

Resilienz
Cold Weather Operations – Rahmenbedingungen und ­Schlussfolgerungen für die Forschung für Streit- und Sanitätskräfte

Resilienz
Prävalenz von Adipositas und damit verbundene gesundheitliche Risikofaktoren bei Soldaten der Bundeswehr







Präventivmedizin 2024
“Resilient in Mission.​ Healthy in Life”.​
Präventivmedizin 2024
Individuelle Stressresilienz:​ Begrifflichkeit,​ Messung und Bedeutung für die Prävention stress-assoziierter psychischer Störungen
Präventivmedizin 2024
Neukonzeption der Psychologischen Krisenintervention
Präventivmedizin 2024
Resilienzforschung am Institut für Präventivmedizin der Bundeswehr – von präventivmedizinischen Gesundheitsaspekten bis in den Einsatz
Präventivmedizin 2024
Individuelle und organisationale Resilienz
Präventivmedizin 2024
Biomarker der Resilienz und Leistungsfähigkeit in extremen Umgebungen
Präventivmedizin 2024
Kardiovaskuläre Primärprävention – Evidenzupdate für die S3-Leitlinie „Hausärztliche Risikoberatung zur kardiovaskulären Prävention“
Präventivmedizin 2024
Lungenkrebs-Screening mittels Niedrigdosis-Computertomografie
Präventivmedizin 2024
Versorgungsforschung aus Sicht einer regionalen Sanitätseinrichtung
Präventivmedizin 2024
Resistance Exercise Snacks in der betrieblichen Gesundheitsförderung
Präventivmedizin 2024
MedXFit – Langfristig motivierende Gesundheitsförderung durch medizinisch skaliertes CrossFit®-Training
Präventivmedizin 2024
COMT rs4680 G-allele Carriers in Police and Military SOF have Less Interference Tendency and Better Reaction Time
Präventivmedizin 2024
Metabolische Profile im Leistungssport und militärischen Kontext:​ Die Bedeutung der νLa.​max für differenzierte Leistungsdiagnostik und präventive Trainingssteuerung
Präventivmedizin 2024
Daily Cold Water Immersion:​ A 10-Day Pilot Study on Insulin Sensitivity,​ Brown Adipose Tissue Activation,​ and Cold Acclimatisation in Prediabetic Individuals
Präventivmedizin 2024
AI-based Injury Prevention Assistance System for Automated Motion Analysis of the Lower Extremities to Prevent Injuries Caused by Improper Loading – A Pilot Study
Präventivmedizin 2024
Erprobung und Evaluation zirkadianer Wachsysteme für die Marine
Präventivmedizin 2024
Philosophisch-anthropologische Fragen zur Luft- und Raumfahrt
Präventivmedizin 2024
Das Human Performance Programm im fliegerischen Dienst der Bundeswehr – Erkenntnisse aus der „TOP GUN“-Studie
Präventivmedizin 2024
Gesundheitsfürsorge – „Pro-vention“
Präventivmedizin 2024
Evidenz in der Suchtprävention im militärischen Kontext
Präventivmedizin 2024
Verminderung von akustischen Störungen bei präventivmedizinischen Feldstudien
Präventivmedizin 2024
Messung von Konzentration und exekutiver Kontrolle in präventivmedizinischen Studien
Präventivmedizin 2024
Der ÖGD auf kommunaler Ebene:​ Agent zur Implementation des „Health in all Policies“-Ansatzes?
Tropenmedizin 2024
Rückblick auf das “4th Symposium on Tropical Medicine and ­Infectious Diseases in the International Military Medical Context 2024” – Lehren für den “way-ahead”?

Tropenmedizin 2024
Evaluation of Automated Loop-Mediated Isothermal Amplification (LAMP) Malaria Test for the Parasite Detection in Vectors

Tropenmedizin 2024
Measures to Prevent the Spread of Contagious Diseases by Air Transport

Tropenmedizin 2024
Ethics in Military Medicine in a Changing Global Environment


Tagungen und Kongresse
Früchte der zivil-militärischen Zusammenarbeit
Tagungen und Kongresse
Reservistenarbeit am Institut für Radiobiologie der Bundeswehr:​ Austausch mit der Bundespolizei
Aus dem Sanitätsdienst
IN MEMORIAM Admiralarzt a.​ D.​ Dr.​ Bernd Merkel
Mitteilungen der DGWMP e.​ V.​
Geburtstage November 2024
Präventivmedizin 2024 PDF

Individuelle und organisationale Resilienz

Annika Krick, Jörg Felfe

Resilienz am Arbeitsplatz im Fokus

Die Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg (Leitung Prof. Dr. Jörg Felfe) beschäftigt sich neben der Führungsforschung (z. B. transformationale und gesundheitsorientierte Führung) auch mit individueller und organisationaler Gesundheits- und Resilienzförderung am Arbeitsplatz. Auf individueller Ebene steht dabei die Frage im Fokus, wie Beschäftigte und Führungskräfte während der Arbeit trotz hohen Arbeitsanforderungen/Arbeitsstressoren gesund bleiben und mit diesen umgehen können. Auf organisationaler Ebene geht es darum, was Unternehmen/Behörden zur Gesundheits- und Resilienzförderung beitragen können. Resilienz am Arbeitsplatz kann dabei unterschiedlich betrachtet werden:

  1. als Ergebnis der erfolgreichen Bewältigung kritischer Situationen, hierbei wird jedoch das „wie“ vernachlässigt,
  2. als Kombination von Merkmalen, die zur Bewältigung beitragen (als Eigenschaft) und
  3. als konkrete Handlungsstrategien, die zur erfolgreichen Bewältigung eingesetzt werden (als Verhalten) [10].

Befunde zu individueller Resilienz

Hinsichtlich individueller Resilienz zeigt unsere Forschung, dass Achtsamkeit eine relevante Eigenschaft ist. Beschäftigte mit einer hohen Achtsamkeit (d. h. den gegenwärtigen Moment/die Situation ohne Wertung beobachten, ohne sofort reagieren zu müssen) zeigen weniger starke gesundheitliche Beeinträchtigungen aufgrund hoher Arbeitsstressoren als Beschäftigte mit niedriger Achtsamkeit [3]. Zudem konnte gesundheitsorientierte Selbstführung (SelfCare, d. h. Wahrnehmen von gesundheitlichen Warnsignalen, Priorisierung der eigenen Gesundheit und aktive Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz) als Teil des Health-oriented Leadership (HoL)-Konzepts [1] als wichtige Ressource und Resilienzfaktor auf der Verhaltensebene identifiziert werden. Die Forschung zeigt, dass Eigenschaften und Verhaltensweisen, die zur Resilienz beitragen, entwickelt bzw. trainiert werden können. Hierfür wurde innerhalb eines BGM-Projekts der Bundeswehr das Stärken- und Ressourcentraining [4] entwickelt, erfolgreich umgesetzt und evaluiert. Evaluationsstudien bei der Bundeswehr und Polizei belegen die Effektivität des Trainings, sowohl in der effektiven Förderung von Achtsamkeit und SelfCare, als auch objektiv: Die Herzratenvariabilität als objektiver Resilienzindikator steigt in der Trainingsgruppe, während die Kontrollgruppe keine Veränderung zeigt [4][7][9]. Dies zeigt sich auch im Vergleich zu einer aktiven Kontrollgruppe [4]. Es wurde zudem ein Schulungskonzept zur Ausbildung von Trainern und Trainerinnen entwickelt, erprobt und evaluiert [8].

Organisationale Resilienz:
Führungskräfte im Fokus

Auf organisationaler Ebene sind Führungskräfte wichtige Akteure in der Gesundheits- und Resilienzförderung. Eine Studie zeigt, dass StaffCare (als gesundheitsorientierte Mitarbeiterführung und Ergänzung zu SelfCare) auch ein wichtiger Resilienzfaktor ist. Führungskräfte, die die Gesundheit der Mitarbeitenden priorisieren, gesundheitliche Warnsignale bei ihren Mitarbeitenden wahrnehmen und deren Gesundheit aktiv fördern – also StaffCare betreiben – schützen Beschäftigte vor den negativen Auswirkungen von hohen Arbeitsstressoren [5]. Zur Förderung von SelfCare und StaffCare-Kompetenzen wurden Maßnahmen entwickelt, zum Beispiel das GoFüKo-Training (Gesundheitsorientierte Führungskompetenz, als Sensibilisierungsworkshop) und der HoL-Prozess (als Intensivangebot mit Führungskraft-Coaching und Teamworkshop). Um Führungskräfte auch bei den Herausforderungen in digitalen und hybriden Arbeitssettings zu unterstützen, wurde die Digital Leadership Assistance Platform (DigiLAP) entwickelt [2].

Fazit

Auf individueller Ebene fördern Achtsamkeit und gesundheitsorientierte Selbstführung die Resilienz. Diese Fähigkeiten können gezielt entwickelt und trainiert werden, wie Studien in der Bundeswehr und Polizei belegen. Auf organisationaler Ebene spielen Führungskräfte eine ­entscheidende Rolle, indem sie durch gesundheitsorientierte Mitarbeiterführung die Resilienz der Belegschaft unterstützen. Mit der Implementierung von effektiven Maßnahmen zur Förderung individueller Ressourcen und systematischer Führungskräfteentwicklung können Unternehmen/Behörden einen wichtigen Beitrag zur Resilienzförderung leisten.

Literatur

  1. Franke F, Felfe J, Pundt A: The Impact of Health-Oriented Leadership on Follower Health: Development and Test of a New Instrument Measuring Health-Promoting Leadership. German Journal of Human Resource Management:2014; 28(1-2): 139–161. mehr lesen
  2. Krick A, Felfe J, Fröhlich LS, Münstermann LF, Stempel C: Digitales Führen: Erste Einblicke in die Führungskräfte-Onlineplattform DigiLAP. In J. Dettmers, A. Tisch & R. Trimpop (Hrsg.), Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit. Gesundheitsförderliche Arbeit = attraktive Arbeit? Arbeitsgestaltung in Zeiten des Fachkräftemangels. 23. Workshop 2024 (S. xx). Asanger [in press].
  3. Krick A, Felfe J, Klebe L: Can Mindfulness Buffer Against Negative Effects of Job Demands for Military and Police Personnel? Journal of Occupational and Environmental Medicine 2023; 65(5): 428–436. mehr lesen
  4. Krick A, Felfe J, Klug K: Building resilience: Trajectories of heart rate variability during a mindfulness-based intervention and the role of individual and social characteristics. International Journal of Stress Management 2021; 28(3): 220–231. mehr lesen
  5. Krick A, Felfe J, Pischel S: Health-oriented leadership as a job resource: can staff care buffer the effects of job demands on employee health and job satisfaction? Journal of Managerial Psychology 2022; 37(2): 139–152. mehr lesen
  6. Krick A, Felfe J, Renner KH:. Stärken- und Ressourcentraining: Ein Gruppentraining zur Gesundheitsprävention am Arbeitsplatz. Bern: Hogrefe 2018 mehr lesen
  7. Krick A, Felfe J: Comparing the effectiveness of Mindfulness-based Intervention and Progressive Muscle Relaxation in a military context. Mindfulness 2024; 15: 80–99. mehr lesen
  8. Krick A, Felfe J: Die gesundheitsförderliche Selbstführungskompetenz – das Stärken- und Ressourcentraining. Organisationsberatung, Supervision, Coaching 2020; 13(1): 1–14. mehr lesen
  9. Krick A, Felfe J: Who benefits from mindfulness? The moderating role of personality and social norms for the effectiveness on psychological and physiological outcomes among police officers. Journal of Occupational Health Psychology 2020; 25(2): 99–112. mehr lesen
  10. Soucek R, Schlett C, Pauls N: Interventionen zur Förderung von Resilienz im Arbeitskontext.In A. Michel & A. Hoppe (Hrsg.), Handbuch Gesundheitsförderung bei der Arbeit: Interventionen für Individuen, Teams und Organisationen (S. 85–99). Wiebaden: Springer 2022.

Für die Verfasser

Dr. Annika Krick
Helmut-Schmidt-Universität/
Universität der Bundeswehr Hamburg
Professur für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg
E-Mail: krick@hsu-hh.d

Zeitschriften
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