Wehrmedizinische Monatsschrift

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Editorial
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Luft- und Raumfahrtmedizin
Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe – seit 2022 auf dem Campus für Luft- und Raumfahrt in Köln















Luft- und Raumfahrtmedizin
Flugmedizinische Risikostratifizierung – gestern,​ heute,​ morgen




Luft- und Raumfahrtmedizin
Erkenntnisse aus der Weltraumexpeditionsmedizin für das Gefechtsfeld – die TEMPUS I+II-Studien






Luft- und Raumfahrtmedizin
Das Strategic Aeromedical Evacuation Registry – Wissenschaftliche Erkenntnisse aus 20 Jahren „Fliegende Intensivstation“




Luft- und Raumfahrtmedizin
Fliegerärztliche Tätigkeit als Deputy Flight Surgeon der Mission „Cosmic Kiss“


Luft- und Raumfahrtmedizin
Der militärische Such- und Rettungsdienst (SAR) der Bundeswehr




Pneumologie und Thoraxchirurgie
Stellungnahme zur möglichen Implementierung des ­Lungenkrebsscreenings mittels Low-Dose-Computertomografie (CT) im Sanitätsdienst der Bundeswehr
Pneumologie und Thoraxchirurgie
Chirurgische Behandlung des Lungenkarzinoms:​ Positive Fallzahlentwicklung durch interdisziplinäre Zusammenarbeit am Bundeswehrkrankenhaus Ulm



Aus der DGWMP e.​V.​
Dashboard-Based Worldwide Infectious Disease Surveillance for Allied Forces
Aus der DGWMP e.​V.​
Hochdurchsatztestung unter Feldbedingungen im Rahmen der NATO Übung CLEAN CARE 2024 in UNGARN
Aus der DGWMP e.​V.​
Sitzung des Arbeitskreises „Geschichte und Ethik der Wehrmedizin“ beim 55.​ Jahreskongress der DGWMP e.​ V.​ in Augsburg im Jahr 2024


Aus der DGWMP e.​V.​
Geburtstage Juni 2025
Editorial PDF

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

mit großer Freude darf ich Ihnen die aktuelle Ausgabe der Wehrmedizinischen Monatsschrift präsentieren, die in einem besonderen Licht steht. Der Umzug des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe im Oktober 2022 an den neuen Standort in Köln-Lind war ein Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen, hochmodernen und zukunftsweisenden europäischen Campus für Luft- und Raumfahrtmedizin. Die strategische Lage in unmittelbarer Nachbarschaft zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie zur European Space Agency (ESA) eröffnet uns einzigartige Kooperationsmöglichkeiten, die in dieser Ausgabe exemplarisch beleuchtet werden.

Der Hauptbeitrag dieses Heftes nimmt Sie mit in die Historie der Flugmedizin in der Bundeswehr vom Beginn in Fürstenfeldbruck, der Wiege der Deutschen Luftwaffe, bis an den neuen Standort in Köln-Lind. Zugleich beleuchtet er die zahlreichen Facetten des „Teams Flugmedizin“ mit ihren vielfältigen Aufgaben. Der Campus für Luft- und Raumfahrtmedizin mit seinen Kooperationspartnern wird ebenso vorgestellt wie die unterschiedlichen Fachdisziplinen, die zum „Team Flugmedizin“ gehören.

Die medizinische Risikostratifizierung stellt im Rahmen der Wehrfliegerverwendungsfähigkeiten einen wesentlichen Baustein für die Erhöhung der Flugsicherheit dar. Güttler und Kollegen zeigen anhand von Analysen auch unter dem Einsatz moderner Ansätze von Modellen der künstlichen Intelligenz, wie dies im Bereich von internistischen Erkrankungen erfolgen kann.

Ein herausragendes Beispiel für die möglichen Synergien in der Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern ist der Beitrag von Dietlein und Kollegen, der aufzeigt, wie Er­kenntnisse aus der Weltraumexpeditionsmedizin auf das ­Gefechtsfeld übertragen werden können. Diese interdisziplinäre ­Zusammenarbeit ist nicht nur innovativ, sondern auch hochrelevant für die Weiterentwicklung sanitätsdienstlicher Strategien in extremen Versorgungssituationen.

Darüber hinaus freue ich mich, Ihnen erstmals eine umfassende Auswertung aus 20 Jahren strategischem Verwundetenlufttransport aus flugmedizinischer Sicht präsentieren zu können. Der Beitrag von Jagel und Kollegen bietet wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge der luftgestützten medizinischen Evakuierung, die für Weiterbehandlung und Wiedererlangung der Gesundheit nach Erkrankung, Verletzung und Verwundung unserer Einsatzkräfte von zentraler Bedeutung sind.

Ein weiterer Höhepunkt dieser Ausgabe ist der Erfahrungsbericht des Kollegen Nüsse, der als Fliegerarzt die Weltraummission von Matthias Maurer auf die ISS begleiten durfte. Seine Erlebnisse und Erkenntnisse aus dieser spannenden Tätigkeit verdeutlichen die Vielseitigkeit und die Herausforderungen aber auch die Faszination, die die Luft- und Raumfahrtmedizin mit sich bringt.

Abgerundet wird das Heft durch einen Beitrag über den militärischen Such- und Rettungsdienst (SAR) der Bundeswehr, ein Thema, das im fliegerärztlichen Bereich oft eher weniger Beachtung findet, jedoch auch eine wichtige Facette des Teams Flugmedizin darstellt.

Insgesamt unterstreicht diese Ausgabe die besondere Rolle, die die Flugmedizin für die Flugsicherheit spielt. Die enge Verzahnung von Forschung, Erprobung, Praxis und interdisziplinärer Zusammenarbeit ist in Verbindung mit der tiefen Integration in die fliegenden Verbände der Schlüssel, um die aktuellen und künftigen Herausforderungen der Luft- und Raumfahrtmedizin zu meistern und die Sicherheit unserer Luftfahrzeugbesatzungen in den unterschiedlichsten Szenarien zu gewährleisten.

Dr. Bernhard Groß

Generalarzt der Luftwaffe

Luft- und Raumfahrtmedizin PDF

Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe –
seit 2022 auf dem Campus für Luft- und Raumfahrt in Köln

German Air Force Centre of Aerospace Medicine – on the German Aerospace Center’s Campus in Cologne since 2022

Janina Posta, Bernhard Großa

a Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe, Köln

Zusammenfassung

Das Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) besteht inzwischen seit mehr als zehn Jahren. Es wurde 2013 unter Zusammenlegung der Dienststelle „Generalarzt der Luftwaffe“ mit dem „Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe“ aufgestellt und vereint damit die luft- und raumfahrtmedizinischen Kompetenzen innerhalb der Luftwaffe.

Unter der Leitung des Generalarztes der Luftwaffe bildet das ZentrLuRMedLw innerhalb der Bundeswehr ein weit gefasstes Spektrum der Luft- und Raumfahrtmedizin einschließlich deren Randgebieten ab, welches von der gesundheitlichen und psychologischen Eignungsfeststellung von Bewerberinnen und Bewerbern für den fliegerischen Dienst der Bundeswehr bis hin zur langjährigen flugmedizinischen Betreuung des militärischen Luftfahrtpersonals reicht. Darüber hinaus steuert das ZentrLuRMedLw den fliegerärztlichen Dienst der Luftwaffe fachdienstlich und macht fachliche Vorgaben für den fliegerärztlichen Dienst in der gesamten Bundeswehr, stellt die fliegerärztliche Übungs- und Einsatzunterstützung der Luftwaffe sicher und gewährleistet die flugmedizinische und flugphysiologische Ausbildung für fliegende Besatzungen und sanitätsdienstliches Fachpersonal. Für den taktischen und strategischen Patientenlufttransport stellt das ZentrLuRMedLw die materielle Einsatzbereitschaft des medizinischen Equipments, die personelle Unterstützung durch flugmedizinisches Fachpersonal und die erforderliche Ausbildung des eingesetzten Sanitätspersonals sicher.

Das ZentrLuRMedLw ist die einzige Ressortforschungseinrichtung innerhalb der deutschen Luftwaffe. Schwerpunkte der aktuell stattfindenden Forschung liegen in der klinischen Flugmedizin, im Bereich der funktionellen Bildgebung und im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion für derzeit genutzte und zukünftige fliegende Waffensysteme. Um damit verbundene Fragestellungen wissenschaftlich fundiert beantworten zu können, hält das ZentrLuRMedLw die dafür notwendige Infrastruktur, das Personal und die apparative Ausstattung vor. Für die Bearbeitung komplexer Forschungsprojekte besteht zudem eine gute Vernetzung sowohl zu universitären Kooperationspartnern wie auch zu sonstigen zivilen und militärischen Forschungseinrichtungen wie beispielsweise der Fraunhofer Gesellschaft oder der niederländischen Organisation für angewandte Forschung (TNO).

Mit der Fertigstellung des Gebäudes 2 auf dem Campus des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) am Standort Köln-Lind im Herbst 2022 bestehen für das ZentrLuRMedLw hervorragende Möglichkeiten der vernetzten Forschung zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern, allen voran dem DLR mit seinen über 50 unterschiedlichen Instituten an 30 Standorten in ganz Deutschland. Das gemeinsame Ziel ist der Aufbau eines in Europa einzigartigen Kompetenzzentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin mit weltweiter Ausstrahlung.

Schlüsselwörter: Militärmedizin, Flugmedizin, Luft- und Raumfahrtmedizin, Ressortforschungseinrichtung, Campus, Kooperationen, europäisches Kompetenzzentrum

Summary

The German Air Force Centre for Aerospace Medicine (GAFCAM) has existed for more than ten years. It was established in 2013 by merging the German Air Force Surgeon General’s Office and the German Air Force Aeromedical Institute, combining the aerospace medical competencies within the German Air Force.

Under the direction of the Surgeon General of the German Air Force, GAFCAM covers a broad spectrum of aerospace medicine and its fringe areas within the Bundeswehr, ranging from the health and psychological aptitude assessment of applicants for the flying service of the Bundeswehr to the long-term aeromedical care of military aviation personnel. In addition, the GAFCAM manages the specialist aeromedical service of the German Air Force and provides technical specifications for the aeromedical service throughout the Bundeswehr, ensures aeromedical exercise and operational support for the German Air Force, and guarantees aeromedical and aerophysiological training for flying crews and specialized medical personnel. For tactical and strategic patient air transport, the GAFCAM ensures the material operational readiness of the medical equipment, the personnel support by aeromedical specialists, and the necessary training of the medical personnel deployed.

GAFCAM is the only departmental research facility within the German Air Force. The focus of current research is on clinical aerospace medicine, in the field of functional imaging, and on human-machine interaction for current and future airborne weapon systems. The GAFCAM has the necessary infrastructure, personnel, and equipment to answer related questions. There is also an extended network with university cooperation partners and other civilian and military research institutions, such as the Fraunhofer Gesellschaft and the Netherlands Organisation for Applied Research (TNO), to work on complex research projects.

With the completion of Building 2 on the campus of the German Aerospace Center (DLR) in Cologne-Lind in autumn 2022, the GAFCAM will have excellent opportunities for networked research together with numerous cooperation partners, above all the DLR with its more than 50 different institutes at 30 locations throughout Germany. The common goal is to establish a center of excellence for aerospace medicine with global reach that is unique in Europe.

Keywords: military medicine; aviation medicine; aerospace medicine; departmental research facility; campus; cooperations; European competence center

Historie

Das Flugmedizinische Institut der Luftwaffe

Von 1959 bis zur Deutschen Wiedervereinigung

Mit dem Aufbau des Flugmedizinischen Instituts der Luftwaffe (FlMedInstLw) im Jahr 1959 auf dem Gelände des Fliegerhorstes in Fürstenfeldbruck wurde in der Bundesrepublik Deutschland eine zentrale Institution für die militärische flugmedizinische Begutachtung von fliegendem Personal geschaffen [14].

Der Standort Fürstenfeldbruck wurde dafür aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Stadt München und den dadurch gegebenen vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten bewusst ausgewählt. Die im nahen Umkreis zum ­FlMedInstLw liegenden universitären Fakultäten und Forschungseinrichtungen wie die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München und Forschungseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft waren hierbei von besonderer Bedeutung. Ebenfalls nicht weit vom Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck entfernt lag die Erprobungsstelle der Bundeswehr für Luftfahrtgeräte (mittlerweile Wehrtechnische Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät der Bundeswehr 61 – WTD 61) in Manching.

Zunächst bestand das FlMedInstLw aus drei Abteilungen und wurde von einem Generalarzt geführt [13]. Der Kernauftrag lag initial in der fliegerärztlichen Untersuchung, der flugmedizinischen und flugphysiologischen Ausbildung, der angewandten Flugphysiologie sowie der anwendungsorientierten Forschung. Ab 1962 wuchs das Institut weiter auf. In Manching wurde die Abteilung für Ergonomie geschaffen, in Fürstenfeldbruck die Abteilung für Flugunfallmedizin.

Von 1990 bis 2013

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Abteilung Flugphysiologie an den Standort Königsbrück bei Dresden verlegt. Am dortigen Institut für Luftfahrtmedizin der ehemaligen Nationalen Volksarmee waren kurz zuvor Mitte der 1980er Jahre von der österreichischen Firma AMST-Systemtechnik GmbH eine leistungsfähige Höhenklimasimulationskammer sowie eine hochmoderne Langarmhumanzentrifuge errichtet worden, die von der Bundeswehr übernommen und weiterbetrieben wurden. Das flugphysiologische Trainingsangebot konnte für die fliegenden Besatzungen der Bundeswehr hierdurch ausgebaut werden und auch die flugmedizinische Forschung wurde durch neue Möglichkeiten erweitert.

Im Jahr 2009 und somit 50 Jahre nach Gründung des FlMedInstLw empfahl der Wissenschaftsrat der Bundesregierung nach einem Evaluationsbesuch, die Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Ausrichtung des FlMedInstLw zu verbessern, um die Forschungstätigkeiten weiter intensivieren zu können [15].

Konkret sollten gemäß der Empfehlung dazu Kooperationen mit zivilen Forschungseinrichtungen weiter ausgebaut werden. Um dieser Empfehlung des Wissenschaftsrates bestmöglich Rechnung zu tragen, wurde 2010 eine Arbeitsgruppe geschaffen, die zum Ziel hatte, die Luft- und Raumfahrtmedizin in der Bundeswehr weiterzuentwickeln. Ergebnis dieser Arbeitsgruppe war die Empfehlung, die Dienststelle „Generalarzt der Luftwaffe“ und das FlMedInstLw zusammenzulegen. Davon ausgehend erfolgte im Oktober 2013 mit der Aufstellung des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLuRMedLw) in Köln-Wahn die Bündelung der Kompetenzen für Luft- und Raumfahrtmedizin innerhalb der Luftwaffe.

Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe

Von 2013 bis 2022

Es entstand ein Kompetenzzentrum, das im Stande war, eine einheitliche Politikberatung im Sinne der Füh­rungsverantwortung des Generalarztes der Luftwaffe ­(GenArztLw) zu gewährleisten. Der Standort Köln-Wahn wurde für den Sitz des ZentrLuRMedLw gewählt, weil er wesentliche Vorteile bot, die die Empfehlungen des Wissenschaftsrats deutlich aufgreifen konnten. Neben der unmittelbaren Nachbarschaft zur Leitung des DLR und dem Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR, bietet der Standort Köln mit zahlreichen Universitäten und Forschungseinrichtungen im nahen und weiteren Umfeld hervorragende Rahmenbedingungen für ­Forschungskooperationen. Darüber hinaus waren und sind in Köln-Wahn zentrale Führungsstrukturen der Luftwaffe verortet, die für die Aufgabenwahrnehmung des ZentrLuRMedLw in der Einsatzunterstützung der Luftwaffe von hoher Bedeutung sind.

Bereits vor der Entscheidung zur Aufstellung des ­ZentrLuRMedLw in Köln gewonnene, sehr positive Erfahrungen in der Kooperation mit dem DLR wurden daraufhin weiter ausgebaut, und im Mai 2014 wurde der entscheidende Kooperationsvertrag zwischen der damaligen Bundesministerin für Verteidigung und dem Vorstand des DLR unterzeichnet, womit der Grundstein für die Schaffung eines europäischen Exzellenzzentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin als ambitioniertes gemeinsames Ziel gelegt wurde [13] (Abbildung 1).

Abb. 1: Kooperationsvertragsabschluss während der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung im Mai 2014 (Bildquelle: © Bundeswehr/Lüken)

Im gleichen Zuge wurde in Verbindung mit der zwischenzeitlich getroffenen Entscheidung zur Aufgabe des Standorts Fürstenfeldbruck der Entschluss gefasst, die noch in Fürstenfeldbruck verbliebenen Anteile des ­ZentrLuRMedLw, ebenso wie die in Bückeburg ausgelagerten Anteile der fliegerischen Eignungsfeststellung für Hubschrauber, in einem Neubau auf dem DLR-Campus in Köln zusammenzuführen.

Dies war die Geburtsstunde für die Idee eines gemeinsam genutzten Gebäudes auf dem Campus des DLR in Köln-Lind.

Von 2022 bis heute – Gebäude 2 auf dem DLR-Campus am Standort Köln

In den Folgejahren wurde diese Idee mit dem Neubau eines gemeinschaftlich genutzten Begutachtungs-, Forschungs- und Trainingsgebäudes für Luft- und Raumfahrtmedizin Wirklichkeit [1]. Nachdem im Jahr 2016 auf der Grundlage umfangreicher Vorbereitungsmaßnahmen bereits die Finanzierungszusage für dieses gemeinsame Bauprojekt erteilt wurde, erfolgte 2017 der erste Spatenstich zur Erstellung des Neubaus. Bis zur Fertigstellung wurde einiges in Bewegung gesetzt, um das Vorhaben eines zivil-militärisch gemeinsam genutzten Kompetenzzentrums zu verwirklichen: Für das 36 m hohe Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von ca. 16 000 m2,was etwa 2,5 Fußballfeldern entspricht, wurden 1 850 t Betonstahl verbaut. Die Summe der verlegten Elektrokabel weist eine Gesamtlänge von 411 km auf. Eine besondere Herausforderung an die Architektur und Technik des Gebäudes ergab sich aus dem Anspruch, die komplette klinische Flugmedizin gemeinsam mit hochmodernen Laborbereichen, psychologischen Testgeräten für die Eignungsfeststellungsverfahren, Forschungsbereichen und Hörsaal- und Ausbildungseinrichtungen unter einem Dach zu vereinen.

Der Neubau wurde unter der Bezeichnung „Gebäude 2“ auf dem Campus des DLR in Köln-Lind errichtet (Abbildung 2). Dieses Gebäude besteht aus fünf Obergeschossen sowie einem darüber liegenden Technikgeschoss, dem Erdgeschoss und zwei Untergeschossen. Durch Abgrabungen entlang der Nord- und Südseite wurde sichergestellt, dass das erste Untergeschoss mit ausreichend Tageslicht versorgt wird, um auch dort Büros und Laborarbeitsplätze betreiben zu können. Im Oktober 2022 wurde der Neubau des ZentrLuRMedLw in Betrieb genommen, am 26. Januar 2023 war die offizielle Einweihung (Abbildung 3). Seitdem bietet es eine europaweit einzigartige Plattform im Sinne eines Kompetenzzentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin. So sind hier große Teile des ZentrLuRMedLw wie auch das Aeromedical Center des in Köln ansässigen Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin (DLR-ME) des DLR beheimatet.

Abb. 2: Gebäude 2 auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) in Köln-Lind (Bildquelle: ©Bundeswehr/Ink)

Abb. 3: Einweihungsfeier des Gebäudes 2 auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) in Köln-Lind am 26. Januar 2023: Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker, im Gespräch mit der Vorstandsvorsitzenden des DLR, Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, und dem Generalarzt der Luftwaffe, Generalarzt Dr. Bernhard Groß (von rechts nach links) (Bildquelle: © Pressestelle Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.)

Das ZentrLuRMedLw ist jeweils mit Teilen der Fachabteilungen I für Forschung/Wissenschaft/Erprobung/Flugunfalluntersuchung, der Fachabteilung II mit dem Luft- und Raumfahrtmedizinischen Begutachtungszentrum inklusive einem Aeromedical Center sowie der Fachabteilung III mit einem internationalen flugmedizinischen Ausbildungs- und Trainingszentrum im neu erbauten Gebäude 2 vertreten. Hier finden damit neben den reinen flugmedizinischen und flugpsychologischen Begutachtungen auch Labortätigkeiten, Forschungsaktivitäten und umfangreiche Trainings- und Ausbildungsmaßnahmen statt.

Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe

Auftrag und Selbstverständnis

Gemäß dem Motto „Volanti Subvenimus – dem Fliegenden helfen wir“ leistet das ZentrLuRMedLw mit seinen Mitarbeitenden gemeinsam mit dem fliegerärztlichen Dienst in den Verbänden und sonstigen Dienststellen als „Team Flugmedizin“ einen wesentlichen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der fliegenden Verbände aller Teilstreitkräfte.

Das ZentrLuRMedLw verantwortet im Auftrag des Befehlshabers des Zentralen Sanitätsdienstes fachlich alle Aspekte der Luft- und Raumfahrtmedizin in der Bundeswehr.

Dies beinhaltet die fachliche Führung des fliegerärzt­lichen Dienstes der Bundeswehr und die fachliche Verantwortung für die Höhenmedizin und das Safety-Management für alle an der Luftfahrt beteiligten Anteile des Sanitätsdienstes. Innerhalb der Luftwaffe führt das ZentrLuRMedLw den fliegerärztlichen Dienst auch fachdienstlich.

Das ZentrLuRMedLw innerhalb der Luftwaffe

In der Organisationsstruktur der Bundeswehr gehört das ZentrLuRMedLw zur Luftwaffe (Abbildung 4). Innerhalb der Luftwaffenstruktur ist das ZentrLuRMedLw truppendienstlich dem Luftwaffentruppenkommando zugeordnet, dem neben den bodengebundenen und den Unterstützungsverbänden vor allem die fliegenden Verbände der Luftwaffe unterstellt sind.

Abb. 4: Das Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin innerhalb der Organisationsstruktur der Luftwaffe (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Das ZentrLuRMedLw ist derzeit an fünf Standorten in Deutschland disloziert: Köln, Manching, Königsbrück, Bückeburg und Fürstenfeldbruck.

In Fürstenfeldbruck findet noch die Phase III der Eignungsfeststellung für den fliegerischen Dienst (Flächenflugzeuge) statt. Mit Abschluss der derzeit laufenden Regeneration der dafür erforderlichen Testgeräte wird im Laufe des Jahres 2025 auch diese Aufgabe nach Köln verlagert und das ZentrLuRMedLw wird damit den Standort Fürstenfeldbruck endgültig verlassen.

Gleiches gilt für das Eignungsfeststellungsverfahren Phase III für Hubschrauber, welches aktuell noch in ­Bückeburg erfolgt. Eine Verlegung an den Standort Köln soll ebenfalls im Zuge der Regeneration der Testgeräte bis spätestens 2028 abgeschlossen werden.

Aufbau und Gliederung des ZentrLuRMedLw

Sollorganisatorisch verfügt das ZentrLuRMedLw über 297 Dienstposten, von denen jeweils etwa die Hälfte aus militärischen und zivilen Dienstposten besteht.

Die Aufgaben verteilen sich auf drei Fachabteilungen, ergänzt um die zur Führung der Dienststelle erforderlichen Stabselemente (Abbildung 5).

Abb. 5: Aufbau und Gliederung des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Fachabteilung I

In der Fachabteilung I sind im Schwerpunkt alle Bereiche zusammengefasst, die besondere Fähigkeiten für wissenschaftliche Tätigkeiten abbilden. Hierzu zählt auch die Fachgruppe I 1 mit dem Flugphysiologischen Trainingszentrum in Königsbrück. Die dort verfügbaren Großgeräte (u. a. Langarmhumanzentrifuge, Höhenklimasimulationskammer, Desorientierungstrainer, Sauerstoffmangeldemonstration, siehe auch Tabelle 1) bieten hervorragende Ausbildungsbedingungen, die auch regelmäßig für die Ausbildung von befreundeten europäischen und außereuropäischen Luftstreitkräften genutzt werden.

Neben seinem Hauptauftrag der Sicherstellung der flugphysiologischen Ausbildung für fliegendes und fallschirmspringendes Personal der Bundeswehr werden in der Fachgruppe I 1 Fragestellungen der Höhen- und Beschleunigungsphysiologie im Rahmen von Weiterentwicklungsprojekten und wissenschaftlichen Fragestellungen beforscht.

 

Tab. 1: Technische Daten der Großgeräte der Fachgruppe I 1 am Standort Königsbrück

Das zentrumsinterne Wissenschaftsmanagement, durch das alle Forschungsaktivitäten des ZentrLuRMedLw koordiniert und Grundlagenarbeit für die Ressortforschungseinrichtung geleistet werden, befindet sich in der Fachgruppe I 2 in Köln. In einem zentralen Forschungsregister werden alle laufenden Forschungsvorhaben überwacht und gesteuert. Zugleich werden damit alle Publikationsleistungen des ZentrLuRMedLw zentral erfasst und jahresweise in einem Publikationsverzeichnis veröffentlicht.

Ebenfalls in Köln, in Teilen aber auch in Manching, ist die Fachgruppe I 3, Forschung und Erprobung, stationiert, die neben einem experimentellen flugmedizinischen Anteil auch über Ressourcen für ergonomische Fragestellungen im Rahmen der Weiterentwicklung und Integration für aktuelle und zukünftige Luftfahrzeuge verfügt. Diese Fachgruppe trägt wesentlich zur Ressortforschungsleistung des Zentrums im Bereich der Ergonomie von Luftfahrzeugen und der Optimierung der Mensch-Maschine-Schnittstelle bei.

Wesentliche Forschungsschwerpunkte sind hierbei die Messbarkeit der menschlichen Leistungsfähigkeit und die Implementierung von psycho-physiologischen Messsystemen im Kontext fliegender Waffensysteme. Teile der Fachgruppe, die sich im Schwerpunkt mit Fragen der Ergonomie und Erprobung beschäftigen, sind weiterhin in Manching stationiert, um in einem Kooperationsverbund mit der dortigen WTD 61, zivilen Forschungseinrichtungen wie beispielsweise dort ansässigen unterschiedlichen Instituten des DLR und Ansprechpartnern der Industrie als Hersteller militärischer Luftfahrzeuge und deren Komponenten zu wirken.

Ferner gehört zur Fachabteilung I mit der Fachgruppe I 4 die einzige rechtsmedizinische Einrichtung in der Bundeswehr mit dem Kernauftrag der Flugunfalluntersuchung. Sie wurde im Kontext der zahlreichen Flugunfälle mit dem Luftfahrzeugmuster F-104 „Starfighter“ in den 1960er Jahren ins Leben gerufen und seither beständig weiterentwickelt.

Bei Flugunfalluntersuchungen steht aus fliegerischer und flugmedizinischer Sicht im Gegensatz zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen nicht die Schuldfrage im Vordergrund, sondern die Ursachenklärung von Flugunfällen und -zwischenfällen. Ziel ist dabei, Fehler und Flugunfallursachen zu identifizieren, um sie zukünftig vermeiden zu können.

Die Fachgruppe I 4 leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Flugsicherheit. Um diesem Anspruch zur kontinuierlichen Verbesserung der Flugsicherheit gerecht zu werden, wurden im Neubau für die rechtsmedizinische Fachgruppe hochmoderne Laborfähigkeiten wie eine DNA-Analyse, eine leistungsfähige Toxikologie, eine Elektronenmikroskopie ebenso wie ein histologisches Labor und ein Sektionssaal eingerichtet. Damit ist es möglich, forensische Flugunfalluntersuchungen auf dem neuesten Stand der Technik umfassend durchzuführen.

Fachabteilung II

Die Fachabteilung II vereint die Aufgaben der klinischen Flugmedizin mit der Flugpsychologie und stellt zugleich die Durchführung der Eignungsfeststellungsverfahren für die Anwärterinnen und Anwärter des fliegerischen Dienstes ebenso wie für den Einsatzführungsdienst, den Flugsicherungskontrolldienst und für Drohnenbedienpersonal (Remote Piloted Aircraft Systems – RPAS) sicher.

Zur Wahrnehmung ihrer umfangreichen Aufgaben besteht die Fachabteilung II aus drei Fachgruppen.

Das Aufgabengebiet der FachGrp II 1 mit IT-Spezialisten und Programmierern umfasst die besondere IT-Unterstützung des Zentrums in der klinischen Flugmedizin und in ihrem Ressortforschungsauftrag.

Im administrativen Bereich werden schwerpunktmäßig ein Radiologienetz (mit Anbindung an das BwZKrhs Koblenz) und ein Medizingerätenetz betrieben. Darüber hinaus unterstützt die Fachgruppe II 1 beim Betrieb und der Weiterentwicklung IT-unterstützter Systeme in der Eignungsfeststellung, in der Entwicklung eines Probandenleitsystems und bei Forschungsprojekten.

Ein weiterer zentraler Auftrag der Fachgruppe II 1 ist der Betrieb des digitalisierten Institutsinformationssystems (IIS) und der darin zur Verfügung stehenden Anwendungen wie sOne oder IMP zur elektronischen Befunddokumentation und -bearbeitung. Damit ist in der flugmedizinischen Begutachtung eine wesentliche Komponente einer möglichen künftigen elektronischen Gesundheitsakte bereits etabliert. Seit der im November 2020 begonnenen Implementierung dieser Anwendung war die Expertise der Fachgruppe II 1 sowohl in der Administration der Programme als auch für die Steuerung zur Weiterentwicklung und Anpassung der Software an die ­Bedürfnisse der Dienststelle sowie in allen Fliegerarztdienststellen der Bundeswehr im In- und Ausland entscheidend für den Erfolg.

In der Fachgruppe II 2 sind unter der Leitung des Leitenden Flugpsychologen der Bundeswehr alle Aufgaben der Flugpsychologie gebündelt. Neben der psychologischen Unterstützung der fliegenden Verbände durch assignierte Flugpsychologinnen und -psychologen und umfangreichen Ausbildungs- und Trainingsmaßnahmen für fliegendes Personal ist die Flugpsychologie sehr intensiv in Flugunfalluntersuchungen eingebunden und gestaltet federführend die oben genannten Eignungsfeststellungsverfahren für Verwendungen in der militärischen Fliegerei.

Nach bestandener Offizierseignung im Assessmentcenter für Führungskräfte im BAPersBw schließt sich dort zunächst ein initialer Test zur fliegerischen Eignungsfeststellung an (Eignungsfeststellung Phase I (EFV I)).

Die Phase II dieses Eignungsfeststellungsverfahrens (EFV II) findet dann im ZentrLuRMedLw bereits auf dem DLR-Gelände statt. Mithilfe validierter psychologischer Testverfahren werden hierbei täglich Kandidatinnen und Kandidaten für den fliegerischen Dienst ausgewählt, die über die Fähigkeiten verfügen, viele Informationen gleichzeitig verarbeiten zu können, um daraus schnelle Entscheidungen abzuleiten und entsprechend zu treffen.

Die Fachgruppe II 3 bildet mit der klinischen Flugmedizin eine zentrale Kompetenz der Dienststelle ab.

An die physische und psychische Leistungsfähigkeit des Luftfahrtpersonals der Bundeswehr werden hohe Anforderungen gestellt. Die gesundheitliche Eignung hierfür muss aufgrund gesetzlicher Vorgaben [5][6] nachgewiesen werden und ist Grundlage für die Erteilung von Fluglizenzen bzw. die Ausübung der mit der jeweiligen Erlaubnis verbundenen Rechte.

Die besonderen Aufgaben des militärischen Flugdienstes bedingen über die zivilen Anforderungen hinausgehende Tauglichkeitserfordernisse, welche in der Allgemeinen Regelung A1–831/0–4008 festgelegt sind [7].

Für die entsprechende umfangreiche Diagnostik steht der klinischen Flugmedizin des ZentrLuRMedLw ein großer moderner Begutachtungsbereich mit acht fachärztlichen Untersuchungsstellen zur Verfügung. Aufgabe der Begutachtung ist sicherzustellen, dass bei den untersuchten Probandinnen und Probanden keine medizinischen Befunde vorliegen, die die sichere Teilnahme am fliegerischen Dienst gefährden oder sogar völlig ausschließen könnten. Umgekehrt geht es darum zu ­verhindern, dass durch die Teilnahme am Flugdienst eventuell vorhandene gesundheitliche Störungen verschlimmert oder erst ausgelöst werden.

Fachabteilung III

Die Fachabteilung III des ZentrLuRMedLw ist komplett in Köln stationiert und stellt die Steuerung des fliegerärztlichen Dienstes der Luftwaffe sicher, koordiniert die fliegerärztliche Übungs- und Einsatzunterstützung der fliegenden Verbände und verantwortet die flugmedizinische Ausbildung des Fachpersonals.

Die Fachgruppe III 1 ist gemeinsam mit dem wesent­lichen Teil der Stabsgebiete nicht auf dem DLR-Campus, sondern aus infrastrukturellen Gründen in der benachbarten Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn stationiert und nimmt von dort alle Aufgaben der Einsatzunterstützung und Steuerung des fliegerärztlichen Dienstes wahr. Zu den Aufgaben gehört auch die Sicherstellung der materiellen Einsatzbereitschaft des ZentrLuRMedLw und der Fliegerarztbereiche sowie die Bearbeitung von Heilfürsorgeangelegenheiten für das fliegende Personal.

Infolge der Abschichtung der taktischen Führung von IKM-Einsätzen auf die TSK auf der Grundlage des Osnabrücker Erlasses führt die Fachgruppe III 1 seit Januar 2025 zusätzlich die sanitätsdienstlichen Anteile von IKM-Einsätzen in Verantwortung der Luftwaffe. Konkret handelt es sich aktuell um die Einsätze NSATU und Counter DAESH (CD/CBI).

Im Unterschied dazu ist die Fachgruppe III 2 mit den für den Ausbildungsbetrieb erforderlichen Hörsälen in den Neubau integriert und stellt dort die Trainings für die Erlangung und Aufrechterhaltung der flugmedizinischen Kompetenzen für das medizinische Fachpersonal sicher. Dies beinhaltet u. a. auch die Qualifikation und den Kompetenzerhalt für den qualifizierten Patientenlufttransport. Regelhaft werden die Trainings auch im internationalen Rahmen angeboten und durchgeführt. Ergänzende praktische Ausbildungsanteile in den Luftfahrzeugen und im Flugbetrieb werden in Kooperation mit den fliegenden Verbänden durchgeführt. Hier hat die Zusammenarbeit mit den Lufttransportverbänden einen besonders hohen Stellenwert.

Kompetenzfelder des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe

Die vielfältigen Aufgaben des ZentrLuRMedLw sind komplex und können zumeist nur fachübergreifend und interdisziplinär wahrgenommen werden. Die Kernaufgaben des ZentrLuRMedLw lassen sich in den folgenden Kompetenzfeldern darstellen (Abbildung 6).

Abb. 6: Kompetenzfelder des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (Bildquelle:
© Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Kompetenzfeld Eignungsfeststellung

Die Eignungsfeststellungsverfahren für Verwendungen im militärischen Flugbetrieb sind eine Domäne der Flugpsychologie und bestehen aus drei aufeinander aufbauenden Phasen.

Die Phase I ist ein computergestütztes Verfahren zur Testung grundlegender Fähigkeiten, das beim Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr stattfindet.

Die Phase II dauert einen Tag und findet bereits im Gebäude 2 des ZentrLuRMedLw in Köln statt. Bei Erfolg schließt sich daran unmittelbar die flugmedizinische Begutachtung auf Wehrfliegerverwendungsfähigkeit an. Für diese umfangreiche Begutachtung werden 1–2 Tage benötigt (siehe Abbildung 7).

Abb. 7: Phase II des Eignungsfeststellungsverfahrens: Prüfung grundsätzlicher Fähigkeiten, z. B. in Bezug auf Orientierung im dreidimensionalen Raum, Konzentrations-, Merk- und Multitasking-Fähigkeiten (Bildquelle: © Bundeswehr/Ink)

Wer alle Tests bis hierhin bestanden hat und über die gesundheitliche Eignung verfügt, nimmt anschließend an der viertägigen Phase III der Eignungsfeststellung teil. Anwärter und Anwärterinnen für Verwendungen auf Flächenflugzeugen absolvieren diese abschließende Phase III derzeit noch in Fürstenfeldbruck, für Hubschrauber wird die Phase III in Bückeburg durchgeführt.

Im Rahmen dieses Eignungsfeststellungsverfahrens werden mit Hilfe von wissenschaftlich validierten psychologischen Testverfahren Personen identifiziert, die über eine ausgeprägte Gedächtnisleistung, eine gute Aufmerksamkeitsverteilung, Mehrfachbelastbarkeit und Auffassungsgabe sowie über die Fähigkeit zur schnellen Entscheidungsfindung verfügen. Die Phase III des Eignungsfeststellungsverfahrens ruft bereits Basisfertigkeiten fliegerischen Könnens in eigens dafür genutzten Flugsimulatoren ab.

Für das gesamte Prozedere des Eignungsfeststellungsverfahrens am ZentrLuRMedLw, inklusive klinischer flugmedizinischer Begutachtung, werden ca. acht Tage benötigt. Durch das Verfahren werden mit hoher Aussagekraft Kandidatinnen und Kandidaten für den militärischen Flugdienst ausgewählt, die mit einer Bestehensquote von mehr als 90 % die fliegerische Ausbildung absolvieren werden. Angesichts der hohen Ausbildungskosten und weltweit limitierter Ausbildungskapazitäten für die militärische Fliegerei kommt einer zielgenauen Auswahl der Anwärterinnen und Anwärter für den fliegerischen Dienst in der Bundeswehr eine sehr große Bedeutung zu. An dem Auswahlverfahren sind neben Psychologinnen und Psychologen auch Fluglehrer und Prüfoffiziere beteiligt. Allein im Jahr 2024 wurden so aus 2 122 Bewerberinnen und Bewerbern für den fliegerischen Dienst 161 geeignete Anwärterinnen und Anwärter für eine Einstellung ausgewählt.

Der Prozess des Eignungsfeststellungsverfahrens wird kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt und erfreut sich international eines großen Interesses zahlreicher Nationen.

Kompetenzfeld Flugpsychologie

Neben der Bewerberauswahl im Rahmen des Eignungsfeststellungsverfahrens gehören die psychologische Betreuung und das flugpsychologische Training zu den weiteren Kernkompetenzen der Flugpsychologie im ­ZentrLuRMedLw.

Beispielsweise betreibt die Flugpsychologie des ZentrLuRMedLw ein „Anti-Airsickness Training Program (AATP)“ (Abbildung 8), da Luftkrankheit oftmals während der fliegerischen Ausbildung zu erheblichen Problemen führt, die bei Fortbestehen sogar den Ausschluss von der fliegerischen Ausbildung bedeuten kann. Eine effiziente Gegenmaßnahme, die Compliance der Probandinnen und Probanden vorausgesetzt, wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Flugpsychologie in Form des AATP am ZentrLuRMedLw durchgeführt. In einem speziellen mehrwöchigen Training gelingt es mit bislang nahezu 100 %-igem Erfolg die Beschwerden, die durch die Luftkrankheit bei den Probandinnen und Probanden auftreten, zu bewältigen. Im Anschluss an dieses Training können diese die fliegerische Ausbildung fortführen, sodass die Ablösung von einer kostspieligen Ausbildung vermieden werden kann und die aufwändige Nachwuchsregeneration im fliegerischen Dienst der Bundeswehr ebenfalls nicht gefährdet wird.

Abb. 8: Der Space-Curl als Bestandteil des „Anti-Airsickness Training Program“ (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Weitere Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Flugpsychologie bestehen in der Betreuung des fliegenden Personals in den fliegenden Verbänden, in der Durchführung von flugpsychologischen Trainings und Psychotherapien, sowie in der Beratung der Dienststellenleitungen der jeweiligen Verbände, im Schwerpunkt in Angelegenheiten der Flugsicherheit und Flugdiensttauglichkeit. So unterstützen sie mit ihrer Fachexpertise bei der Bewältigung von Problemen, die im beruflichen oder privaten Umfeld der Pilotinnen und Piloten auftreten und den Flugdienst beeinträchtigen könnten. Auch als Kriseninterventionsteam begleiten die Flugpsychologinnen und Flugpsychologen bei Flugunfällen oder ­Zwischenfällen nicht nur die Betroffenen, sondern unterstützen auch im Verband und sind in Flugunfalluntersuchungen eng eingebunden.

Kompetenzfeld Begutachtung

Um die Frage nach der Tauglichkeit für eine Karriere im fliegerischen Dienst in der Bundeswehr ausreichend beantworten zu können, ist ein breites medizinisches ­Spektrum notwendig. Dazu sind in der Fachgruppe II 3 insgesamt zehn medizinische Disziplinen auf Facharztniveau in acht fachärztlichen Untersuchungsstellen vertreten, die von der Augenheilkunde über die Radiologie bis hin zur Zahnheilkunde reichen (Abbildung 9). Mit Hilfe moderner und leistungsfähiger Ausstattung und umfassender Diagnostik kann die klinische Flugmedizin so in interdisziplinärer Zusammenarbeit auch komplexe Fragestellungen verlässlich beantworten und führt darauf basierend mehr als 2 200 Einzelbegutachtungen pro Jahr durch. Hinzu kommen ca. 4 000 Nach- und Teilbegutachtungen jährlich.

 

Abb. 9: Begutachtungsprozess in den einzelnen Abteilungen der klinischen Flugmedizin des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Eine besondere Herausforderung bedeutet die Einordnung grenzwertiger oder pathologischer Befunde, die formal eine zivile oder militärische Flugtauglichkeit ausschließen. In diesen Fällen ist das ZentrLuRMedLw befugt, Sondergenehmigungen für die militärische Flugtauglichkeit (Wehrfliegerverwendungsfähigkeit) zu erteilen. Geleitet von dem Motto der Klinischen Flugmedizin „Keep them Flying“ werden Sondergenehmigungen ausnahmslos im Rahmen einer interdisziplinären Fallkonferenz abgestimmt und in jedem Fall durch ein flugmedizinisches fachärztliches Gutachten bewertet, um den Ansprüchen an Flugsicherheit, Gesundheitsschutz der Betroffenen und dem Wunsch und Bedarf nach Fortsetzung der fliegerischen Verwendung gleichermaßen verantwortungsvoll gerecht zu werden.

Die Fachgruppe Klinische Flugmedizin ist anerkannte Weiterbildungsstätte für die Fachgebiete Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Augenheilkunde, HNO, Orthopädie, Neurologie und Radiologie. Darüber hinaus verfügt das ZentrLuRMedLw auch über eine Weiterbildungsermächtigung zur Facharztqualifikation Arbeitsmedizin.

Kompetenzfeld Wissenschaft und Forschung

In der Bundesrepublik Deutschland wird die staatlich finanzierte Forschung auf drei unterschiedliche Säulen verteilt: Diese sind die universitäre Forschung an öffentlichen Universitäten, die außeruniversitäre Forschung an öffentlich geförderten wissenschaftlichen Einrichtungen und Instituten und die Ressortforschung im Auftrag der Bundesregierung. Die beiden erstgenannten beschäftigen sich im Kern vorwiegend mit der Grundlagenforschung. Die Ressortforschung hingegen betreibt im Schwerpunkt anwendungsorientierte Forschung, entwickelt neue Verfahren und Methoden und berät mithilfe von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen politische und militärische Entscheidungsträger.

Um wissenschaftliche Fragestellungen adäquat beantworten zu können, hält das ZentrLuRMedLw die dafür notwendige Infrastruktur, qualifiziertes Personal und (Forschungs-)Gerät vor. Der aktuelle Schwerpunkt der anwendungsbezogenen Forschung am ZentrLuRMedLw liegt im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion, nicht nur für derzeitig genutzte, sondern auch für zukünftige Waffensysteme (Abbildung 10).

Abb. 10: Probandin im Flugsimulator im Rahmen eines Kooperationsforschungsvorhabens des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) (Bildquelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.)

Weitere Forschungsgebiete sind die Höhen- und Beschleunigungsphysiologie, der Laserschutz und die klinische Flugmedizin einschließlich der Diagnostik zur Weiterentwicklung der luft- und raumfahrtmedizinischen Begutachtung sowie der zugrunde liegenden Tauglichkeitskriterien.

Kompetenzfeld Flugunfalluntersuchung

Militärischer Flugbetrieb ist – noch sehr viel mehr als die zivile Fliegerei – mit Risiken verbunden. Umso wichtiger ist es, im Falle eines schweren Flugzwischenfalls oder -unfalls die Ursachen zu identifizieren, um diese zukünftig vermeiden zu können. Mit der Identifikation einer Fehlerquelle wird daher ein wichtiger Beitrag zur Flugsicherheit geleistet. Genau darin liegt der Fokus der Flugunfalluntersuchung, die unter dem Blickwinkel der Flugmedizin den Faktor Mensch und dessen möglichen Anteil an einem Flugunfallgeschehen analysiert. Die Beantwortung der Schuldfrage ist aus flugmedizinischer Sicht sekundär. Gleichwohl müssen die forensischen Untersuchungsergebnisse gerichtsverwertbar sein und daher den entsprechenden fachlichen Standards genügen.

Das ZentrLuRMedLw verfügt hierzu mit der Fachgruppe I 4 über ein Team aus Rechtsmedizinern/-innen, Präparatoren/-innen, Flugpsychologinnen und Flugpsychologen, Wissenschaftlern/-innen und Labormitarbeitern/-innen, die bei Flugunfalluntersuchungen weltweit unterstützen. In den forensischen Laboren stehen moderne Methoden und Verfahren, wie zum Beispiel eine DNA-Analytik und ein leistungsfähiges toxikologisches Labor zur Verfügung, um die Ursachen für Flugzwischenfälle oder -unfälle, basierend auf aktuellen rechtsmedizinischen Standards, zu ergründen (Abbildung 11).

Abb. 11: Das forensische Labor des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (Bildquelle: © Bundeswehr/Ink)

Kompetenzfeld fliegerärztliche Versorgung

Das fliegerische Personal in den fliegenden Verbänden wird durch die Fliegerärztinnen und Fliegerärzte der Bundeswehr betreut. Hierbei geht es nicht nur um eine rein medizinische Betreuung und flugmedizinische Tauglichkeitsbegutachtung, sondern die Fliegerärztinnen und Fliegerärzte leisten darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung des Einsatzauftrags der Verbände. Sie leiten die interdisziplinären Human Performance Optimization (HPO)-Teams zur Steigerung der individuellen Leistungsfähigkeit der fliegenden Besatzungen im Hinblick auf eine optimale Performance zur Erfüllung des Einsatzauftrages, sie beraten die Geschwaderführung in allen sanitätsdienstlichen und flugmedizinischen Fragestellungen. Sie sind Teil der Flugunfallbereitschaftsteams und leisten durch tiefe Integration in die Verbandsstruktur und ihre Nähe zu den fliegenden Besatzungen einen erheblichen Beitrag zur Flugsicherheit.

Im Falle von Flugzwischenfällen und -unfällen sind Fliegerärztinnen und -ärzte mit ihrer Expertise eng in die Flugunfalluntersuchung eingebunden.

Insgesamt gehören zum Fliegerärztlichen Dienst der Bundeswehr 28 Fliegerarztbereiche in der Bundesrepublik Deutschland (Abbildung 12). Weitere vier Fliegerarztbereiche befinden sich im Ausland (Frankreich, Niederlande, Italien und USA). In jeder Fliegerarztdienststelle sind durchschnittlich ein bis zwei Fachärztinnen oder Fachärzte für Allgemeinmedizin sowie je nach Größe des Verbandes zusätzliche Fliegerärztinnen und-ärzte ohne Facharztqualifikation eingesetzt. In den meisten Fliegerarztbereichen besteht eine Weiterbildungsbefugnis in der Allgemeinmedizin. Neben den Fliegerärztinnen und Fliegerärzten gehören zu den Fliegerarztbereichen flugmedizinisch speziell qualifiziertes Assistenzpersonal, eine Physiotherapie und sportwissenschaftliche Expertise für die HPO-Teams. In Ergänzung dazu wird die flugpsychologische Expertise aus dem ZentrLuRMedLw heraus durch fest zugewiesene Assignierung von ausgebildetem Personal zu den einzelnen Verbänden sichergestellt.

Abb. 12: Fliegerärztliche Dienststellen der Bundeswehr (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Kompetenzfeld Aeromedical Evacuation (AE)

Unter dem Begriff AE wird der luftgestützte Transport von Patientinnen und Patienten, oftmals über große Distanzen hinweg, zusammengefasst. Primär versorgte oder stabilisierte Patientinnen und Patienten können hierdurch rasch einer weiterführenden medizinischen Versorgung zugeführt werden (Abbildung 13).

 

Abb. 13: Rettungskette Aeromedical Evacuation in der Bundeswehr (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Oftmals wird diese besondere Transportart im Rahmen des internationalen Krisen- und Konfliktmanagements der Bundeswehr gewählt, aber auch bei humanitären Hilfseinsätzen wie beispielsweise schweren Naturkatastrophen, Großschadensereignissen oder während der Corona-Pandemie als luftgestützter (Intensiv-)Transport, auch um lokale Gesundheitseinrichtungen bei Ereignissen mit hohem Patientenaufkommen zu entlasten.

AE ermöglicht es zeitgleich mehrere, auch intensivpflichtige, Patientinnen und Patienten über große Distanzen zu transportieren. In möglichen LV-/BV-Szenarien wird der Patientenlufttransport ein wesentlicher Baustein für die Sicherstellung der Rettungskette bis ins Heimatland darstellen.

Das ZentrLuRMedLw bildet für diese besondere Art des Transportes sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch das assignierte Assistenzpersonal an den Standorten Köln, Wunstorf und Königsbrück regelmäßig aus.

Die für den strategischen Patientenlufttransport genutzten Flugzeuge wie beispielsweise der Airbus A400M oder der Airbus A330 MRTT sind mit modernsten Patiententransportsystemen und Medizingeräten ausgestattet (Abbildung 14). Der Zuständigkeitsbereich des ZentrLuRMedLw, verortet in der Fachabteilung III, bezieht sich hierbei auf die Bereitstellung und Weiterentwicklung der Fähigkeiten, der Integration von Medizingeräten in den jeweiligen Luftfahrzeugen, der (Weiter-)Entwicklung von Verfahren und der Konzeption der dafür erforderlichen Trainings.

Abb. 14: Darstellung der Patiententransporteinheiten (PTEs) im Luftfahrzeugmuster Airbus A400M (Bildquelle: © Bundeswehr/Bransmoeller)

Darüber hinaus stellt der fliegerärztliche Dienst der Luftwaffe mit dem Medical Direktor (MD), dem Medical Crew Chief (MCC) und speziell ausgebildeten Medizingerätetechnikern wesentliche personelle Ressourcen für die Durchführung entsprechender AE-Flüge bereit. Zur Bewirtschaftung des für den AE-Auftrag benötigten medizinischen Equipments werden am militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn, beim LTG 62 in Wunstorf und beim HSG 64 in Laupheim (zukünftig in Holzdorf) Medizingerätewerkstätten betrieben.

Im Nachgang eines AE-Einsatzes wird jeder stattgehabte Flug in einer Datenbank dokumentiert und in der ­Fachabteilung I des ZentrLuRMedLw ausgewertet, um mit wissenschaftlichen Methoden eine stetige Weiterentwicklung und Optimierung des bereits hohen Standards für diesen besonderen Patiententransport zu unterstützen.

Kompetenzfeld Ausbildung und Training

Am Standort Köln-Lind auf dem DLR-Campus und am Standort Königsbrück finden zusammen jährlich über 150 Trainingseinheiten und Lehrgänge statt. Dabei werden pro Jahr mehr als 2 000 nationale und internationale Trainingsteilnehmerinnen und -teilnehmer flugmedizinisch und -physiologisch ausgebildet. Das ZentrLuRMedLw ist damit eine der großen Ausbildungsstätten innerhalb der Luftwaffe und stellt alle Ausbildungsanteile im Bereich „Luft- und Raumfahrtmedizin“ sowie das flugphysiologische Training für die Pilotinnen und Piloten der Bundeswehr zur Verfügung. Auch das Training des flugmedizinischen Fachpersonals für den Patientenlufttransport ist eine wesentliche Aufgabe der Fachgruppe III 2.

Alle angehenden Fliegerärztinnen und Fliegerärzte der Bundeswehr sowie im Rahmen verfügbarer Kapazitäten Teilnehmerinnen und Teilnehmer befreundeter Streitkräfte und auch zivile Ärztinnen und Ärzte werden am ZentrLuRMedLw zu flugmedizinischen Sachverständigen entsprechend den Vorgaben des Luftfahrtamtes der Bundeswehr und des Luftfahrtbundesamtes ausgebildet.

Kompetenzfeld Kooperationen

Ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für die Verlegung des ZentrLuRMedLw auf das DLR-Gelände in Köln-Lind war die damit beabsichtigte Intensivierung fachlicher und wissenschaftlicher Kooperationen, insbesondere auf dem Feld der Forschung und Weiterentwicklung in Wahrnehmung des Ressortforschungsauftrags.

Das ZentrLuRMedLw ist bereits heute national wie auch international vernetzt (Abbildung 15). Neben zahlreichen universitären Kooperationen mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und der Universität Witten/Herdecke bestehen auch mit beiden Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München Lehr- und Forschungskooperationen. Konkrete Forschungsfragestellungen werden gemeinsam u. a. mit DLR-Instituten, aber auch mit Instituten der Fraunhofer Gesellschaft und der Leibniz-­Gemeinschaft bearbeitet. International ist das ZentrLuRMedLw in zahlreichen NATO Science and Technology-Organisation Arbeitsgruppen aktiv [8–11] und führt bilaterale Forschungsprojekte durch, z. B. mit der Niederländischen Organisation für angewandte Forschung (TNO) im Bereich der Simulatorkrankheit. Neben nationalen und internationalen Kooperationspartnern bei Forschungsfragestellungen ist das ZentrLuRMedLw auch im Bereich der fachlichen Unterstützung für die Staatsanwaltschaft im Feld der Forensik ein geschätzter Experte und unterstützt auf Anfrage auch die Feldjäger der Bundeswehr durch Laborleistungen.

Abb. 15: Kooperationspartner des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin (Bildquelle: © Bundeswehr/ZentrLuRMedLw)

Im Bereich der Raumfahrtmedizin bestehen enge Arbeitsbeziehungen zum DLR und zur ebenfalls auf dem Campus in Köln-Lind ansässigen Europäischen Weltraumagentur (esa).

Campus Luft- und Raumfahrtmedizin

Am Standort Köln befindet sich seit dem Umzug des ZentrLuRMedLw durch die in direkter räumlicher Nähe befindlichen Kooperationspartner ein in Europa einzigartiger Campus für Luft- und Raumfahrtmedizin auf dem 55 Hektar großen Gelände.

So liegt direkt gegenüber dem neuen Gebäude 2 das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR und in direkter Nachbarschaft das European Astronaut Center (EAC), das Astronautenausbildungszentrum der esa.

In der unmittelbaren Nachbarschaft des seit 1959 hierfür genutzten Geländes befinden sich der Flughafen Köln/Bonn, dessen militärischer Teil durch die Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung und die Multinational Multi Role Tanker Transport Unit (Multinational MRTT) genutzt wird. Diese Verbände stellen mit dem A319, A321 LR und dem A330 die wesentlichen Luftfahrzeuge für den Verwundetenlufttransport bereit.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)

Das DLR ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Das DLR ist an insgesamt 30 Standorten sowie mit Büros in Brüssel, Paris, Tokio und Washington D.C. vertreten und beschäftigt über 11 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 54 Instituten [4].

Ebenfalls hier verortet ist die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR, die im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig ist. So setzt sie die Raumfahrtstrategie der Bundesregierung um, entwickelt und steuert das nationale Raumfahrtprogramm und vertritt die Interessen der Bundesrepublik Deutschland in raumfahrtrelevanten internationalen Gremien entsprechend der ihr übertragenen Aufgaben.

Das DLR in Köln

Am Standort Köln hat die Zentrale Verwaltung sowie der Vorstand des DLR seinen Sitz. Weiterhin sind in Köln die Forschungsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr, Energie, Digitalisierung und Sicherheit ansässig. Auf dem Gelände finden sich Großversuchsanlagen wie Windkanäle, Triebwerks- und Materialprüfstände und ein Hochflussdichte-Sonnenofen.

Als anerkannter Ausbildungsbetrieb bietet das DLR in Köln gewerblich-technische und kaufmännische Ausbildungen an, betreut Diplomarbeiten und vergibt Promotionsarbeiten für die Weiterqualifikation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Insgesamt sind am Kölner Standort 1 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim DLR beschäftigt.

DLR-ME

Das DLR-ME forscht an der Schnittstelle von der Hochtechnologie zum Menschen mit dem Ziel, die menschliche Gesundheit und Sicherheit im Weltraum, in der Luftfahrt und auf der Erde zu verbessern. Die Abteilungen des Instituts decken ein weites Spektrum rund um den Menschen in der mobilen Gesellschaft ab und kooperieren mit führenden nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen sowie der Industrie.

Die einzelnen Abteilungen beschäftigen sich in den jeweiligen Schwerpunkten mit der kardiovaskulären und der klinischen Luft- und Raumfahrtmedizin, den Schlaf- und Humanfaktoren, dem Muskel- und Knochenstoffwechsel, der Luft- und Raumfahrtpsychologie, der ­Strahlenbiologie, der angewandten Luft- und Raumfahrtbiologie sowie mit der Durchführung von Langzeitstudien.

Die Abteilung klinische Luft- und Raumfahrtmedizin, die sich gemeinsam mit dem ZentrLuRMedLw den Neubau auf dem DLR Gelände teilt, ist verantwortlich für die medizinische Begutachtung und die individuellen präventivmedizinischen Maßnahmen im Bereich der Luft- und Raumfahrt sowie anderer arbeitsmedizinischer Bereiche [2]. Die Hauptaufgabe liegt in der medizinischen Betreuung von Privat- oder Berufspilotinnen und -piloten, Luftfahrzeugbesatzungsangehörigen, Fluglotsinnen und Fluglotsen oder Personal aus anderen Bereichen der Raumfahrt. Für die Europäische Raumfahrtagentur ESA werden Auswahluntersuchungen und jährliche medizinische Untersuchungen, Zertifizierungen, Beratungen und Behandlungen der europäischen Astronautinnen und Astronauten durchgeführt [3]. So werden seit 2014 europäische Astronautinnen und Astronauten unmittelbar nach ihrer Landung auf der Erde per Flugzeug ins „DLR:envihab“ gebracht (Abbildung 16), wo ihre körperlichen Reaktionen auf den Raumflug erfasst werden und eine entsprechende Rehabilitation stattfindet.

Abb. 16: Luftaufnahme des DLR:envihab- Gebäudes (Bildquelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.)

Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Abteilung liegt auf der Erforschung der zahlreichen Augenveränderungen bei Astronautinnen und Astronauten und entsprechender Gegenmaßnahmen im Rahmen des „Spaceflight Associated Neuro-ocular Syndrome“ (SANS).

Europäisches Astronautenzentrum (EAC) in Köln

Das EAC ist ein Kompetenzzentrum zur Auswahl, Ausbildung sowie medizinischen Betreuung und Überwachung von Astronautinnen und Astronauten. Zudem betreut es Astronautinnen und Astronauten und deren Angehörige während der Vorbereitung und Durchführung der Weltraummissionen [12]. Das EAC schult die Astronautinnen und Astronauten und das Bodenpersonal für sämtliche europäische Komponenten der Internationalen Raumstation, etwa für das Columbus-Labor der ESA sowie die Automated Transfer Vehicles, die Weltraumtransporter der ESA.

Seit 2024 neu in Betrieb ist die LUNA-Halle des EAC (Abbildung 17). Dieses Kooperationsprojekt der ESA und des DLR dient dem Zweck, die Mondoberfläche realistisch nachzustellen. Hierfür wurden über 900 Tonnen aus Basalt gewonnene vulkanische Körner und Gesteine, die Mondstaub nachahmen, sowie ein Sonnensimulator für Tag- und Nachtzyklen wie auf dem Mond eingerichtet. Die neue LUNA-Halle ermöglicht Astronautentraining, Forschung, Entwicklung und Tests von Weltraumtechnologie unter realistischen Bedingungen und liefert wertvolle Erkenntnisse für zukünftige bemannte und robotische Missionen zum Mond. Mit Europas neuem „Mond auf der Erde“ können Astronautinnen und Astronauten, wissenschaftlich tätiges Personal, Ingenieurinnen und Ingenieure und Missionsexpertinnen und -experten sich auf das Leben und Arbeiten auf dem Mond vorbereiten.

Abb. 17: Außenansicht der LUNA-Halle (Bildquelle: DLR/ESA-F. Rometsch)

Die Zukunft…

Der Campus für Luft- und Raumfahrtmedizin ist bereits Realität am Standort Köln. Die lokale Vernetzung von militärischen und zivilen luft- und raumfahrtmedizinischen Forschungs- und Begutachtungseinrichtungen in direkter Nähe zum jeweiligen Bedarfsträger und zu einem der größten Flughäfen Deutschlands bietet bereits heute ausgezeichnete Rahmenbedingungen. Aber auch an die Zukunft wird gedacht. So ist ein regionales Konzept zur weiteren Stärkung der Luft- und Raumfahrt am Standort Köln vorhanden. Zukünftig soll der Standort am Flughafen Köln/Bonn weiter aufwachsen. Neben einer ­Hochschule und Tagungshotels möchte die Flughafengesellschaft auch die notwendige Infrastruktur für Start-­Up-­Unternehmen erschließen lassen. Eine mögliche Verlagerung der Flugphysiologie aus Königsbrück an den Standort Köln wird derzeit untersucht. Insgesamt soll der Bereich Luft- und Raumfahrtmedizin in den nächsten Jahren weiter aufwachsen um eine Art europäisches „Houston“ zu erschaffen.

Vieles ist noch eine Vision. Das ZentrLuRMedLw ist aber bereits heute in Köln fest verankert und wird seinen Teil dazu beitragen, diese Vision zu verwirklichen.

Literatur

  1. Bundeswehr-Journal: Neues Kompetenzzentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin. Bw-Jounal 2023; , letzter Aufruf 20. Januar 2025. mehr lesen
  2. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt:The Institute of Aerospace Medicine - Research Report 2017-2020. Köln: DLR 2021; , letzter Aufruf 13. März 2025. mehr lesen
  3. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (2025) Abteilung Klinische Luft- und Raumfahrtmedizin. Köln: DLR 2025; , letzter Aufruf 20. Januar 2025. mehr lesen
  4. Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Das DLR in Zahlen. Köln: DLR 2025; , letztere Zugriff 20. Januar 2025. mehr lesen
  5. European Union Aviation Safety Agency: Acceptable Means of Compliance (AMC) and Guidance Material (GM) to Part-MED. Medical requirements for air crew. EASA 2019 mehr lesen
  6. European Union: Commission Implementing Regulation (EU) 2019/27 amending Regulation (EU) No 1178/2011. EU 2019. mehr lesen
  7. Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr A II: Allgemeine Regelung A1-831/0-4008. Wehrfliegerverwendungsfähigkeit und weitere Tauglichkeitsbegutachtungen von Luftfahrpersonal, 3. Aufl, Koblenz, 2024.
  8. NATO Science and Technology Organization (Hrsg): Aircrew Neck Pain Prevention and Management; STO Technical Report TR-HFM-252. Neuilly-sur-Seine Cedex, France: NATO STO 2020. mehr lesen
  9. NATO Science and Technology Organization (Hrsg): Optimizing Human Performance in NATO SOF Personnel Through Evidence-Based Mental Performance Programming; STO-TR-HFM 308. Neuilly-sur-Seine Cedex, France: NATO STO 2023. mehr lesen
  10. NATO Science and Technology Organization (Hrsg): Reducing Musculo-Skeletal Injuries; STO-TR-HFM-283. Neuilly-sur-Seine Cedex, France: NATO STO 2023. mehr lesen
  11. NATO Science and Technology Organization (Hrsg): Visible Laser Dazzle – Effects and Protection; Final Report of Task Group SET-198. Neuilly-sur-Seine Cedex, France: NATO STO 2018. mehr lesen
  12. The European Space Agency (2025) Das EAC stellt sich vor. Köln: EAC 2025; , letzter Aufruf 20. Januar 2025. mehr lesen
  13. Weber F: 60 Jahre militärische Flugmedizin in Deutschland. Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2019; 2: 33-36.
  14. Werminghaus S, Jagel V: Entwicklung zum Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe. Wehrmedizin und Wehrpharmazie 2022; 4: 7. mehr lesen
  15. Wissenschaftsrat: Jahresbericht 2009 / 2010 des Wissenschaftsrates. Köln 2011;  letzter Aufruf 13. März 2025. mehr lesen

Danksagung

Die Autoren bedanken sich bei Herrn Winand von der Presseabteilung des DLR und bei Frau Albermann-Bergener von der Presseabteilung des EAC für die Bereitstellung von ergänzenden Informationen und Bildmaterial.

Manuskriptdaten

Zitierweise

Post J, Groß B: Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe – seit 2022 auf dem Campus für Luft- und Raumfahrt in Köln. WMM 2025; 69(5): 190-206.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-473

Für die Verfasser

Oberfeldarzt Dr. med. Janina Post

Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe

Zentrale Aufgaben/Grundlagen Flugmedizin/Kooperation

Flughafenstr. 1, 51147 Köln

E-Mail: janinapost@bundeswehr.org

Manuscript Data

Citation

Post J, Groß B: [German Air Force Centre of Aerospace Medicine – on the German Aerospace Center’s Campus in Cologne since 2022.] WMM 2025; 69(5): 190-206.

DOI: https://doi.org/10.48701/opus4-473

For the Authors

Lieutenant Colonel (AF MC) Dr. Janina Post, MD

German Air Force Centre of Aerospace Medicine

Flughafenstr. 1, D-51147 Cologne

E-Mail: janinapost@bundeswehr.org

 

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